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Rätselraten: Was ist mit dem Unternehmen "Saunalux"?
03.10.23 - Rätselraten um "Saunalux": Immer mehr Kunden melden sich bei der OSTHESSEN|NEWS-Redaktion, weil niemand für sie zu sprechen ist. "Vorübergehend nicht erreichbar" lautet auch die blecherne Auskunft beim O|N-Anruf.
Bereits im Frühjahr hatte es ein Geheimnis darum gegeben, wo sich das 1968 von Karl Schneider gegründete Traditionsunternehmen ansiedeln werde, das weltweit einen guten Ruf besaß. Bis vor wenigen Monaten war man im Ortsteil Nösberts-Weidmoos der Vogelsberggemeinde Grebenhain direkt an der B 275 ansässig, dann sollte zum 1. April der Umzug in den Gewerbepark nach Metzlos-Gehaag erfolgen. Saunalux-Geschäftsführer Hao Jin hatte dies auch so bestätigt. Doch plötzlich verliert sich irgendwie die Spur.
Doch zunächst kurz zur Historie: Saunalux hatte damals - Ende der 1960-er Jahre - zu den ersten Unternehmen gehört, welche das Saunavergnügen nach Deutschland brachte und populär machte. Der Betrieb wechselte später mehrfach die Eigentümer, bis er 2012 von dem chinesischen Saunahersteller Saunaking Co. Ltd. beziehungsweise dessen Saunaking Europe GmbH & Co. KG übernommen wurde. Einen anders gelagerten Hintergrund hatte freilich auf O|N-Nachfrage die Pressestelle des Vogelsbergkreises genannt und baurechtliche Probleme angeführt. Die Ende der 1960er Jahre entstandenen Produktionsgebäude entsprächen nicht mehr den aktuell geltenden baurechtlichen Standards. Auflagen und Bedingungen seien teilweise nicht erfüllt worden.
Geschäftsführer Hao Jin hatte zu Hintergründen des innergemeindlichen Umzugs erklärt, der Ukraine-Krieg und damit einhergehend eine anhaltende Energiekrise hätten den Absatz von Saunen ins Stocken geraten lassen, der Saunamarkt sei instabil. Das Gebäude zum Verkauf anzubieten, sei eine geschäftliche Reaktion darauf. Man wolle aber trotz angestrebter Verlegung der Produktionsstätte im Vogelsbergkreis bleiben. Ins Auge gefasst werde eine etwa 1.000 Quadratmeter große Halle.
"Vor die Wand gefahren"?
Auch Bürgermeister Sebastian Stang formuliert die Vermutung, wonach der Geschäftsführer abgetaucht ist. "Ich habe keine näheren Erkenntnisse" betont er gegenüber O|N. Seines Wissens zufolge habe der Verantwortliche nach dem Umzugswochenende den Mitarbeitern zwei Tage freigegeben, und bei deren Rückkehr sei dieser nicht mehr da gewesen. "Das Buch können wir zuklappen", so Stang, der annimmt, "dass der Betrieb mutwillig vor die Wand gefahren worden ist".Es bleibt also abzuwarten, wann/ob sich etwas Neues ergibt aus dem Sachstand "Saunalux". (Bertram Lenz) +++