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Einsatz auf der Schiene - Notärzte im DB-Rettungszug ...

26.09.09 - FULDA

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Neue Techniken bei der Reanimation von Menschen mit Atemstillstand, die Bewältigung von Katastrophen mit vielen Verletzten und Toten oder auch die Zukunft des Berufes Notarztes sind zwei Tage lang nur drei von über 25 Themen und Workshops auf dem 4. Fuldaer Notfallsymposium. Über 200 Notärzte und Führungskräfte der Rettungsdienste aus ganz Deutschland sind aus diesem Anlass noch heute im Kongresszentrum Esperanto. In diesem Jahr steht die - wieder vom Klinikum Fulda organisierte - Tagung unter dem Motto "Brauch` ich nicht", gibt's nicht - irgendwann trifft's jeden!". Nach der offiziellen Begrüßung durch die beiden Klinikdirektoren Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim (Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, Klinikum Fulda) und Prof. Dr. André Gries (Interdisziplinäre Notfallaufnahme, Klinikum Fulda) startete das Programm mit Fachvorträgen und Workshops. Zusätzliche Diskussionen und nette Gespräche gab es zwischendurch oder an den Ständen von Ausstellern, die ihre neuesten medizinischen Produkte zeigen.

"Die Entwicklung des Rettungsdienstes ist vorangeschritten und unser Bundesland ist besonders gut aufgestellt", stellte Wilhelm Schier vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit gestern in seinem Grußwort fest. Der Regierungsoberrat aus Wiesbaden berichtete, dass sich in etwa 50 Prozent aller Einsätze der gesundheitliche Zustand der Patienten von der Aufnahme des Rettungsdienstes bis zur Übergabe im Krankenhaus deutlich verbessert habe. Weiterhin sprach Schier von "spannenden Jahren", die auf den Rettungsdienst zukommen würden. Aktuell werde etwa über das Hessische Rettungsdienstgesetz (HRDG) neu verhandelt und über die Zuständigkeit von Sonderfahrzeugen wie dem Intensiv-Rettungswagen (ITW) oder dem Baby-Notarztwagen (NAW) neu entschieden.

Dass sich in Hessen viel tut konnte auch Dr. Detlef Blumenberg, Chef der "Bundesvereinigung Arbeitsgemeinschaft der Notärzte Deutschlands" (BAND), bestätigen: Mit dem traditionellen Notfallsymposium in Fulda werde eine Kommunikationsplattform geschaffen, die den Austausch untereinander fördere. Die BAND fordere eine kontinuierliche Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung und eine bundesweit einheitliche Qualifikation der Notärzte. "Wir müssen gestalten, dass wir zukunftsfähig sind", erklärte der aus Osnabrück stammende Mediziner.

Notfallmedizinische Topthemen

Auch in diesem Jahr wieder mit dabei ist Prof. Dr. Peter Sefrin, ein "Urgestein der Deutschen Notfallmedizin". Der bekannte Mediziner aus Würzburg referierte zum Thema "Paramedic System in Deutschland - schaffen wir den Notarzt ab?" .Ein Problem sieht er in der Beurteilung von Leistung und Qualifikation der Notfallmediziner. "Die Besetzung des professionellen Rettungsdienstes mit einem qualifizierten Notarzt verbessert die Überlebensrate von Notfallpatienten deutlich." Man solle bei Notfalleinsätzen nicht nur auf die "Einhaltung der Zeiten" achten, sondern mehr Wert auf die Ausbildung des Personals legen.

In dem Vortrag "Alles Gute kommt von oben - Luftrettung als Mädchen für Alles?" berichtete Dr. Matthias Ruppert, Leiter Medical Operations bei der ADAC Luftrettung in München, von einer deutlichen Einsatzsteigerung im Luftrettungsdienst um 16 Prozent innerhalb von vier Jahren. "Die Nachforderungszeit eines Notarztes dauert einfach zu lange", bemängelte Ruppert. Im Durchschnitt werde nach Eintreffen des bodengebundenen Rettungsdienstes 22 Minuten später ein Notarzt nachalarmiert. Um diese Situation zu verbessern, müssten neue Indikationskataloge erstellt und für die Rettungsleitstellen ein Qualitätsmanagement (QM-System) eingeführt werden. Nur so ließe sich das willkürliche Alarmieren bestimmter Rettungsmittel verhindern.

"Eine eindeutige Adresse für alle Notfallpatienten." Das ist die Zukunft der zentralen Klinik-Notaufnahmen. Prof. Gries vom Klinikum Fulda sprach von steigenden Patientenzahlen und der immer größer werdenden Bedeutung dieser Einheit, in der viele medizinische Bereiche aufeinander treffen.

Massenanfall an Verletzten (MANV) - Es kann jeden treffen ...

