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Künftiger Bürgermeister Marcus Weber: "Kann es noch nicht so richtig fassen"
31.10.23 - Rotenburg an der Fulda bekommt einen neuen Bürgermeister: Der parteiunabhängige Marcus Weber (40) hat sich am Sonntag bei der Stichwahl letztlich deutlich durchgesetzt. "Ich bin selbst überrascht über das Gesamtergebnis. Ich kann es noch nicht so richtig fassen. Das muss sich bei uns allen erstmal sacken lassen", sagte Weber kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses.
Weber trat als unabhängiger Kandidat an und lässt seine Mitgliedschaft bei der FDP ruhen. "Ich werde als unabhängiger Bürgermeister in das Amt gehen. Ich werde heute Abend nicht aus der Partei austreten. Ganz einfach, weil es der Respekt und die Fairness gebietet für einen sauberen Übergang", sagte Weber. Er ist den Liberalen dankbar, ohne sie sei er nicht in das Stadtparlament gekommen. Weber dankte seiner Frau und seinen Unterstützern. Sein Ehrenamt als Ortsbeauftragter vom Technischen Hilfswerk (THW) werde er aufgeben, da dies nicht nebenbei leistbar sei.
"Ich werde auf jeden Fall mein Bestes für die Stadt Rotenburg an der Fulda geben, und meine ganze Kraft dem Amt widmen", sagte Weber gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
"Würde ich wieder so machen"
Der Wahlsieger konnte 3.579 Wählerinnen und Wähler überzeugen. Dies bedeutet 65,71 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,35 Prozent. Naturgemäß nicht so fröhlich kommentierte Sebastian Münscher von den Sozialdemokraten den Ausgang der Stichwahl. "Das Ergebnis ist eindeutig. Ich hatte auch meine Wähler, es hat natürlich nicht gereicht, Bürgermeister zu werden. Ich möchte mich für das Vertrauen bei meinen Wählern bedanken, welches sie mir ausgesprochen haben und natürlich bei meiner Frau, meiner Familie und meinen Freunden", sagte Münscher in einer ersten Stellungnahme am Sonntagabend. Der Wahlkampf habe trotzdem Spaß gemacht und er würde dies wieder so machen. "Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Das ist auch ein Zugewinn", sagte der Sozialdemokrat.
"Ich brauche eine Pause"
Auch der im ersten Wahlgang unterlegene Kandidat Jonas Rudolph (CDU) zählte zu den ersten Gratulanten: "Ich gratuliere Marcus Weber herzlich zum Wahlsieg heute Abend und wünsche ihm alles Gute und immer ein glückliches Händchen im Sinne unserer Stadt." Rudolph selbst ist als Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Rotenburger Stadtparlament zurückgetreten. "Ich bin nicht verärgert oder böse. Ich bin fein mit der Wahl. Aber ich brauche eine Pause, das habe ich klipp und klar gesagt", erklärte Rudolph.Stracke und Thermoskanne
Marcus Weber nahm am Sonntagabend auch die Glückwünsche von Amtsinhaber Christian Grunwald entgegen. Der Christdemokrat war zu der Wahl zu einer möglichen dritten Amtszeit nicht angetreten. Grunwald ist seit dem Jahr 2012 Bürgermeister von Rotenburg an der Fulda. Auch Landrat Torsten Warnecke (SPD), Bürgermeister Thomas Rohrbach (parteilos, Niederaula) als Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie die Rathauschefs aus den benachbarten Kommunen gratulierten. Vom Landrat gab es neben Blumen eine Strecke, vom Bürgermeistersprecher zudem eine Thermoskanne und natürlich Blümchen für die Frau des Wahlsiegers. Theoretisch kann sich Weber einen Moment lang ausruhen und "Tee trinken und Stracke essen", denn die Amtseinführung ist erst für Mitte März des kommenden Jahres geplant. (Gerhard Manns/Hans-Hubertus Braune) +++