Masterplan 2030: Auf dem antonius-Quartier herrscht stets Bewegung

01.02.23 - "Leben mit antonius – vom Quartier zur Stadt" - so lautete der Titel der Veranstaltung am Dienstagabend in der vollbesetzten antonius-Festscheune. Architekt und Stadtplaner Peter Sichau blickte mit den Besuchern zurück in die Vergangenheit - und wagte einen Ausblick auf den Masterplan 2030. Eines stellte sich schnell heraus: Die Werte, für die antonius steht, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. 

Während des Vortrags.

Die Festscheune war voll besetzt.

Pater Thomas (l.) gemeinsam mit Rainer Sippel.

Das antonius-Quartier zwischen Innenstadt und Münsterfeld stellt heute ein wichtiges Bindeglied zur Stadt dar. Es ist ein Ort des Lebens, Lernens und Arbeitens. Ein Projekt nach dem anderen konnte über die Jahre auf den Weg gebracht werden - und es werden in Zukunft noch viele weitere folgen. Laut Sichau verliert antonius dabei etwas Wesentliches nicht aus dem Blick: das Leitbild, die Richtschnur allen Handelns, nämlich den Gemeinschaftsgedanken. "Der Mensch steht im Vordergrund, und zwar vollkommen unvoreingenommen vor seinen möglichen Einschränkungen."

Gemeinschaftsgefühl sorgt für "besondere Qualität"

Der Referierende Peter Sichau.

Vor 120 Jahren brachte Maria Rang genau diesen Grundgedanken auf den Weg. "Sie wagte das Unmögliche entgegen aller politischer Strömungen, entgegen aller gesellschaftlichen Widerstände als Frau", so Sichau weiter. "Aus tiefer christlicher Überzeugung heraus wollte sie den Schwächsten in der Gesellschaft helfen." Sie ebnete den Weg für das "Antoniusheim", eine Einrichtung außerhalb der Kernstadt, "die für alle Menschen da sein muss". Die Vision der Initiatorin festigte sich und spiegelt sich in vielen Aspekten bei antonius wider. "Wir haben hier bei antonius in unserer heutigen Zeit ein bestimmtes Gefühl von Nachbarschaft, Intimität geschaffen. Das ist ein wahnsinniger Schatz, den es zu bewahren gilt." Gleichzeitig gehe damit einher: "Diese Qualität nach außen zu tragen, andere daran teilhaben zu lassen - sich zu öffnen!"  

Vision 2030 - Verkehrssituation und Gartenhäuser

Im Laufe der Zeit kamen einige Masterpläne zum Tragen. Sichau blickte auch auf die Entwicklungen bis 2030. Er fokussierte die Verkehrssituation inklusive Parkmöglichkeiten rund um das Gelände in Fulda-Neuenberg mit seinen aktuellen Knackpunkten. "Wir müssen den Verkehrsdruck nehmen. Es bedarf einer Entschärfung", konstatierte der Vortragende. Zum antonius-Areal führe lediglich der Hauptweg aus der Haimbacher Straße. Stau sei auf der Route in Richtung Haimbach keine Seltenheit. "Eine sinnvolle Lösung könnte beispielsweise ein Kreisel sein." Doch bislang sei in der Hinsicht nichts passiert. Fest steht: "Diese Problematik ist nicht nur durch einen Einzelnen zu lösen. Es liegt an den Bürgern, die sich in Gesprächen mit politischen Vertretern stark machen müssen." 

Ein weiterer Punkt auf der Agenda: die Schaffung von sozialem Wohnraum. Im Nordwesten des Areals sollen mehrere Gartenhäuser entstehen, die Planungen laufen seit einigen Jahren. Aufenthaltsqualität und Landschaftsbezug für die Anwohner seien bei dem Projekt wichtige Stichworte. "Ein Haus ist nur so gut, wie der Freiraum ringsherum." Die Gebäude sollen pro Stockwerk mehrere Wohnungen enthalten mit großen Fensterflächen und vorgelagerten Balkonen. Zusätzlich werde es Tiefgaragen geben. Der Architekt stellte insgesamt heraus: "Es darf nicht vergessen werden: Wohnen ist ein Grundrecht und gilt für jeden."

Wer sich für das Projekt Gartenhaus von antonius interessiert und weitere Informationen möchte, kann sich gerne an Elke Schäfer wenden (Tel. 0661 1097 203 [email protected]) (mkr) +++