Archiv
Der "Showdown" beim Hessischen Rundfunk, das Triell um die Spitze der hessischen Staatskanzlei, ist sicher ein Höhepunkt in der jetzt wirklich heißen Phase des Wahlkampfs. - Titelgrafik: O|N / Alexander Bender

ANALYSE Beim hr-Triell spielt Al-Wazir den Schlichter

Unbeantwortet: Kannte Faeser das "widerwärtige" Video? Rhein klar gegen AfD

03.10.23 - Der "Showdown" beim Hessischen Rundfunk (hr), das Triell um den Chefposten in der hessischen Staatskanzlei, ist sicher ein Höhepunkt in der jetzt wirklich heißen Phase des Wahlkampfs. Am Sonntag, den 8. Oktober wird in Hessen gewählt. Neben inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten wurde dabei wohl besonders eines klar: Eine Koalition zwischen SPD und CDU dürfte nur schwer machbar sein. 

Am hr-Triell kurz vor der Landtagswahl beteiligten sich der amtierende Ministerpräsident Boris Rhein (CDU), der Vize-Landesvater und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen und die amtierende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Alle drei wollen das Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten für sich entscheiden, und damit hat erstmals ein Trio Ambitionen angemeldet. Moderiert wurde das gut einstündige Triell von Ute Wellstein und Kristin Gesang.

Boris Rhein (CDU)

Nancy Faeser (SPD)

Tarek Al-Wazir (Grüne)

Hoher Puls: Streit um Brandmauer und Wahlkampfvideo

Hängen geblieben sein dürfte bei den allermeisten die Diskussion um das mittlerweile zurückgenommene und scharf kritisierte Wahlkampfvideo der SPD (OSTHESSEN|NEWS berichtete und kommentierte). Es stellte die so genannten "Brandmauer"-Bekenntnisse Rheins deutlich infrage. Rhein bezeichnete das Band in der Debatte "widerwärtig" und "ehrabschneidend". Faeser entgegnete erneut, dass es zu diesem Video gekommen sei, tue ihr leid. Und doch stellte sie erneut die Frage nach der Brandmauer, ob nämlich eine Zusammenarbeit von CDU und AfD zu erwarten sei. Rhein ganz deutlich: "Es besteht nicht nur eine Brandmauer zur AfD, sondern auch es gibt einen ganz tiefen Graben. Diese Partei ist mit unseren christdemokratischen Werten nicht zu vereinbaren." Der Regierungschef fragte, ob Faeser vorab von dem Video gewusst habe. Beide unterstellten einander, die eigene Partei nicht im Griff zu haben. Die Frage an Faeser blieb allerdings unbeantwortet. Sie sagte lediglich: "Es ist ein Stilproblem, deshalb habe ich das Video auch zurückgenommen und entsprechend Verantwortung übernommen." Auch Al-Wazir sprach im Zusammenhang von dem SPD-Filmchen von einem "kleinen schmutziges Stück Propaganda".

Al-Wazir gekonnt sachlich in der Rolle des Schlichters

Mit der geringsten Redezeit "trumpfte" Al-Wazir. Auf den Hinweis einer Moderatorin, er habe noch Redezeit aufzuholen, entgegnete er schlicht: "Oder die anderen kürzer reden". In dem immer wieder aufkommenden Konflikt, ob nun der Bund aktiver werden müsse (Rhein) oder das Land seinen Aufgaben nicht gerecht werde (Faeser), spielte der grüne hessische Wirtschaftsminister immer wieder die Rolle des Schlichters. Gekonnt sachlich, verfiel er zu keinem Zeitpunkt dem immer wieder persönlich-attackierenden Stil seiner beiden Konkurrenten.

Machen Sie sich selbst ein Bild!

In den Umfragen liegt Rhein übrigens aktuell deutlich vorne, ihm folgt Al-Wazir, und das Schlusslicht bildet Faeser. Wie die Wahl schlussendlich ausgehen wird, steht aber immer noch in den Sternen, denn die Umfragen zeigen ebenfalls, dass eine Vielzahl von Wählern sich noch gar nicht entschieden hat.

Wenn auch Sie sich für den Sonntag noch unsicher sind, werfen Sie gerne einen Blick in unseren Kandidatencheck "Ihre Wahl".  Das Triell "Der Dreikampf um die Staatskanzlei" in voller Länge, wie auch einen Faktencheck, finden Sie unter hessenschau.de. (red) +++ 


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum
Cookie-Einstellungen anpassen

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Whatsapp
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön