Volkslieder zum Themenabend "Mittagsstunde" an der Gesamtschule Obersberg. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD "Bad Hersfeld liest..."

Themenabend an der GSO: Dorfleben im Wandel anhand der "Mittagsstunde"

15.11.23 - Wenn Bad Hersfeld ein Buch liest, dann machen auch die Schulen gerne mit. So auch die Gesamtschule Obersberg, die am Montag zu einem Themenabend eingeladen hatte, bei dem viel Musik, Mundart und das Dorfleben im Mittelpunkt standen.

Gymnasialzweigleiterin Cornelia Handke.

"Land, Leben, Lieder, Lesen" - so überschrieb Gymnasialzweigleiterin Cornelia Handke den Abend in ihrer Einführung, in der sie auch den Inhalt des Romans "Mittagsstunde" von Dörte Hansen kurz skizzierte. Bis Ende des Monats ist das der Roman, der im Mittelpunkt der Aktion "Bad Hersfeld liest ein Buch" steht. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule hatten sich auf Basis der Geschichte mit den darin angesprochenen Themen beschäftigt und einen lehrreich-unterhaltsamen Abend gestaltet.

Die Junior-Bigband.

Dorfleben am Beispiel von Hauneck-Bodes.

Jedes Kapitel hat einen Liedtitel

Da jedes Kapitel von "Mittagsstunde" mit einem Schlager- oder Songtitel überschrieben ist, konnten sich die verschiedenen musikalischen Ensembles der Schule präsentieren. Der Chor unter der Leitung von Ulli Meiß sang "Alle Vögel sind schon da" und das Lied vom Kuckuck, das Lehrer-Duo Anastasia Boksgorn (Violine) und Andrej Turovsky (Klavier) spielte eine jazzige Version von "Schuld war nur der Bossa Nova", die Junior-Bigband unter der Leitung von Andreas Winter intonierte den "Schnee-Walzer". Die Chorklasse unter der Leitung von Silke Pfannkuch und Anne Rill sang "Love is a Stranger" und "Heart of Gold" und das Schulorchester, geleitet von Tatjana Beyer, spielte "Happy Birthday" in drei Variationen.

Talkshow zum Thema Landwirtschaft.

Werner Henkel, Brauchtums-Experte aus Schenklengsfeld.

Die Chorklasse der Jahrgangsstufe 8.

Musik- und Text- oder Schauspiel-Beiträge wechselten sich ab. Ausschnitte aus "Mittagsstunde" lasen Leonie Röhling, Fiona Kraushaar, Ole Bock, Loris Daube und Mirja Werner. Werner Henkel, ehemaliger Lehrer in Schenklengsfeld und ausgewiesener Brauchtums- und Mundart-Spezialist, referierte über die Dialekte der Region. "Das Länschelder Platt wurde im Laufe der Jahre verdrängt", so Henkel. Mundart sei "zum Sprechen, nicht zum Schreiben" da. Mit Tonaufnahmen sei das Länschelder Platt inzwischen auf Tonträgern für nachfolgende Generationen verewigt. "Von Dorf zu Dorf wurden unterschiedliche Mundarten gesprochen", so Henkel.

Platt - die Sprache der Dörfer

Wer das Platt der Region verstehen konnte, den brachten die beiden von Henkel vorgetragenen Mundart-Gedichte zum Lachen. Auch die beiden Schüler Lukas Kempf und Joel Krimmel hatten das Gedicht "Katz on Muus" auf Länschelder Platt vorgetragen. Eine "Übersetzung" dazu gab es im Programmheft. Leonora Edle von Istler trug ihr Gedicht "Brunchen in der Mittagsstunde" in Hochdeutsch vor. Sie endete mit: "Alles hat seine Zeit. Manches verändert sich - und manches bleibt."

Das Schulorchester.

Mit Bildern und einer Spielszene stellten Simon Göbel, Justus Hosbach, Theo Schmitt, Bennet Henning, Hannah Breul, Pia Fuchs, Luisa Heirock und Lea Zimmermann das Dorf Bodes vor. "Kirmes gibt es hier keine mehr, aber dafür einen Biker-Day", "Wir haben keinen Laden mehr" oder "Manche wollen dort weg, aber manche wollen auch bleiben" waren Sätze, die das Dorfleben bezeichnen. Das Leben auf dem Dorf heutzutage hat Vor- und Nachteile.

Szene aus "Mittagsstunde"

Lohnt sich das Leben auf dem Dorf?

Ähnlich beschrieben es Fabio Fleischer und Nikita Krenz anhand des Stadtteils Eichhof-Siedlung. "In dem Laden, den wir hier hatten, hat einfach keiner mehr eingekauft. Also wurde er geschlossen", so die beiden Jungs. Der Eichhof sei "kein Dorf, weil es hier keine Landwirtschaft gibt". Aber die Busverbindungen in die Stadt seien gut. "Es lohnt sich, hierherzuziehen, weil es sehr ruhig ist." In einer Talkshow beschäftigten sich Stella Mertin, Maria Großenbach, Lillie Bornemann, Leana Riesner, Len Riesner und Tabea Vogel mit der Zukunft der Landwirtschaft in der Region. "Wir brauchen die Landwirtschaft", so das Fazit. Auch wenn Klimawandel und politische Vorgaben Stolpersteine für die Landwirtschaft seien.

Was wäre ein Themenabend zu einem Buch, wenn nicht wenigstens eine Szene gespielt werden würde. Svea Allendorf, Nele Schindler, Jana-Marie Lipphardt und Denis Neagu spielten die "Foto-Szene", in der eine Reporterin ein Foto mit dem Jubelpaar Sönke und der dementen Ella machen möchte - was nur mithilfe des Enkels und Protagonisten Ingwer funktioniert. Mit "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein" beschlossen die Musiklehrerinnen Tatjana Beyer (Violine) und Anne Rill (Klavier) den überaus interessanten Abend. (Christopher Göbel) +++


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