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Dr. Jens Mischak: Maßgeblich ist für mich das Wohl unserer Vogelsberg-Region
29.04.23 - Ende März war es die erwartet klare Angelegenheit für Dr. Jens Mischak gewesen: Der Erste Beigeordnete des Vogelsbergkreises wurde von den Delegierten des CDU-Parteitages in Romrod zum Kandidaten für die Landratswahl am 8. Oktober bestimmt. Der 44-Jährige aus Lauterbach will Nachfolger von Landrat Manfred Görig (SPD) werden, der nicht mehr zur Wahl antritt. Von den 141 stimmberechtigen Anwesenden votierten damals 138 mit Ja und einer mit Nein. Es gab eine Enthaltung, ein Stimmzettel war ungültig. OSTHESSEN|NEWS hat den studierten Juristen an seiner Arbeitsstätte, dem Kreishaus in Lauterbach, besucht und einen aktuell noch entspannten Kandidaten getroffen.
Entspannt deshalb, weil es Mischak zufolge noch nicht "ernst" geworden ist. Noch befinde man sich in einer Art "Vorwahlkampf-Phase", dann kämen die Sommerferien, und so richtig zur Sache werde es wohl erst danach gehen. "Bis zum 8. Oktober sind es dann fünf Wochen", sagt der frühere Richter am Landgericht Fulda und verweist darauf, dass bis zum 31. Juli ja noch Kandidaten nominiert werden könnten. Bislang stehen außer ihm noch Udo Ornik (Bündnisgrüne) und Jürgen Laurinat (FDP) fest. "Beide kenne ich aus dem Kreistag", so Mischak und betont, ein "eher neutrales Verhältnis" zu pflegen. Er freue sich auf den Wahlkampf und gehe davon aus, dass dieser fair verlaufen werde.
"Natürlich ist meine Ausgangslage gut, das möchte ich auch gar nicht verhehlen", formuliert der 44-Jährige. Schließlich sei er nun schon im siebten Jahr seiner Amtszeit als Erster Kreisbeigeordneter, "und bis zum 8. Oktober werde ich meine Arbeit auch weiterhin so erledigen wie bisher". Klar habe sich im Bewusstsein und in der Wahrnehmung der Menschen schon etwas verändert, denn bei öffentlichen Terminen werde er schon mal angekündigt als "Erster Kreisbeigeordneter und Landratskandidat".
Hoffen auf hohe Wahlbeteiligung
Ob er bereits im ersten Urnengang die nötige Mehrheit bekommt, hänge letztlich auch von der Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten sowie der "politischen Großwetterlage" ab. Er gehe aber von einer hohen Wahlbeteiligung aus, da an diesem 8. Oktober ja auch Landtags- und verschiedene Bürgermeisterwahlen seien. "Und neben dem Vogelsberg wird ja auch im Kreis Fulda und im Wetteraukreis ein Landrat gewählt". Sowohl mit Bernd Woide (Fulda) als auch Jan Weckler (Wetterau) verbinde ihn nicht nur die CDU-Parteizugehörigkeit."Ich werde deutlich machen, dass es bei der Landratswahl um eine Wahl geht, bei der die Person im Mittelpunkt steht". Er habe in den Jahren seiner bisherigen Amtszeit stets Wert darauf gelegt, eine pragmatisch-vernünftige Politik für die Menschen im Vogelsbergkreis zu machen, da die Belange des Landkreises im Vordergrund stünden. Gerade als ländliche Region gebe es vielfache Herausforderungen zu bestehen, unterstreicht Mischak im O|N-Gespräch und betont weiter: "Ich möchte für möglichst viele wählbar sein".
Der 44-Jährige hatte im Übrigen erwartet, dass auch die SPD - die mit der CDU im Vogelsbergkreis die Regierungskoalition bildet - einen Landratskandidaten ins Feld schickt. "Ich war selbst überrascht, dass dies nicht der Fall gewesen ist, aber das muss die SPD für sich alleine entscheiden". Mischak betont, dass es - wie des Öfteren kolportiert wird - keinerlei Absprache gegeben habe, dass die SPD keinen Kandidaten aufstellen dürfe. Und er verweist auf eine Formulierung im Koalitionsvertrag, wonach beide Parteien - CDU und SPD - mit einem hauptamtlich tätigen Politiker im Kreisausschuss vertreten sein sollen.