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Harmonie vor und auch nach der Entscheidung: Sebastian Müller (links) und Christian Bug - Fotos: Martin Engel

KÜNZELL Nachtrag und Zwischenruf

CDU-Parteitag: Ein Abend, an dem nichts die Harmonie störte

21.10.22 - Die ganze große CDU-Familie des Kreisverbandes Fulda beziehungsweise die Delegierten waren am Donnerstagabend ins Gemeindezentrum Künzell gekommen, um den Landtagskandidaten für den Wahlkreis 15 zu nominieren. 156 Einladungen waren verschickt worden, 148 Frauen und Männer gekommen. "Das ist eine Quote von 94,87 Prozent", freute sich Kreisvorsitzender Frederik Schmitt, der stringent durch die Tagesordnung führte, die in knapp zwei Stunden abgehandelt war. Das Ergebnis, wie von O|N bereits aktuell berichtet: Sebastian Müller hat sich gegen Christian Bug durchgesetzt.

Schmitt freute sich neben den zahlreichen Delegierten besonders den Bezirksvorsitzenden Dr. Heiko Wingenfeld, Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Landesvorsitzenden Michael Brand, den Ehrenvorsitzenden Fritz Kramer und seinen Vorgänger als Kreisvorsitzenden, Markus Meysner, begrüßen zu können. "Dieses volle Haus spricht dafür, dass unsere Partei lebendig ist", betonte er.

Unterstützung für Sebastian Müller durch Lebensgefährtin Alena.

Familiäre Unterstützung: Christian Bug gemeinsam mit Ehefrau Simone und dem jüngsten ...

Nach Abhandeln der Regularien stellten sich die beiden Kandidaten Sebastian Müller und Christian Bug vor, nachdem beide im Vorfeld geknobelt hatten, wer beginnen würde. Das Los war auf den 34-jährigen Müller gefallen, der seit 1. Juli als Nachfolger von Markus Meysner schon im Landtag sitzt. Sowohl er (mit Lebensgefährtin Alena) als auch Bug (mit Ehefrau Simone und dem jüngsten Spross der Familie) waren mit Unterstützung gekommen. Beide hielten sich an die Vereinbarung und legten in knapp 20 Minuten ihre Vorstellungen dar.

Dr. Stefan Korell, Bürgermeister von Gersfeld und Bewerber um das Ersatzmandat. ...

Der mit 62:85 Stimmen unterlegene Bug konnte im Anschluss dann doch noch ein Erfolgserlebnis feiern: Mit 128 Stimmen setzte er sich im Rennen um den Ersatzkandidaten gegen den Gersfelder Bürgermeister Dr. Stefan Korell durch. Der 38-Jährige hatte zuvor dargelegt, warum er sich um die Position bewirbt und unter anderem auf die Erfolge bei Entwicklung der Rhönstadt hingewiesen, seit er an der Verwaltungsspitze sitze. 

Zwischenruf von O|N-Redakteur Bertram Lenz

O|N-Redakteur Bertram Lenz

An diesem Donnerstagabend im Gemeindezentrum von Künzell gab es nichts, was die Harmonie innerhalb der heimischen CDU - des an Mitgliedern stärksten Kreisverbandes der Union in Hessen - störte. Das Bild sollte Geschlossenheit gerade im Hinblick auf die anstehende Landtagswahl demonstrieren, die vermutlich im Herbst 2023 stattfinden wird. Zudem stellten sich in Gegenwart von CDU-Granden wie Fritz Kramer, Dr. Walter Arnold oder Dr. Alois Rhiel die beiden Bewerber um die Landtagskandidatur im Wahlkreis 15 vor, die unisono das verkündeten, was sie im Blick haben würden: das Wohl der Region und der hier lebenden Menschen. Kein Wunder also, dass der Begriff "Heimat" an diesem Abend sehr oft gebraucht wurde.

Überraschend war dann - in meinen Augen - einzig das mit 85:62 doch relativ klare Ergebnis, mit dem sich Sebastian Müller gegen Christian Bug durchsetzte. Mag sein, dass der 34-Jährige in den Augen der Delegierten den Vorteil auf seiner Seite hat, als Landtagsabgeordneter seit 1. Juli mit den Gegebenheiten in Wiesbaden bereits vertraut zu sein. Denn ansonsten gab es auch bei den Bewerbungsreden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Kandidaten. Ein klein wenig mehr Reibung wäre nicht schlecht gewesen und hätte den Abend spannender gemacht, der irgendwie vor sich hin tröpfelte. 

So aber blieb der Parteitag bis zum Ende harmonisch, ohne nennenswerte Überraschungen. Er schloss mit Dankesworten an den jeweiligen Kontrahenten für die stets faire Auseinandersetzung und dem Versprechen, gemeinsam als "Team" für den Erfolg der CDU in Hessen zu arbeiten. Die Zusammenkunft vermittelte trefflich das Bild, das Müller und Bug bereits im Vorfeld beim O|N-Gespräch abgegeben hatten: kein Konkurrenzdenken, dafür das Ziehen an einem Strang, neben dem Wohl der Menschen stets das Wohl der Partei im Blick.  

Und quasi als "Wiedergutmachung" für die Niederlage, könnte man vermuten, wurde Christian Bug mit überwältigender Mehrheit von 128:19 Stimmen zum Ersatzkandidaten gekürt. Dr. Stefan Korell, seit acht Jahren Gersfelder Verwaltungschef, war ohne Chance. Dem "Bürgermeister aus Leidenschaft" half da auch sein Versprechen nichts, sich bei einer Wahl und einem möglichen Einsatz in Wiesbaden mit aller Kraft für die "Heimat" engagieren zu wollen. Gleichwohl sah er seine Bereitschaft zur Kandidatur nicht als "Sprungbrett" an, sondern nur für den Fall, dass ein Nachrücker gebraucht würde. (bl)+++


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