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Die Festspiel-Schauspieler Charlotte Schwab und Max Herbrechter ließen die erste "Soulkitchen" zu einer unterhaltsamen Koch-Party werden. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Sinnliche Genüsse vereint

Schauspieler und Gäste kochen bei erster "Soulkitchen" mit Hingabe

12.06.23 - Wenn Kulinarik und Schauspielerei aufeinandertreffen, dann ist eines ziemlich sicher: Es wird unterhaltsam und lecker. Dass dem so war, zeigten Charlotte Schwab und Max Herbrechter, beide in diesem Jahr in "König Lear" bei den Bad Hersfelder Festspielen zu sehen, am Samstagabend bei der ersten "Soulkitchen" in "Stern's Kochwerkstatt".

Den beiden bekannten Schauspielern standen Moderatorin und Ideengeberin Christine Bossert, die künstlerische Betriebsdirektorin der Festspiele, und "Stern"-Küchenchef Toni Schoch zur Seite. Und auch einige der Gäste halfen beim Kochen und Anrichten fleißig mit. "Charlotte und Max haben großartige Rezepte mitgebracht", sagte Bossert bei der Begrüßung der rund 20 Gäste.

Auf dem Menü standen Bachsaibling mit Erdäpfel-Salat, Pfifferlingen, Stracke-Croutons und Merrettichschaum als Vorspeise, Zweierlei vom Schwarzfederhuhn mit Serviettenknödeln und Sellerie-Püree sowie als Nachtisch Karamell-Schnitte mir Apfel, hausgemachtem Vanille-Eis und Kürbiskern-Hippe. Schwab und Herbrechter machten eine kleine Vorstellungsrunde an den Tischen, ehe sie sich mit Schürze und Kochwerkzeug ausgestattet ans Werk machten.

Kneten, tranchieren und naschen

Küchenchef Schoch unterwies Herbrechter beispielsweise im fachgerechten Tranchieren des rohen Bachsaiblings und wies Schwab und Bossert an, die Masse für die Serviettenknödel ordentlich zu kneten. Die Gäste, die es nicht an den Tischen hielt, schauten interessiert zu und viele Gespräche rundeten die Koch-Arbeiten ab. Dabei ging es natürlich um Schauspielerei, Essen, Politik und vieles mehr. Vor allem Herbrechter präsentierte sich als launiger Mime, der das Naschen nicht lassen konnte. Schwab war voll konzentriert auf ihre Aufgaben, plauschte aber dennoch fröhlich mit. Festspiel-Intendant Joern Hinkel, der als Gast dabei war, erwies sich als versierter "Anrichter" und auch manch andere Gäste zeigte, dass viele Köche den Brei auf keinen Fall verderben müssen.

Schoch und sein Team aus Constantin Ruppel und Francesco Esposito wirbelten umher, gaben Tipps und Hinweise und sorgten dafür, dass die Gerichte einen "sternemäßigen" Pfiff bekamen. Bei edlen Weinen und Aperitifs verging die Zeit recht schnell, wenn bei den aufsteigenden Düften aus Töpfen und Pfannen der Appetit langsam größer wurde. Bis zum Servieren der Vorspeise vergingen dann doch fast zwei Stunden. Die Wartezeit hatte sich aber gelohnt, denn der zarte Saibling schmolz förmlich auf der Zunge, festen Biss dagegen brauchten die Stracke-Coutons. Und der Merrettich-Schaum sorgte für eine extra Geschmackserlebnis.

Was ist eigentlich eine "Hippe"?

Die Zeit bis zum Hauptgang war kürzer, denn neben dem frisch Gekochten hatte der Küchenchef einiges bereits vorbereitet. Auch das Huhn mit den selbstgerollten Serviettenknödeln und dem Selleriepüree mundete den Gästen gut, ebenso wie der kreative Nachtisch. An manchem Tisch wurde gegoogelt, was eigentlich eine "Hippe" ist. Tischgespräche über dies und das rundeten das kulinarische Verwöhnprogramm ab.

Alles in allem war die erste "Soulkitchen" von "Stern's Kochwerkstatt" und den Bad Hersfelder Festspielen ein unterhaltsames, kommunikatives und kulinarisches Erlebnis und man darf gespannt sein, wie der komödiantisch begabte Max Herbrechter den leidgeprüften Grafen Gloucester und die sympathische Charlotte Schwab den herrschsüchtigen König Lear auf der Festspielbühne darstellen werden. (Christopher Göbel) +++


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