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Diakon Kim Sell mit der Madonna von Maria Ehrenberg. - Foto: Hans-Peter Ehrensberger

KOTHEN / FULDA "Maria, Mutter des Friedens"

Das Wallfahrtsjahr 2023 auf dem Ehrenberg beginnt

14.04.23 - Seit gut einem halben Jahrtausend pilgern fromme Menschen aus der (engeren und weiter gefassten) Region zum, besser gesagt "auf den Maria Ehrenberg" in der Rhön. Viele gehen dann als krönender Abschluss einer tagelangen Fußwallfahrt mit wunden Zehen, schmerzenden Knien und müden Beinen betend noch die 254 steilen Treppenstufen hinauf zum mitten im Truppenübungsplatz Wildflecken gelegenen Marienwallfahrtsort.

Aber auch auf per Bus oder mit dem Privat-Pkw angereiste Gläubige aus Unterfranken, Hessen und weit darüber hinaus übt der "Heilige Berg" mit seiner Gnadenkapelle und dem sie umgebenden Terrain mit einmaligem meditativen Blick in die Niederungen der Täler und das Innere des eigenen Lebens auch in der heutigen Zeit noch (s)eine magische Anziehungskraft und religiös-spirituelle Faszination aus.

Fotos: Sell

Das aktuelle Wallfahrtsjahr steht vor der Tür - und 2023 angesichts des Ukraine-Krieges naheliegend unter dem Motto "Maria, Mutter des Friedens". Musste Corona-bedingt das eigentliche 500. Jubiläum 2021 um ein Jahr verschoben werden, so war dennoch 2022 "ein wunderschönes Wallfahrtsjahr", wie Bad Brückenaus Diakon Kim Sell, Seelsorger für "Maria Ehrenberg", und Edwin Möller, Kirchenverwaltungs-Referent aus Kothen, bei einem Pressegespräch im Gasthaus "Biber" in Speicherz betonten. Zusätzlichen "Werbeeffekt" für den Ehrenberg hätte der große Übungsplatz-Wandertag Ende Juli mit sich gebracht, der tausende Besucher - am Samstag 2.500, am Sonntag 4.000 - zusätzlich zur Kapelle "lockte".

Mögliche Einschränkungen durch den Schießbetrieb auf dem Truppenübungsplatz ...Foto: Hans-Peter Ehrensberger

Aber auch in den übrigen Wallfahrt-Monaten war an den Sonntagen ein höherer Zuspruch der Gläubigen zu verzeichnen, was Sell nicht zuletzt auf die sieben Bischofs-Gottesdienste und auch den "weltlichen" Auftritt des Heeresmusikkorps der Bundeswehr beim eigentlichen Jubiläums-Festakt "500 plus 1" am 2. Juli 2022 zurückführt. "Es war viel los auf dem Heiligen Berg", konnten Sell und Möller "ein tolles Feedback" konstatieren und deshalb positives Fazit ziehen. Was auch "kleinere Einschränkungen", wie etwa erhöhte Zugangsbeschränkungen zum Truppenübungsplatz und das Verbot von Kerzen und Lichterprozessionen im Freien, nicht trüben konnten. Die Zunahme des Übungsplatzes-Betriebs aufgrund der Ausbildung von ukrainischen Soldaten und das Verbot von offenem Feuer während der Dürreperioden in der Rhön seien in diesem Zusammenhang maßgeblich für weniger Wallfahrten unter der Woche gewesen. Man pflege aber weiterhin gute Kontakte zur Kommandantur der Bundeswehr, und auch das heurige geistliche Programm verfüge wieder über zahlreiche renommierte Zelebranten und "Schmankerln", selbst wenn keine Bischofs-Predigten darunter seien.

Apropos Schmankerl: der Haus- und Hoflieferant für profane Essens-Emotionen, die "Postkutsche" in Kothen, steht nach wie vor - bei entsprechender vorheriger Anmeldung, am Besten sechs Wochen zuvor - für weltliche Genüsse, sprich das leibliche Wohl auf dem Ehrenberg in Bereitschaft. Dann und dort können sich die Pilgergruppen - die größten mit jeweils gut 100 katholischen Wallfahrern kommen traditionell aus Burkardroth, Wegfurt oder von "Kolping" in Fulda - auch wieder ihre Pilgerpässe abstempeln lassen und/oder noch rund 180 Restexemplare der Jubiläumsausgabe des "Maria Ehrenberg-Buches" käuflich erwerben.

Und hoffentlich, so der Wunsch eines fast jeden Pilgers, in der "Nacht der Nächte", am Hauptfest "Mariä Himmelfahrt" vom 14. auf den 15. August, rund um den Freialtar ein regelrechtes Lichtermeer aus richtigen Kerzen entzünden und zu Ehren der Gottesmutter auf dem Ehrenberg erstrahlen lassen. "Das ist etwas ganz Besonderes, mit Nichts vergleichbar, wenn nach der Vigilfeier die ganze Nacht durch bis zum Sonnenaufgang hunderte Kerzen Maria Ehrenberg erleuchten und auch durch keine Handy-Lichter zu ersetzen", zeigt sich Journalistin Marion Eckert tief beeindruckt.

