Maßnahmen, um auf einen großflächigen Stromausfall vorbereitet zu sein

05.05.23 - Vor Kurzem war bekannt geworden, dass das Noteinsatzfahrzeug (NEF) aus dem Schlitzer Stadtteil Willofs an das Lauterbacher Eichhof-Krankenhaus verlegt wird. Dieser Punkt war auch Bestandteil des obligatorischen Berichts aus der Sitzung des Kreisausschusses, gegeben zu Beginn der jüngsten Sitzung des Vogelsberg-Kreistages im Wartenberg Oval (O|N berichtete bereits ausführlich).

Danach hatte die Besetzung des Notarztstandortes Willofs in der Vergangenheit vermehrt zu Schwierigkeiten geführt und  zunehmend Abmeldungen des NEF zur Folge gehabt. Der Standort werde  von den Honorarärzten als unattraktiv empfunden, sodass es bei ohnehin knappen Notarztressourcen auch weiter Abmeldungen geben werde.

Thema im Bericht aus dem Kreisausschuss: Die Verlegung des Notarzteinsatzfahrzeuges ...

Landrat Manfred Görig (SPD) laut Vorlage: "Um dem entgegenzusteuern, wurde mit dem Eichhof-Krankenhaus eine Stationierung des NEF an das selbige angestrebt und nun ab dem 15. Mai die Möglichkeit geschaffen, mit einer Kombination aus den am Krankenhaus beschäftigten Ärzten und qualifizierten Honorarärzten eine zuverlässigere Besetzung des Systems zu realisieren. Die Planungsvorgaben des Landes Hessen lassen eine solche Lösung zu und erlauben dadurch auch durch die Standortverlagerung resultierende längere Eintreffzeiten in Teilen des Schlitzerlandes". Kompensiert werde dies unter anderem auch durch eine mittlerweile höhere Qualifikation des Personals, den Einsatz von Telemedizin und die am Standort Willofs verbleibende Vorhaltung eines Krankentransportwagens.

Katastrophenschutz

Foto: O|N - Archiv / Pixabay

Die kreisweiten Planungen zu Maßnahmen bei einem langanhaltenden und großflächigen Stromausfall schreiten voran. In den letzten Monaten wurden laut Landrat Görig über das beauftragte externe Planungsbüro eine umfangreiche Datenerhebung durchgeführt und Abstimmung mit KRITIS-Betreibern im Kreis durchgeführt. Die gewonnenen Kenntnisse dienen als Grundlage für die zu erstellenden Notfallpläne für die Kommunen und den Kreis. Vielerorts wurden zwischenzeitlich auch Maßnahmen ergriffen, um für ein solches Szenario organisatorisch und technisch besser vorbereitet zu sein.

Das Sachgebiet Katastrophenschutz ist nach Angaben des Landrats weiterhin mit der Betreuung des Ankunftszentrums Alsfeld beschäftigt. Die Verträge zum Betrieb der Wohncontaineranlage wurden bis Ende des Jahres verlängert, da eine Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften im erforderlichen Umfang derzeit weiterhin nicht gewährleistet ist. Die Vertragsverhandlungen zur Anmietung des ehemaligen Pferdezentrums an der Hessenhalle sind am Laufen. Derzeit ist angedacht eine Mindestlaufzeit von zehn Jahren mit der Option auf Verlängerung auf 2x5 weitere Jahre. Damit entstehe eine langfristige, praktikable Lösung zur Errichtung von Lagerkapazitäten für den Katastrophenschutz.

Realitätsnahe Übung für Atemschutzgeräteträger 

Symbolfoto: O|N

Ergänzend zur Kreisausbildung wird über das Land Hessen vom 3. bis 9. Juli eine mobile Brandsimulationsanlage an der Feuerwehr Alsfeld aufgestellt und betrieben, bei der geplant 324 Atemschutzgeräteträger aus dem Kreisgebiet die Möglichkeit haben werden, unter realitätsnahen Bedingungen den Atemschutzeinsatz zu üben. Durch eine Änderung des Schulgesetzes habe das Thema Brandschutzerziehung in den 3. Klassen eine besondere Bedeutung bekommen. Ein noch auszuarbeitendes Brandschutzerziehungskonzept auf Kreisebene soll gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Vogelsbergkreises dazu beitragen, dass beispielsweise das richtige Verhalten im Brandfall dort gelehrt wird. Und vor allem soll auch das Interesse für die Feuerwehr im Schulalter geweckt und so Mitglieder für die Jugendfeuerwehr gewonnen werden, die später   den Weg in die Freiwillige Feuerwehr als Einsatzkräfte finden.

Ende April fanden zwei erwähnenswerte Veranstaltungen statt: So wurde  die Brandschutzaufsichtstagung des Landes Hessen bei der Feuerwehr in Alsfeld sowie  die Landesfeuerwehrausschusssitzung ausgerichtet. Mit einem anschließenden abendlichen Empfang in der Hessenhalle fand die Überleitung zur Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes statt.  (bl) +++