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Die 52-Jährige muss sich seit Dienstag vor dem Landgericht Fulda verantworten. - Fotos: Finn Rasner

FULDA / KÜNZELL Nach fünf Jahren startet der Prozess

Hat sie ihre Liebsten getötet? Ehemann und Sohn leblos aufgefunden

03.05.23 - Diese Nachricht sorgte in Osthessen für einen traurigen Jahresstart 2018. Am zweiten Tag des Jahres entdeckten Polizeibeamte zwei Tote in einer Erdgeschoss-Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Künzell-Bachrain (Landkreis Fulda). Eine dritte Person wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Später wird klar: Es handelte sich um die damals 47-jährige Mutter - ihr Ehemann (51) und ihr Sohn (16) starben.

Schon damals sprach man von einer Familientragödie. Fünf Jahre später kam es am Dienstagmorgen zum Verhandlungsauftakt vor dem Landgericht in Fulda. Die jetzt 52-jährige Mutter muss sich wegen des Verdachts des Totschlags in einem erweiterten Suizid verantworten.

In diesem Mehrfamilienhaus in Künzell-Bachrain wurde der Ehemann und der gemeinsame ...Archivfotos (3): O|N

Strafverfahren wegen des Verdachts des Totschlags

Der jetzt 52-Jährigen wird vorgeworfen, im Zuge eines geplanten erweiterten Suizids im Einvernehmen mit ihrem Ehemann ihren gemeinsamen 16-jährigen Sohn Leonard umgebracht zu haben. Sie sollen ihm große Mengen das Narkosemittel Propofol und ein Beruhigungsmittel verabreicht haben.

Der gemeinsame Sohn sollte aufgrund seines gestörten Sozialverhaltens in eine familienexterne Unterbringung gebracht werden. So lautete zumindest die ärztliche Empfehlung. Danach sollen die Eheleute "den Entschluss zur erweiterten Selbsttötung getroffen haben", schreibt die Staatsanwaltschaft Fulda. 

Die Richter im Landgericht

Der Staatsanwalt

Der Verteidiger

Angeklagte war Narkose-Schwester

Die Angeklagte, die als Anästhesieschwester in einer Klinik in Fulda beschäftigt war, habe das Propofol sowie weitere Utensilien, wie Kanülen, Braunülen, Stauschläuche, Infusionsbeutel und Pflastermaterial von ihrem Arbeitsplatz gestohlen. 

In den frühen Morgenstunden des 2. Januars 2018 starb der Jugendliche nach der Verabreichung der Substanzen. Anschließend sollen die Eheleute ihre Infusionsschleusen geöffnet haben, wodurch auch der Ehemann der Angeklagten verstorben ist. Die Angeklagte selbst überlebte, da sie sich mit der benötigten Gesamtmenge des Propofols verkalkuliert haben soll.

Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. (nb) +++

Depressiv?


Hier bekommen Sie umgehend Hilfe. OSTHESSEN|NEWS berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere öffentliche Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst depressiv sind, Suizid-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Telefonseelsorger*innen, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.


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