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Der Campus der Hochschule Fulda. - Foto: O|N - Archiv Carina Jirsch

FULDA O|N-Gespräch mit Präsident Dr. Karim Khazar

Die Hochschule ist aus unserer Region nicht mehr wegzudenken

06.12.22 - Der 17. Oktober 2022 war einmal mehr ein wichtiges Datum in der Geschichte der Hochschule Fulda: Präsident Professor Dr. Karim Khakzar konnte rund 1.900 Erstsemester zum beginnenden Wintersemester 2022/23 auf dem Campus begrüßen. Zu der Open-Air-Veranstaltung waren indes nicht nur die "Erstis", sondern alle Studierenden eingeladen worden, insbesondere auch diejenigen, die ihr Studium während der Corona-Pandemie im Online-Modus begonnen hatten. An der Hochschule ist damit wieder weitgehend Normalität eingekehrt.

Hochschul-Präsident Professor Karim Khakzar. Fotos: Marius Auth

O|N-Redakteur Bertram Lenz.

Präsident Khakzar nimmt im Gespräch mit OSTHESSEN NEWS eine aktuelle Bestandsaufnahme vor und zeigt sich als Visionär. Der 62-Jährige ist seit 2008 im Amt (seinerzeit folgte er auf Professor Dr. Roland Schopf) und wird diese Funktion bis zu seinem Ruhestand Ende November 2026 ausüben. Bis dahin wolle er weiterhin "Profil und Qualität" der Fuldaer Hochschule stärken, an der aktuell gut 9.000 Personen studieren.

 "Etwa 40 Prozent kommen aus der Region", erläutert Khakzar, der besonders die hohe Zahl von über 1.500 internationalen Studierenden betont. Dieser Anteil von gut 17 Prozent ist überdurchschnittlich hoch, wenn man bedenkt, dass Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bundesweit nur auf einen Schnitt von gut neun Prozent kommen.  "Mittelfristig streben wir einen Anteil von 20 Prozent internationaler Studierender an", so der Präsident. 

800 Bedienstete

Alle Studierenden leisteten ihren Beitrag zu einer Belebung des 1974 gegründeten Hochschulstandortes, sowohl in wirtschaftlicher als auch in gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. Damit sich eine Hochschule so dynamisch wie in Fulda entwickeln kann, ist auch engagiertes Personal notwendig: In diesem Falle sind es gut 800 Bedienstete, inklusive der annähernd 170 Professorinnen und Professoren. Hinzu kommen noch Lehrbeauftragte und studentische Hilfskräfte. 

Hochschul-Päsident Professor Karim Khakzar möchte, dass Fulda den schönsten ...Foto: Hochschule/Robert Gross

O|N-Chefredakteur Christian P. Stadtfeld.

Angeboten werden über 60 Studiengänge in acht Fachbereichen, davon zwei Drittel im Bachelor- und ein Drittel im Masterbereich. "Wir bieten ein breites Fächerspektrum an", resümiert Khakzar. "Bundesweit führend sind wir insbesondere im Bereich Lebensqualität und Gesundheit. Für die Gewinnung von Fachkräften in der Region spielen aber auch unsere Angebote in Wirtschaft und Technik eine wichtige Rolle."

"Sehr gut" sei im Übrigen das Verhältnis zur Kommunalpolitik; mit den handelnden Personen auf Stadt- und Landkreisebene gebe es regelmäßigen Kontakt und einen engen Austausch. "Das Netzwerk in der Region ist sehr engmaschig", lobt der 62-Jährige, der die kurzen Wege als großen Vorteil erachtet. Beispielsweise dann, wenn es um die Abstimmung in aktuellen Fragen geht wie vor Kurzem beim Aufstellen von Containern für Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Krisengebieten auf dem Gelände der Hochschule (O|N berichtete ausführlich).

Zäsur durch Corona

Die Corona-Pandemie habe eine Zäsur dargestellt, da neue Formen der Lehre hätten gefunden werden müssen. Inzwischen sei die Online-Wissensvermittlung etabliert, so der Präsident, der daran erinnert, dass man keine Zeit habe verlieren dürfen, um die Studierenden trotz aller Herausforderungen rechtssicher durch Prüfungen zu geleiten. "Wir haben in der Zwischenzeit viel an digitaler Kompetenz gewonnen", urteilt Khakzar, der an negativen Folgen jedoch anmerkt, dass den Studierenden während der Online-Semester das soziale Miteinander und die Interaktion gefehlt haben. "All' das, was zum studentischen Campus-Leben einfach dazu gehört."

Um dieses Stichwort aufzugreifen: Der Campus der Hochschule Fulda wird von Studierenden regelmäßig als einer der schönsten in ganz Deutschland bezeichnet. Der Präsident hebt besonders den auf einem neu erworbenen Areal geplanten "Campus Nord" hervor, der sowohl neue Formen der Lehre als auch Raum für Begegnungen und Experimentieren ermöglichen soll.

Auch auf die mittlerweile so gut wie abgeschlossenen Arbeiten an der unter Denkmalschutz stehenden "Mühle Heyl" geht er ein: Auf dem Gelände sind neue Lehr-, Labor- und Büroräume für den Fachbereich Gesundheitswissenschaften sowie Räume für den Hochschulsport entstanden.

Das Jahresbudget der Hochschule Fulda liegt laut Khakzar zwischen 70 und 80 Millionen Euro. Fulda gehört zu fünf staatlichen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in Hessen, "und wir sind im Bundesvergleich eine der großen HAWs. Inzwischen sind wir immerhin größer als die größte HAW in Baden-Württemberg".

Eine Universität?

In diesem Zusammenhang verneint der Präsident die Notwendigkeit, die Hochschule in eine Universität umzuwandeln – "auch wenn das Thema immer mal wieder aufgegriffen wird." Durch die europaweite Vereinheitlichung von Studienabschlüssen in Bachelor und Master über den sogenannten "Bologna-Prozess" spiele es praktisch keine Rolle mehr, ob man an einer HAW oder Universität studiere.  Vielmehr sollten die individuellen Vorzüge der Hochschule Fulda betont werden. Im Übrigen besitzt die Hochschule Fulda seit 2016 das eigenständige Promotionsrecht, bisher ein Privileg der Universitäten.

Mit der Live-Schaltung des neuen Prüfungs-Managements in ihrem Campus-Managementsystem ...Foto: Hochschule

Stolz sei man auch auf die gute Zusammenarbeit mit Klinikum Fulda und Philipps-Universität Marburg: Eine "Win-Win-Win"-Situation für alle Beteiligten. Denn dank dieser besonderen Kooperation können nun 90 Medizin-Studierende ihren klinischen Ausbildungsabschnitt im vierten und fünften Studienjahr am Standort Fulda absolvieren. So kann die Universität Marburg eine große Zahl an Teilstudienplätzen in Vollstudienplätze wandeln.

Abschließend formuliert der Präsident zufrieden: "Die Hochschule Fulda kennt man, wir haben uns bundesweit einen Namen gemacht." Hier sei in den letzten Jahren mit sehr vielen Projekten in Studium und Lehre und in der angewandten Forschung hervorragende Pionierarbeit geleistet worden, die Profilthemen Lebensqualität und Gesundheit immer fest im Blick. (Bertram Lenz) +++


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