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Nach Amoktat: Ermittler nennen Details - Ungeborenes unter den Opfern
11.03.23 - Der Schock sitzt tief: Nach der Bluttat am Donnerstagabend (O|N berichtete) im Hamburger Stadtteil Groß Borstel kommen nun weitere Details ans Licht. Ermittler gaben am Freitagmittag in einer Pressekonferenz den aktuellen Sachstand wider. Andy Grote, Innensenator der Hansestadt, zeigte sich sichtlich betroffen: "Es ist ein entsetzliches Verbrechen. Sieben Menschen sind den Schüssen zum Opfer gefallen, acht wurden zum Teil schwer verletzt."
In einem "Königssaal", der von den Zeugen Jehovas genutzt wird, kam es zu der "grauenvollen Tat". 50 Menschen hätten sich während einer Veranstaltung dort befunden. Schüsse fielen - um 21:04 Uhr erreichten die Leitstelle die ersten Notrufe, auch aus dem Objekt selbst. Grote: "Um 21:08 Uhr trafen die ersten Einsatzkräfte vor Ort ein." Kurz darauf folgte die Spezialeinheit USE. Sie verschaffte sich gewaltsamen Zutritt zum Gebäude, "dadurch konnte das Geschehen unterbrochen werden". Der vermeintliche Täter Philipp F. (35) - ehemaliges Mitglied der Gemeinde - sei ins erste Obergeschoss geflohen. "Dort hat er sich dann selbst getötet."
Es sei das "schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte der Stadt", konstatierte Grote. Dank des schnellen Handelns der Einsatzkräfte sei "mit höchster Wahrscheinlichkeit" Schlimmeres verhindert worden und nicht noch mehr Menschen zu Schaden gekommen. Ein genaues Tatmotiv stehe bislang aus. Besonders tragisch an der Geschichte: "Unter den Opfern befindet sich eine Frau, die im siebten Monat schwanger war. Eine Kugel traf den Mutterleib und verletzte das Ungeborene tödlich."