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Mehr als 650 Bürger machen ihren Sorgen lautstark Luft und ernten Beifall
16.03.23 - In der letzten Zeit hagelte es Kritik für das Vorhaben des Konzerns K + S, die Halde in Neuhof mit einem sogenannten Dickschichtverfahren abzudecken. Die breite Unterstützung dieser Kritik wurde bei einer Demonstration von Neuhofer Bürgern und Umweltaktivisten verdeutlicht.
Anfangs sind es 200, dann immer mehr. Gegen Ende sind es mehr als 600 Demonstranten. Es sind Familien mit Kindern, Senioren und Jugendliche. Viele kommen aus Neuhof, doch auch die umliegenden Gemeinden sind vertreten. Ein Querschnitt der Bevölkerung vereint gegen die Pläne des Weltkonzerns K+S. Wer fehlt? Die Politik.
"Wenn die Pläne so umgesetzt werden, ist Neuhof nicht mehr lebenswert" Sabine Waschke ist Landtagsabgeordnete der SPD. Wo ihre Kollegen aus den anderen Parteien stecken? Das müssten wir die schon selbst fragen. "100 Hektar Wald sollen vernichtet werden und das Ganze dauert auch noch so um die 100 Jahre und dann wollen wir auch nicht davon reden, was da eigentlich unter die Erde gebracht wird. Wenn die Pläne so umgesetzt werden, ist Neuhof nicht mehr lebenswert", so Waschke.
Negative Auswirkungen für Umwelt und Klima, die befürchtet Sven Hartmann, Vorsitzender der Bürgerinitiative Umwelt Neuhof. "Heute wurde ein weiteres trauriges Kapitel ignoranter und selbstherrlicher Umweltpolitik durch das Ministerium aufgeschlagen. Ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich dem Schutz der Umwelt und dem Klimaschutz verbunden fühlen", kommentiert Hartmann die Äußerung einer Sprecherin des hessischen Umweltministeriums.
Demonstranten haben viele offene Fragen und wollen Antworten Allgemein stehen viele Fragen zur Umwelt- und Klimaverträglichkeit der Pläne von K+S im Raum. So meint eine Demonstrantin: "Warum können denn keine Fotovoltaikplatten auf dem Berg installiert werden?". Ein anderer hat Zweifel an den Behauptungen des Konzerns, den Berg nicht zurück unter die Erde befördern zu können.
Ein Mitglied des Betriebsrats des Konzerns wurde auf der Demo gesichtet und von O|N konfrontiert, verweigerte allerdings zu dem Geschehen, als auch zu den Plänen von K+S jeden Kommentar. Auch Ex-Rathauschefin Maria Schultheis (CDU) war unter den Teilnehmern und demonstrierte mit.
Lesen Sie schon jetzt mehr zu den Forderungen der Bürgerinitiative auf deren Website. (mmb) +++