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ALSFELD Austausch in der Max-Eyth-Schule und beim THW

Von Katar nach Alsfeld: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zu Besuch

05.11.22 - Am Dienstag war sie noch in Katar, am Freitag wartete bereits eine große Delegation der Vogelsberger SPD vor der Max-Eyth-Schule in Alsfeld auf sie. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nahm sich am Morgen viel Zeit, um sich zum einen einen Eindruck über die aktuelle Lage in der Berufsschule zu machen - zum anderen hatte sie ein offenes Ohr für die Anliegen und aktuellen Probleme beim THW-Ortsverband Alsfeld.

Los ging es - nach zweistündiger Verspätung aufgrund eines Flugausfalls - in der Max-Eyth-Schule. Für Faeser "eine Vorzeigeschule, eine der besten Berufsschulen in Hessen". Schüler kommen hier aufgrund des guten Rufs nicht nur aus ganz Hessen, sondern auch aus den Nachbarländern wie Bayern oder Rheinland-Pfalz. In zehn verschiedenen Schulformen werden hier die Fachkräfte von morgen ausgebildet.

Nancy Faeser (SPD) besuchte am Freitagmorgen Alsfeld. Fotos: Carina Jirsch

Man kennt sich: Herzliche Begrüßung zwischen Faeser und Landrat Manfred Görig. ...

Schulleiter Friedhelm Walther.

Fachkräftemangel durch Expertise vor Ort bekämpfen

Faeser im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Apropos Fachkräfte: Dies setzte Faeser unter anderem als Fokus, denn kein Thema brenne aktuell in Deutschland so akut wie dieses. "Deshalb bin ich dankbar, dass ich mich hier heute vor Ort informieren kann, denn dem Fachkräftemangel müssen wir dringend etwas entgegensetzen", so Faeser. Doch es bringe nichts, Gesetze zu beschließen, ohne direkt Beteiligte mit einzubeziehen. Demzufolge hofft Faeser beim zukünftigen Gesetzgebungsverfahren auf die Expertise von Schulleiter Friedhelm Walther, der gerne zum Gelingen solcher großen Reformen beitragen möchte. 

Zu berichten hat er über die Max-Eyth-Schule vieles - Gutes und Schlechtes. Unter anderem lobte Walther die gute Zusammenarbeit mit dem Vogelsbergkreis, "es ist der innovativste Landkreis, was die Schulen angeht". Denn die Ausstattung, sowie Räume und der Weg zur Digitalisierung seien top, auch im E-Learning hat der Kreis eine Vorreiterrolle. Doch auch in der Vorzeigeschule läuft nicht alles so rund, wie es sollte. Schulleiter Walther sprach beispielsweise die katastrophale Zugverbindung für Schüler aus dem Schwalm-Eder-Kreis an oder Schwachstellen in der Bürokratie.

Landrat Manfred Görig.

"Schwer, die Leute von der Couch zu holen"

Faeser hatte für die Belange ein offenes Ohr, ging in den Austausch mit Schule, dem Kreis und den heimischen Abgeordneten, notierte sich viel. Doch bevor es damit zurück in die Hauptstadt ging, stand der Besuch beim THW-Ortsverband Alsfeld an. Denn in den aktuell unsicheren Zeiten des Krieges ist die Frage nach dem Katastrophenschutz in aller Munde.

"Es wird immer nur darüber gesprochen, wie viele Waffen wir in die Ukraine liefern, aber keiner spricht über die Arbeit des THW. Gleich am nächsten Tag nach Kriegsbeginn sind Sie nach Polen gefahren, um den Opfern zu helfen", auch das müsse einmal mehr deutlich gemacht werden, so Faeser. "Das Leben hat sich verändert, wir leben in anderen Zeiten." Dennoch geht THW-Ortsbeauftragter Steffen Zulauf nicht von einer Kriegsgefahr für sich und seine THW-Kollegen aus. Wichtig sei es für ihn immer, die Lage zu besprechen - "was die Zukunft bringen, wissen wir nicht".

Der Blick in die Vergangenheit zeigt, wie wichtig der Katastrophenschutz in Deutschland ist. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Jahr waren beispielsweise alle deutschen THW-Ortsverbände vor Ort. Doch welche Arbeit wirklich dahintersteckt, lässt sich nur schwer erahnen. "Nach zwei Wochen interessiert das niemanden mehr. Wer weiß denn, dass die Mitglieder des THWs die Brücken im Ahrtal wieder aufgebaut haben?", wirft Faeser in den Raum. Doch auch bei regionalen Ereignissen - wie dem Großbrand des Bücking-Geländes im Jahr 2011 oder die Flüchtlingskrise vor sieben Jahren, ist auf das THW Verlass. 

Doch ist das auch in Zukunft noch so? Denn wie viele andere Vereine kämpft auch das THW mit der Gewinnung von Nachwuchs. "Es wird immer schwerer, die Leute von der Couch zu holen", bringt es Zulauf auf den Punkt. Für Faeser steht fest, dass mehr Menschen für das Ehrenamt motiviert werden müssen, es attraktiver gestaltet werden muss. "Da müssen wir alle ran. Wir müssen Menschen gewinnen, nur so funktioniert es." (ld) +++

Ortsbeauftragter des THW-Alsfeld, Steffen Zulauf.


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