"Auf der Bundesstraße 27 nahe dem Fuldaer Stadtteil Bernhards hat sich heute Morgen gegen 06.20 Uhr ein folgenschwerer Unfall mit vier Personenwagen ereignet. Nach dem aktuellen Stand starben dabei eine 38-jährige Frau aus dem thüringischen Wartburgkreis und zwei Männer im Alter von 19 und 28 Jahren aus Fulda. Fünf Menschen wurden schwer verletzt und zwei leicht verletzt. Ein schwer verletzter Mitfahrer schwebt nach Polizeiangaben noch immer in Lebensgefahr. Die Verletzten wurden auf vier Krankenhäuser verteilt. Feuerwehren und Rettungsdienste waren mit etwa 60 Kräften im Großeinsatz. Die B 27 musste für knapp fünf Stunden für die Aufräumungs- und Bergungsarbeiten sowie die Untersuchung eines Sachverständigen voll gesperrt werden." So heißt es in einem Bericht von osthessen-news am 04. März 2006 (siehe Link: http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1122902 ).

Dr. Alexander Lay, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Fulda, hatte am Tag dieses realen Unglücks Intensiv-Dienst in der Klinik und kam in seinem Vortrag "Disco-Unfall: Heimfahrt mit tragischem Ende" auf diese Tragödie zu sprechen. Der Notfallmediziner rekonstruierte die rettungsdienstliche Abwicklung nach der Alarmierung durch die Leitstelle minutengenau und vermittelte den Zuhörern das Alarmierungs-Konzept im Landkreis Fulda, das bei solchen Einsätzen zum Tragen kommt.

Am gestrigen frühen Freitagabend bestand für die Notfallexperten die Möglichkeit an verschiedenen Workshops teilzunehmen: So konnten sie etwa ihre Fähigkeiten im Simulationszentrum des DRK Fulda oder im "Christoph SIM" der ADAC Luftrettung unter Beweis stellen (osthessen-news berichtete bereits ausführlich darüber: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1171996 ). Auch der Rettungszug der Deutschen Bahn konnte auf dem Fuldaer Bahnhofsgelände in der Nähe des Kongresszentrums besichtigt werden: Dort hatten hauptamtliche Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Malteser Hilfsdienstes (MHD) und der Deutschen Bahn mit geschminkten Mimen die Arbeit an den Behandlungsplätzen simuliert. Am heutigen Samstag laufen noch weitere Workshops - unter anderem Sichtungsübungen bei der Bahn und Rettungstechniken bei der Feuerwehr Fulda. Viele Organisationen also, die zum Gelingen des Fuldaer Notfallsymposiums beitragen. (Christian P. Stadtfeld) +++


Ein Behandlungsplatz im Sanitätswagen des Zuges ...

Viertes Fuldaer Notfallsymposium im Kongresszentrum Esperanto ... - Fotos: Hendrik Urbin


... und die Veranstalter: Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim (li.) und Prof. Dr. André Gries (re.) vom Klinikum Fulda

Allgemein- und Notfallmediziner Dr. Michael Karges aus Hofbieber (re.) ...


Dr. Stefan Kortüm, Leiter des Kreisgesundheitsamts Fulda (rechts) im Gespräch ...

Wilhelm Schier vom Hessischen Sozialministerium aus Wiesbaden ...


Der aus Künzell stammende Notarzt Dr. Birger Freier vom Klinikum Offenbach ...

Leitender Hubschrauberarzt "Christoph 28" Dr. Carsten Dittmann (li.) und Peter Breidenbach (re.), Leitender Rettungsassistent "Rettungszentrum Fulda".


Oberarzt Dr. Alexander Lay vom Klinikum Fulda ...

Dr. Susanne Reinisch vom Kreisgesundheitsamt Fulda (re.)


Priv.-Doz. Dr. Detlef Blumenberg, Chef der BAND ...


Urgestein der Deutschen Notfallmedizin, Prof. Dr. Peter Sefrin aus Würzburg ...

Wissenschaftliche Vortäge zu "Notfallmedizinischen Topthemen"


Dr. Matthias Ruppert von der ADAC Luftrettung aus München

Oberarzt Dr. Michael Bernhard von der Interdisziplinären Notfallaufnahme am Klinkum Fulda


Prof. Dr. André Gries, Direktor der Interdisziplinären Notfallaufnahme am Klinkum Fulda

Besichtigung des Fuldaer DB-Rettungszuges ...


Einsatzsimulation im Sanitätswagen ...

Dr. Roland Stepan, stellv. Leiter des Kreisgesundheitsamtes Fulda (Mitte)


Notarzt Dr. Walter Bohms vom Klinikum Fulda (re.)

Der in Fulda stationierte Rettungszug der Deutschen Bahn ...


Blick in einen Waggon des Rettungszuges

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