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Bei sehr vielen Punkten waren sich die Parlamentarier am Montag einig. - Foto: Carina Jirsch

KOMMENTAR Nachlese zum Kreistag

Trotz Wahlkampfzeiten: Den Parteien liegt das Wohl der Region am Herzen

18.07.23 - Am 8. Oktober ist Wahl-Großkampftag im Landkreis Fulda: Neben dem Urnengang zum Hessischen Landtag stehen die Landratswahl und diverse Bürgermeister-Entscheidungen an. Wer nun gedacht haben könnte, die Kreistagssitzung am Montag in Hilders würde von den Parteien dazu genutzt werden, Wahlkampfgetöse zu veranstalten und mit polemischen Parolen um sich zu werfen, der wurde  - bis auf ganz wenige Ausnahmen - angenehm enttäuscht.

Bei den Diskussionen gerade um die Zukunft des Goodyear-Werkes in Fulda wurde deutlich, dass den Abgeordneten in erster Linie das Wohl der Region und der hier lebenden Menschen am Herzen liegt. Das ist eine sehr schöne und wichtige Erkenntnis, zeigt sie doch, wie sehr überparteiliches Handeln vonnöten ist, wenn - so wie in diesem Falle - eine Vielzahl an Arbeitsplätzen bedroht ist.

Es geht um viel mehr

Denn es geht ja nicht nur um die 557 Stellen, die in Gefahr sind, wie Birgit Kömpel seitens der SPD als originärem Antragsteller betonte: Daran verknüpft sind das Schicksal und die Existenz vieler Familien, aber auch der anderer Bereiche. In solchen Zeiten gilt es zusammenzustehen, was in der letztendlich überfraktionellen Initiative ja auch deutlich geworden ist.
 

O|N-Redakteur Bertram Lenz beleuchtet die jüngste Kreistagssitzung in Hilders. ...Archivfoto: O|N/Laura Struppe

Zumal in der Wirtschaftsregion Fulda einiges in Bewegung geraten ist. Genannt seien da nur die Namen RhönSprudel, Fürstina-Sprudel oder - ganz aktuell - die R+S Unternehmensgruppe. Da gilt es seitens der Politik, ein waches Auge auf die Entwicklungen zu haben, ohne aber mit erhobenem Zeigefinger eingreifen zu wollen. Zu Recht hat Landrat Bernd Woide  (CDU) auf einen Antrag der Linke. Offene Liste zu "Wasser in unserer Region schützen" betont, man sei gut beraten, sich zurückzunehmen und nicht zu sagen, wer kaufen darf oder verkaufen will. 

Es hätte natürlich nahe gelegen, sich vor den - wenigen - Zuhörern profilieren und auf Stimmenfang gehen zu wollen. Aber, wie anfangs bereits erwähnt, die Zusammenkunft der Parlamentarier verlief in einer erfreulich konstruktiv-sachlichen Atmosphäre. Spürbar war auch, dass es Thematiken wie beispielsweise Frauenhäuser (Linke.Offene Liste) oder ein zu prüfender Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz (FDP) gibt, die den Kommunalpolitikern "unter den Nägeln" brennen und die es einfach wert sind, überparteilich diskutiert und in großer Einigkeit angegangen zu werden. Und wenn bei der Debatte um den SPD-Antrag zur Schaffung einer integrierten Gesamtschule mal der Ausdruck "Einheitsschule" fiel und ein Hauch von angriffslustiger Schärfe durch den Ulstersaal wehte - sei's drum.

Fazit: Ein Nachmittag, der bewies, dass es bei Themen und herausfordernden Problemen trotz vieler Tagesordnungspunkte eine vernünftige Diskussion geben kann. Wenn man parteipolitisches Geplänkel hinten an- und dafür das Wohl derjenigen in den Vordergrund stellt, die einen gewählt haben. (Bertram Lenz) +++


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