Eishockey: Die jungen wilden Luchse sind bereit!

17.09.23 - Aus Alt mach Jung – was beim Renovieren mit Geschick und dem richtigen Knowhow gut funktionieren mag, ist bei einer Eishockeymannschaft, die in der vierten Liga spielt, eher diffizil. Die Lauterbacher Luchse haben gerade einen bemerkenswerten Umbruch hinter sich gebracht: nach einer erfolgreichen Saison und dem "Rauswurf" aus der Regionalliga West der Wechsel in die Regionalliga Ost galt es vor allem, den Kader drastisch umzubauen. Viele Ab- und Zugänge veränderten das Gesicht des Teams komplett, im Ergebnis steht das wohl jüngste Luchsrudel auf dem Eis, das die osthessischen Eishockeyfans je erlebten. Im ersten von zwei Vorbereitungsheimspielen zeigten sie am Freitagabend gegen die Eisbären Eppelheim beim 13:3 Kantersieg erstmals vor eigenem Publikum, dass sie heiß wie Frittenfett sind.

Luchse-Sprecher Stephan Andert: "Wir hatten bisher nur zwei Spiele mit zwei Siegen, in Eppelheim in einem eher einseitigen Spiel und in Zweibrücken in einem ausgeglichenen und spannenden. Die Jungs hatten das super gemacht, wir sind zufrieden!" Andert verweist zurecht auf die vielen Zu- und Abgänge: "Die Mannschaft wurde stark verjüngt, der Altersschnitt liegt knapp über 20 Jahre. Das Spiel wurde schnell, das zusammengerückte Team ist hochmotiviert und steht füreinander ein – das ist als Verbesserung zum Vorjahr schon jetzt zu erkennen, auch wenn im Gegenzug viel Erfahrung gegangen ist! Die Regionalliga Ost dürfte stärker sein als das West-Pendant in der Vorsaison. Wir hoffen wegen des größeren Aufwands angesichts der weiteren Fahrten auf eine breite Unterstützung der Fans im Luchsbau!"

Luchse-Trainer Marcel Skokan formte ein neues Luchsrudel

Trainer Marcel Skokan, der die Luchse in der Vorsaison übernahm und bis ins Halbfinale führte, weist im O|N-Gespräch auf die sehr kurze Vorbereitungszeit hin. Bei derart vielen Ab- und Zugängen sicher ein Handicap - es muss naturgemäß noch viel Abstimmungsarbeit im Team geleistet werden. Der Coach ist zuversichtlich: "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, da braucht es sicher noch ein wenig Geduld, bis alles passt. Aber eins ist jetzt schon klar: die Jungs sind hungrig und bringen Schnelligkeit und Leidenschaft mit, damit wird die fehlende Erfahrung ausgeglichen!"

Andert nach dem über alle drei Drittel überzeugenden Freitag-Spiel: "Wir haben mit einer wirklich guten Leistung einen souveränen 13:3 – Sieg erzielt. Das Ergebnis ist eigentlich zweitrangig, aber es gab trotzdem wichtige Erkenntnisse. So wurde das Zusammenspiel weiter verbessert und man sieht einfach, dass die Jungs Bock auf das Luchse-Eishockey haben – das ist wirklich toll anzusehen!" Andert ist Realist genug, um den Kantersieg nicht überzubewerten: "Eppelheim spielt in Baden Würtemberg eine Liga tiefer als wir und ist daher nicht der alleinige Gradmesser. Das wird dann am Sonntag beim letzten Vorbereitungsspiel gegen Zweibrücken anders: da wird es sicher wie im Auswärtsspiel wieder knapp, eng und umkämpft. Mit diesem Druck müssen unsere Jungs dann auch wieder so toll fertig werden, wie sie es in Zweibrücken bereits gezeigt haben." Andert ist jedenfalls optimistisch und blickt dementsprechend auch dem Ligastart am folgenden Wochenende auswärts erwartungsvoll entgegen. Für das Spiel gegen Zweibrücken hoffen er und Trainer Skokan zunächst auf viele Fans im Luchsbau, um dem Team Rückenwind zu geben: Spielbeginn ist am Sonntag um 18:00 Uhr. (goa) +++