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Manfred Helfrich, Bürgermeister von Poppenhausen, sieht bei der CWE klare Informationsdefizite - Archivfoto: O|N

POPPENHAUSEN (WAKU) Asphaltierung eines Wanderweges

Bürgermeister Manfred Helfrich bezieht Stellung: "Das ist ein Informationsdefizit"

19.09.23 - Vor kurzem haben die Fraktionen CWE und FREIE WÄHLER Poppenhausen eine Stellungnahme zur Asphaltierung eines Wanderweges am Fuße der Eube veröffentlicht (OSTHESSEN|NEWS berichtete). In dieser heißt es, dass die Fraktionen zur Auffassung gelangt sind, dass eine Asphaltierung in diesem konkreten Fall "weder sinnvoll noch wünschenswert" sei. Hierfür gäbe es mehrere Gründe. Zwar sei die Idee, welche dem Förderprogramm zugrunde liegt, "begrüßenswert", sie würde sich aber in diesem Fall "nicht glaubwürdig darstellen". Nun hat sich Bürgermeister Manfred Helfrich dazu mit klaren Worten geäußert.

"Da wurde einiges missverstanden und dann wurden Halbwahrheiten veröffentlicht. Hätte man mich angerufen und gefragt, was da denn geplant sei, wie die Zusammenhänge sind, wie der Stand der Dinge ist, dann hätte ich aufschlussreiche Informationen geben können, die geeignet sind, die unnötigen Aufregungen zu reduzieren. Denn Information sind nicht nur eine Bring-Schuld des Bürgermeisters, sie sich auch eine Hol-Schuld der Kommunalpolitik und des Bürgers." 

Helfrichs Statement im Wortlaut

"Der Landkreis Fulda und die kreisangehörigen Kommunen haben laut Helfrich ein Radwegekonzept aufgelegt, das nach und nach umgesetzt, abgearbeitet und auch noch ergänzt wird. Dabei geht es darum, die Radwege-Infrastruktur zu verbessern, zu optimieren und auch neue Verbindungen zu schaffen. In der Zeit des E-Bikes ist das Mittelgebirge als Fahrrad-Eldorado erkannt worden. Zunehmend sind auch Senioren um die 70 und älter mit dem E-Bike unterwegs und haben das Radfahren quasi neu entdeckt. Gerne fährt man auch in kleinen Gruppen, um gemeinsam und mit anderen (Paaren) aktiv die Freizeit zu erleben. Und gesund ist das noch dazu. 

Maßnahmen zum Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur

Das Förderprogramm läuft schon eine Weile und mehrere Kommunen haben Radwegeverbindungen neu ausgebaut, neu geschaffen oder optimiert. Bei uns wird in diesen Tagen eine interkommunale Radwegeverbindung Ebersburg-Poppenhausen fertiggestellt, die Radwegeverbindung Poppenhausen/Remerz-Dietershausen ist zum Ausbau vergeben. Zur Freude kam vor einigen Tagen die Mitteilung, dass das Förderprogramm noch bis 2028 weitergeführt wird. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen zum Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in den Gemeinden werden demnach mit bis zu 75 Prozent und finanzschwache Gemeinden weiterhin mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt. Vor dem Hintergrund der neuen Mittelbereitstellung bitten wir um Beachtung bei der Beantragung neuer Maßnahmen bei Hessen Mobil.

Die Finanzhilfen des Bundes sollen für Investitionen in die Fahrradinfrastruktur eingesetzt werden, die die Attraktivität und Sicherheit des Radfahrens erhöhen und zum Ausbau einer möglichst flächendeckenden und getrennten Radinfrastruktur beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, werden im Rahmen des neuen Sonderprogramms u.a. gefördert:

  • Neu-, Um- und Ausbau flächendeckender, möglichst getrennter und sicherer Radverkehrsnetze, eigenständige Radwege,
  • Fahrradstraßen,
  • Radwegebrücken oder -unterführungen (inkl. Beleuchtung und Wegweisung),
  • Abstellanlagen und Fahrradparkhäuser,
  • Maßnahmen zur Optimierung des Verkehrsflusses für den Radverkehr wie getrennte Ampelphasen (Grünphasen),
  • Erstellung von erforderlichen Radverkehrskonzepten zur Verknüpfung der einzelnen Verkehrsträger und
  • Lastenradverkehr
Bei uns stehen noch einige weitere Radwegeverbindungen vor der Überprüfung der Realisierung. So auch im betreffenden Fall.

Interkommunale Radwegeverbindung der Gemeinden Gersfeld-Ebersburg-Poppenhausen

Der Bürgermeisterkollege Benjamin Reinhart von Ebersburg berichtete mir im Frühjahr 2023 nach einer Besprechung mit dem Fachdienst "Radwegekonzept Landkreis Fulda" von der Initiative, die Radwegeverbindung Hettenhausen-Ebersberg-Gackenhof-Wachtküppel-Güntersberg/Sommerberg auszubauen. Das wäre eine interkommunale Radwegeverbindung der Gemeinden Gersfeld-Ebersburg-Poppenhausen. Wenn diese Maßnahme realisiert werden sollte, würde der Streckenabschnitt Wachtküppel-Güntersberg/Sommerberg, der jetzt als Kalkkiesweg ausgebaut ist, als Asphaltweg befestigt. In dem von der CWE/Freie Wähler angesprochenen Streckenabschnitt handelt es sich um das Verbindungsstück zwischen Wachtküppel (Wanderparkplatz bei der Wendelinus-Kapelle) und Güntersberg/Sommerberg. Die Strecke von Gersfeld beträgt ca. 900 Meter, der Streckenabschnitt auf Poppenhausener Gebiet ca. 500 Meter.

