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Arzneimittelknappheit ist ein Wort, mit dem man sich in der letzten Zeit häufiger beschäftigen musste. - Symbolbild: Pixabay

REGION Besorgniserregende Aussichten

Das bedeutet der Antibiotikamangel für Familien mit Kindern

30.04.23 - Arzneimittelknappheit ist ein Wort, mit dem man sich in der letzten Zeit häufiger beschäftigen musste. Von der einfachen Schmerzpille über lebenswichtige Herzmedikamente bis hin zur Chemotherapie fehlen reihenweise Medikamente in den Regalen der Apotheken und Kliniken. Für Betroffene ist die Situation besonders belastend.

Nun schlägt Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Alarm. Es fehle laut dem Verband an Antibiotika-Säften für die kleinsten Patienten. Maske schätzt diese Situation als besorgniserregend ein. "Das heißt, dass die Kinder, die tatsächlich ein Antibiotikum brauchen, teilweise gar keins bekommen."

Auch Schmerz- und Fiebermittel fehlt

Besonders wichtig sind Antibiotika bei Kindern zur Behandlung einer Lungenentzündung, von Ohrenentzündungen oder Blutstrominfektionen. Wird eine bakterielle Infektion nicht rechtzeitig therapiert, kann sie sich im Körper ausbreiten und teilweise zu lebensgefährlichen Verläufen einer heutzutage in der Regel gut beherrschbaren Krankheit führen. Laut Maske bekomme man aktuell teilweise nicht einmal Medikamente für Kinder, die die Antibiotika extrem dringend bräuchten. Auch fehle es an anderen Medikamenten wie Schmerz- und Fiebermittel.

In einem offenen Brief haben sich Kinderärzte an den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gewendet. Auch Kolleginnen und Kollegen anderer europäischer Länder schrieben zeitgleich an ihre Ministerien. 

Antibiotika helfen bei bakteriellen Infektionen

Im Blick auf den kommenden Herbst ist die Versorgungslage mit Medikamenten generell ...Symbolbild: Pixabay

Antibiotika werden gegen bakterielle Infektionen eingesetzt und zerstören oder hemmen die Erreger. Gegen Viren haben diese Medikamente keinen Effekt. Bei Kindern sind die Medikamente für die ambulante Therapie als Säfte vorrätig, um die Einnahme zu erleichtern.

Sind Antibiotika nicht verfügbar, kann man auf Wirkstoffe der zweiten oder dritten Wahl zurückgreifen. Diese wirken dann aber nicht optimal oder haben mehr unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Auch die Anzahl an Resistenzen gegenüber Antibiotika steigt, wenn man nicht die optimale Therapie einsetzen kann.

Dem Bundesgesundheitsministerium sind die Engpässe bereits bekannt. Die Länder sind im Bundesanzeiger informiert worden und sind nun in der Lage auch abseits von bestehenden Verträgen Medikamente zu beschaffen.

Im Blick auf den kommenden Herbst ist die Versorgungslage mit Medikamenten generell kritisch. Experten bemängeln schlechte Verfügbarkeiten von Arzneimittel schon seit geraumer Zeit. Es wird vermehrt gefordert, essenzielle Medikamente wieder in Deutschland oder in der Europäischen Union zu produzieren. Zurzeit findet ein Großteil der Produktion aus Kostengründen in Asien statt. (Adrian Böhm) +++


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