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Die Grillenburg - Fotos: Marius Auth

FULDA Zusage aus dem Grenzänderungsvertrag

Grillenburg: Kombination von Selbstversorgung und kommerzieller Gastronomie?

11.09.23 - In Gesprächen zwischen der Bürgerinitiative "Freunde der Grillenburg" und der Stadtverwaltung wurden die Standpunkte ausgetauscht: Die Stadt will Selbstversorgung beziehungsweise Catering, die BI einen Gastro-Pächter. Jetzt ist die BI zum Kompromiss bereit: Warum nicht beides kombinieren?
 
Im Gespräch zwischen der BI und der Stadtverwaltung in der vorherigen Woche überbrachte die BI fast 800 Bekundungen der Bürgerschaft in schriftlicher Form oder in der Onlinepetition mit dem Wunsch nach einer Wiedereröffnung der kommerziellen Gastronomie in der Lehnerzer Grillenburg – "so wie es von 1978 bis 2020 der Fall war", erklärt Carmen Stehling, Initiatorin der Bürgerinitiative.

BI-Initiatorin Carmen Stehling

Die Stadtverwaltung äußerte hingegen Zweifel daran, einen interessierten Gastronomen zu finden. Außerdem möchte die Stadt, dass man auch als Selbstversorger sowie mit Catering in der Grillenburg feiern kann. "Wir haben diese Positionen intensiv diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass dies mit der kommerziellen Gastronomie durchaus vereinbar ist. Dass Pächter für die Grillenburg mit dem bisherigen Konzept mit kommerzieller Gastronomie gefunden werden können, die auch einen preiswerten Mittagstisch einschließt, halten wir für absolut möglich", so Stehling.

Kompromissvorschlag der BI

Die Bürgerinitiative präsentiert deswegen einen Kompromissvorschlag, um beide Bedürfnisse zu berücksichtigen: "Das Bürgerhaus Grillenburg wird geteilt. Der linke Teil mit Gaststube, Küche, Turmzimmer, Anliefertreppenhaus, Kühlräumen und Gästezimmern soll wie bis 2020 an einen kommerziellen Gastronomen verpachtet werden. Um die Gastronomie entsprechend dem Wunsch der Bevölkerung möglichst schnell wieder eröffnen zu können, sollen nur die Inneneinrichtung erneuert und notwendige technische Sanierungen erfolgen. Dadurch würden die Kosten gering gehalten und ein potentieller Pächter nicht abgeschreckt werden. Ein Teilabriss unterbleibt!

Die acht Gästezimmer im linken Gebäudeteil, die bislang von der Pächterfamilie vermietet wurden, bleiben erhalten und können gegebenfalls weiter in dieser Weise genutzt werden – wenn nicht sofort, dann vielleicht später. Hierdurch könnte auch die Wirtschaftlichkeit für einen Gastronomen gesteigert werden. Auch verträgt sich die der Lehnerzer Bevölkerung aufgezwungene Einrichtung eines weiteren großen Vereinsraums über der Gaststube nicht mit der Gastronomie. Man kann natürlich nicht in Ruhe sein Menü genießen, wenn ein Stockwerk darüber etwa gesungen oder getrommelt wird wie das angedacht ist.

Der Gastraum

Der rechte Teil mit großem Saal soll – wie geplant - saniert werden und dann zur Anmietung durch die Bürgerschaft - vorrangig von Lehnerz und am Wochenende - zur Verfügung stehen. Die Vereinsnutzung kann hingegen wie bisher in dem dafür existenten großen Raum (Musikzimmer) im Souterrain und im großen Saal – vornehmlich an Werktagen -stattfinden. Diese Räume sollen unserer Ansicht nach auch angemessen und aufwändig ihrem Zweck entsprechend saniert werden. Dieses Konzept wird auch in den Bürgerhäusern der Gemeinden Petersberg (Propsteihaus) und Künzell sei Jahren erfolgreich durchgeführt.

Zusage im Grenzänderungsvertrag

Der Anbau

In dem Gespräch zwischen Stadtverwaltung und BI wurde vorgetragen, dass die Größe des Bürgerhauses Grillenburg es verbiete, vornehmlich der Lehnerzer Bevölkerung vorbehalten zu sein. Hierzu verweisen wir auf den Grenzänderungsvertrag zwischen der Stadt Fulda und der damals noch selbständigen Gemeinde Lehnerz. In diesem Vertrag wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Lehnerz ein Multifunktionsgebäude auf dem Gelände der Grillenburg erhält. Die heutige Grillenburg ist dieses Multifunktionsgebäude und es steht der Lehnerzer Bevölkerung ausdrücklich zu. Pacta sunt servanda – Verträge müssen eingehalten werden! Dieser Rechtsgrundsatz gilt doch auch für die Stadt Fulda. Der Vertrag wurde im Rahmen der Gebietsreform im Jahre 1972 abgeschlossen. Und auch wenn der Vertrag mehr als 50 Jahre alt ist, hat er heute noch Gültigkeit. Andere Stadtteile berufen sich ebenfalls auf Ihre Grenzänderungsverträge aus diesem Jahr, wenn sie es für notwendig halten. Die ebenso stattliche wie beliebte Grillenburg darf also als Gegenleistung der Stadt für den Verzicht auf die Eigenständigkeit der Gemeinde Lehnerz mit eigenem Bürgermeister verstanden werden – damals wie heute! Dies begründet einen Sonderstatus, der auch eine kommerzielle Gastronomie rechtfertigt – insbesondere weil sie den traditionellen Ortsmittelpunkt darstellt!

Wenn die Stadt Fulda für nicht Lehnerzer Vereine Räumlichkeiten sucht, kann sie immernoch in ihr eigenes Bürgerhaus, die Orangerie am Schloßgarten, ausweichen. Wir fordern den Magistrat dazu auf, seine Entscheidung mit diesen neuen Argumenten zu revidieren und eine Variante mit kommerzieller Gastronomie zu entwickeln." (pm) +++


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