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Nora Gomringer im Dialog mit Bischof Dr. Michael Gerber - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Akademieabend mit Gomringer und Gerber

Intensives Glaubens-Gespräch: Die Dichterin und der Bischof

05.10.23 - "Glauben – im Zutagetreten des Unsichtbaren" war ein hochinteressanter und zutiefst komplexer Akademieabend am Mittwoch in der Katholischen Akademie des Bistums Fulda (Bonifatiushaus) überschrieben. Mit Nora Gomringer konnte Direktor und Akademieleiter Gunter Geiger eine der aktuell wohl bedeutendsten Dichterinnen des deutschsprachigen Raumes begrüßen, die sich in mit dem Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber darüber austauschte, was GLAUBE eigentlich bedeutet. Der Andrang an Besuchern zeugte von einem großen Interesse. 

Die schweizerisch-deutsche Lyrikerin, die seit 2010 in Bamberg das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia als Direktorin leitet und 2015 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, hatte im Herbst 2020 in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Glocke" über ihre christliche Prägung folgendes berichtet: Sie habe in ihrer Kindheit einen "fröhlichen Katholizismus" vermittelt bekommen und lebe heute wie ihre Mutter "den Glauben nach rheinischer Art". Zu ihren Erfahrungen im Kindheits- und Jugendalter im Umfeld der Kirche sagte sie: "Ich war eine begeisterte Ministrantin und habe als melancholischer Teenager Stabilität im Glauben gefunden."

In einem anderen Interview hatte Nora Gomringer auf die Frage, warum in ihren Werken Begriffe wie Sünde oder Erlösung zum Vokabular gehörten, auf die Tradition verwiesen, auf der das Heute basiere. Sie sehe sich "in einem Verständnis, das tief europäisch, christlich und jüdisch ist".

Mit Blick auf den Akademieabend in Fulda hatte die Lyrikerin geschrieben: "Zutagetreten ist Erscheinen und darin ist auch Scheinen. Außerdem liegt in allen Begriffen auch eine Langsamkeit. Das Unsichtbare ist in dieser Verwendung auch der Unsichtbare. Das mag ich sehr. Denn Glauben ist ja tatsächlich ein Aushandeln mit sehr viel Innerlichem, das zwar nach außen gerichteten Ausdruck findet (durch Glaubenspraxis, Gebet, Verehrung, Kirchenbau, Klostergründung, Bilder, Taten, Forschung), aber weiterhin bleibt ein gläubiger Mensch allein und muss sein Vertrauen aufbauen. Eine Lebensaufgabe". 

(Über das spannende Gespräch mit Bischof Gerber, das bis an die Fundamente des Glaubens stieß, wird OSTHESSEN|NEWS im Laufe des Donnerstags ausführlich berichten). 


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