Trotz des ungebrochenen Interesses an Glaubensgemeinschaft auf "Maria Ehrenberg" sind gewisse Personalengpässe beim Seelsorge- und Helferteam nicht von der Hand zu weisen. "Auch wenn viele Köthener Ehrenberg traditionell als ihren Wallfahrtsort ansehen und ureigenes Anliegen verstehen, begreifen unterdessen die meisten, dass wir uns in alle Richtungen, etwa bei Küstern, Kommunionhelfern, Kerzendienst und Lektoren, aber auch in die Nachbargemeinden, zum Beispiel ins osthessische Thalau und Uttrichshausen, noch mehr öffnen und bewegen müssen, damit die Arbeitsbelastung nicht zu groß wird", sagt Möller. Und lobt in gleichem Atemzug Sell, der dies mit einer rund 50-köpfigen ehrenamtlichen, gut funktionierenden und eingespielten WhatsApp-Helfergruppe, in der die unterschiedlichsten Dienste, zum Beispiel auch an den Schranken-Absperrungen, schon über Kothen, Speicherz und Motten hinaus getan habe.

Zum Wallfahrtsjahr 2023 gibt es einige wesentliche Änderungen, vor allem hinsichtlich der Öffnungszeiten. So schließt die Schranke sonntags von Juni bis September schon um 15 Uhr (im Mai und Oktober 16 Uhr). Eine halbe Stunde vor Schließung ist jeweils ab Kothen die letzte Hochfahrt möglich.

Die Marien-Andachten finden jetzt um 14 Uhr statt - und nur noch im Mai und Oktober sowie am 15. August und am Michaelsfest.

Werktags-Wallfahrer-Gruppen sind immer herzlich willkommen, allerdings nur mit einer Mindest-Teilnehmerzahl von 20 Personen und nicht an Vormittagen. Auch eine Spende von 50 Euro als Aufwandsentschädigung wird gewünscht. Die Anmeldung hierfür muss mindestens 6 Wochen vorher eingehen, der Zugang bzw. die Genehmigung durch die Platz-Kommandantur kann (wegen möglicher "reger Schießübungen") nur unter Vorbehalt erteilt werden. Anmeldungen und Auskünfte gibt es über das Katholische Pfarramt Bad Brückenau unter der Telefonnummer 09741/2333 oder per E-Mail unter [email protected]

Jeden Sonn- und Feiertag findet im Wallfahrtsjahr um 10.30 Uhr eine Messfeier statt (Beichten nach Absprache). Im Marienmonat Mai gibt es jeden Sonntag um 14 Uhr eine Mai-Andacht, entsprechend im Rosenkranzmonat eine Rosenkranz-Andacht.

An Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und am 3. Oktober bleibt der "Maria Ehrenberg" für Pilger geschlossen!

Hier der Entwurf für das Wallfahrtsjahr 2023 auf "Maria Ehrenberg":


● 1. Mai Gelobte Wallfahrt der Großgemeinde Motten: Eröffnung/Beginn des Wallfahrtsjahres um 9.30 Uhr am Fuße der Treppe; 10.30 Uhr Messfeier mit Wallfahrtsrektor Pfarrer Hans Thurn; 14 Uhr Andacht.

● 2. Juli Wallfahrtsfest "Maria Heimsuchung": 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Dr. Michael Stanke (Marburg).

● 30. Juli Fest "Heilige Mutter Anna": 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Michael Möller (Hilders).

● Hauptfest "Maria Himmelfahrt": - 14. August um 20.30 Uhr Virgilfeier am Freialtar mit Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran (Würzburg). Ab 17 Uhr Beichtgelegenheit; um 20 Uhr Rosenkranz-Andacht. - 15. August um 9 Uhr Hochamt am Freialtar mit Pfarrer Prof. Dr. Gerhard Stanke; ab 7 Uhr Beichtgelegenheit; zusätzliche Messfeiern um 7 und 11 Uhr; Andacht mit Krankensegnung um 14 Uhr.

● 10. September Wallfahrtsfest "Maria Geburt": 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Stefan Buß (Fulda).

● 24. September Fest "Heiliger Erzengel Michael": 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Michael Krammer; 14 Uhr Andacht mit Ralf Sauer und Jens Hausdörfer (Volkersberg) sowie den "Leichtersbacher Musikanten".

● 8. Oktober Fest "Unserer lieben Frau vom Rosenkranz": 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Prof. Dr. Gerhard Stanke.

● 29. Oktober Abschluss des Wallfahrtsjahres: 10.30 Uhr Messfeier mit Pfarrer Armin Haas (Schondra). (Hans-Peter Ehrensberger) +++


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