Noch nichts entschieden 

Bei der Bürgerversammlung im Juli 2023 sprach ich im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die im Ausbau befindlichen Abschnitten auch davon, dass diese Verbindung überprüft werden soll. Es geht also nicht darum, dass ICH den vorgenannten Streckenabschnitt asphaltieren will. Der Weg bis dort hin ist noch lang. Die beiden Bürgermeisterkollegen haben mich gebeten, die Federführung zu übernehmen. Ich habe Landkreis und die beiden Kommunen bzgl. deren Interesses an der Prüfung dieser Wegebaumaßnahme kontaktiert. Alle Beteiligten haben ein Interesse, diese Wegeverbindung als Radwegeverbindung auszubauen. Damit ist aber noch nichts entscheiden.

In einigen Tagen findet eine Bereisung der betreffenden Radwegeverbindung Hettenhausen-Ebersberg-Gackenhof-Wachtküppel-Güntersberg/Sommerberg statt, an der die Vertreter des Landkreises und die drei Bürgermeister der interkommunalen Radwegeverbindung Gersfeld-Ebersburg-Poppenhausen (Bgm. Korell, Bgm. Reinhard und ich) teilnehmen. Dann wird die Verbindung überprüft, die Streckenabschnitt der drei Kommunen festgestellt und die Förderfähigkeit beraten und geprüft. Da es eine interkommunale Maßnahme wäre, würden die förderfähigen Kosten für den Ausbau je nach Streckenlänge den beteiligten Kommunen zugeordnet.

Das Radwege-Förderprogramm sei gut finanziert

Dies zu erwartenden Kosten könnten die drei Kommunen in den Haushaltsentwurf 2024 berücksichtigen, der dann in den jeweiligen gemeindlichen Gremien zu behandeln wäre. Es würden die Ortsbeiräte der Kommunen und die Fachausschüsse und die Gemeindevertretungen/die Stadtverordnetenversammlung beteiligt. Erst danach könnte es mit dem Haushaltsbeschluss zu einer Entscheidung kommen. So viel dazu, dass ICH, den Wanderweg asphaltieren will.

Das Radwege-Förderprogramm ist gut finanziert. Wenn man von einer Förderung von 75 Prozent ausgeht und der Landkreis von den verbleibenden 25 % die Hälfte übernimmt, dann beträgt die Förderung 87,5 Prozent. Da ist es doch verständlich, wenn sich die Gemeinden mit den Bürgermeistern oder Bürgermeisterinnen für diese staatliche Finanzierung bewerben. Neben der Förderung des Radverkehrs werden weitere Synergie-Effekte erzielt. Da es sich oft um schadhafte Wegeverbindungen handelt, für die es im Normalfall eher keine Förderung für den Aufbau gibt, profitieren auch die Anlieger, die Landwirtschaft, der Tourismus und die Fußgänger von dem Ausbau. Der Fachdienst Natur und Landschaft u. Landwirtschaft werden bei einem solchen Projekt auch beteiligt.

Beispiel der Wegeverbindung "Grabenhöfchen – Maulkuppe"

Sehen wir doch das Beispiel der Wegeverbindung "Grabenhöfchen – Maulkuppe" – Ein Eldorado für Wanderer, Fußgänger, Anlieger, Touristen und Kunst-Interessierte. Hier kann man auch mit geh schwachen Fußgängern relativ sicher gehen, ob mit oder ohne Rollator, ggf. auch mit Rollstuhl. Und die Kinder üben auf diesen Strecken das Radfahren, fahren Dreirad, Roller, Inline-Skater und Weiterem. Es entstehen mit derartigen befestigten Wegeverbindungen familienfreundliche Nutzungsmöglichkeiten. Den Fahrverkehr könne man auf 30 km/h beschränken. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme kann eine breite Nutzung ohne nennenswerte Konflikte ermöglicht werden. Zudem hat man viele Jahre keinen oder einen geringen Unterhaltungs- und Instandsetzungsaufwand.

Interkommunale Wegeverbindungen werden nur dann gefördert, wenn in diesem Fall alle drei Gemeinden (Gersfeld, Ebersburg u. Poppenhausen) mitmachen. Wenn Poppenhausen aussteigt, wäre das Projekt sowieso gestorben. Insoweit ist also noch lange nichts entscheiden, eine Panikmache ist überflüssig." (pm) +++

Diskussion über die Asphaltierung eines Wanderweges am Fuße der Eube Foto: FREIE WÄHLER Poppenhausen


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