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In einer von Professorin Dr. Jana Rückert-John (Mitte) moderierten Talkrunde zogen Wissenschaftler*innen aus den RIGL-Umsetzungsprojekten Bilanz. Die Innovationskonferenz wurde als Livestream übertragen. - Foto: Bildstürmer

FULDA Hochschule und regionale Praxispartner

RIGL-Fulda: Erfolgreiche Bilanz nach fünf Jahren Transfer

21.12.22 - Hochschule und regionale Praxispartner wollen auch in Zukunft eng zusammenarbeiten und Innovationen für Lebensqualität und Gesundheit in der Region gemeinsam weiterentwickeln. Das Know-how aus Wissenschaft und Praxis zusammenbringen und in engem Austausch neue Ideen entwickeln – das hatte sich das Regionale Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität (RIGL-) Fulda auf die Fahnen geschrieben. Auf der fünften regionalen Innovationskonferenz haben die Akteur*innen Bilanz gezogen. Welchen Mehrwert hat das RIGL der Region gebracht? 

"Ein Projekt mit einer Fördersumme von zehn Millionen Euro hatten wir an unserer Hochschule bis dahin noch nicht gehabt", betonte Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar und zeigte noch einmal die große Chance auf, die sich damit eröffnet hatte: "Wissens- und Technologietransfer benötigen Personal, Zeit und Räumlichkeiten. Die Förderung im Rahmen des Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule hat es uns ermöglicht, unsere Transferaktivitäten in die Region deutlich auszubauen und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zu stärken. Für uns ist das ein großer Schritt nach vorne. Mit dem RIGL haben wir den Transfer auf eine neue Qualitätsstufe heben können."

Auch mit Blick auf die Laufzeit und die Zahl der Praxispartner*innen war das RIGL das bislang größte Projekt in der Region. 137 Partnereinrichtungen waren zuletzt beteiligt. In zehn Umsetzungsprojekten und mehr als 800 Workshops, Fortbildungen, Zukunftswerkstätten und Arbeitsgemeinschaften haben Wissenschaftler*innen und Praxispartner fünf Jahre lang gemeinsam Ideen und Lösungen entwickelt, um Gesundheit und Lebensqualität in der Region auch in Zukunft sicherzustellen oder gar zu verbessern. Beteiligt waren sowohl kleine und mittelständische Unternehmen als auch Großunternehmen, Bildungseinrichtungen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, die kommunale Verwaltung, Vereine und Interessensverbände. Immer wieder war das Projekt auf Veranstaltungen präsent, um auch mit den Menschen in der Region ins Gespräch zu kommen. Auch die jährlichen Innovationskonferenzen, auf denen alle Praxispartner zusammenkamen, standen Bürgerinnen und Bürgern offen.

Netzwerke und handfeste Lösungen 

"Aus dem Projekt sind vielfältige Netzwerke und Kooperationen erwachsen, aber es sind auch ganz handfeste Lösungen und Erkenntnisse entstanden", resümierte Professorin Dr. Jana Rückert-John, die das Transferprojekt wissenschaftlich geleitet hat.

Zum Beispiel entwickelten Wissenschaftler*innen und Praxispartner eine Softwarelösung für die Ernährungsberatung und -therapie mit dem Ziel, die Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zu optimieren. Mit einer mobilen Ausstellung entstand ein Ort, wo sich Einheimische und neu hinzugekommene Menschen begegnen und miteinander in den Dialog kommen können. Ein spezielles Unterstützungssystem hilft künftig, Elektrobusse energiesparend zu fahren. Und eine mit Sensoren ausgestattete Einlage soll zur Gesunderhaltung von Füßen zum Beispiel bei diabetischer Neuropathie beitragen. 

Neue Ideen und Lösungsansätze entstanden beispielsweise auch mit Blick auf den Fachkräftemangel in der Pflege und das Verhindern von Mangelernährung bei älteren Menschen sowie mit Blick auf Inklusion und neue Lebensmittel. Die Wissenschaftler*innen konnten zudem neue Erkenntnisse gewinnen, unter anderem zur Wohnsituation der älteren Bevölkerung in Fulda.

"Das RIGL hat sichtbarer gemacht, für welche Themen wir stehen, und es hat gezeigt, dass die Hochschule für die Region einen großen Nutzen bieten kann", betonte die Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der Hochschule Fulda, Professorin Dr. Claudia Kreipl.  

Zusammen mehr erreichen


Auch die Praxispartner bewerteten das Projekt positiv. Sebastian Böhnisch aus dem Leitungsteam antonius etwa regte an, die Innovationskonferenz als neues Format weiterzuverfolgen. "Impulse im Bereich Gesundheit und Lebensqualität zu setzen, die nachhallen, das gelingt am besten durch Austausch, indem man verschiedene Akteure zusammenbringt." Michél Günther, Inhaber der Firma die Eisheiligen, betonte: "Ich habe gelernt, dass die Wissenschaft und Wirtschaft verschiedene Herangehensweisen haben. Aber das ergänzt sich sehr gut. Wir haben immer sehr zielorientiert zusammengearbeitet." Und der Hauptgeschäftsführer der IHK-Fulda, Michael Konow, befand: "Es ist immer gut, einen starken wissenschaftlichen Partner an der Seite zu haben." Die IHK werde auch in Zukunft mit den Projektergebnissen weiterarbeiten. 

"Wir können aus dem RIGL mitnehmen, dass wir zusammen mehr erreichen können", brachte es Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands des Klinikums Fulda, auf den Punkt und fügte hinzu: "Zusammen kann man Themen angehen und lösen, die man alleine lange nicht so gut löst." 

Projekt mit Strahlkraft

Menzel verwies zudem auf ein weiteres wichtiges Projektergebnis: "Wenn man als Partner zusammenarbeitet, dann ist das auch immer eine vertrauensbildende Maßnahme", sagte er.  "Das Erleben von Zuverlässigkeit, das Vertrauen, das man investiert, das wirkt weit über die eigentlichen Projektziele hinaus." Und so habe sich das RIGL-Projekt bereits positiv auf die Kooperation von Hochschule und Klinikum ausgewirkt. Ab nächstem Wintersemester werde man 90 Medizinstudierende im Rahmen eines gemeinsamen Projekts in Fulda ausbilden. 

Dass die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis auch in Zukunft fortgesetzt werden soll, darin waren sich alle einig. Einige Teilnehmende berichteten, die nächsten gemeinsamen Projekte seien bereits in Planung. Hochschulpräsident Khakzar sieht Potenzial, die Zusammenarbeit noch weiter auszubauen. "Wir werden das Netzwerk, das durch RIGL entstanden ist, selbstverständlich weiterführen", sagte er. "Hochschulen tragen eine Verantwortung für ihre Region, und sie müssen ihren Beitrag leisten, damit wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern können." Diese großen Herausforderungen ließen sich alle nur interdisziplinär lösen. RIGL sei ein wunderschönes Beispiel dafür, wie die unterschiedlichen Disziplinen, aber auch Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten könnten an einem ganz großen Thema: Lebensqualität und Gesundheit.

Mehr Informationen zu den zehn RIGL-Umsetzungsprojekten unter: www.hs-fulda.de/rigl-fulda. (pm) +++


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