Großer Ansturm und gute Stimmung beim Gottesdienst Hoch Oben am Frauenberg. - Fotos: Antonius

FULDA Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Hoch-Oben-Gottesdienst erinnert an die Heilige Elisabeth

15.11.23 - Brot braucht jeder Mensch zum Leben. Aber so etwas Schönes wie beispielsweise ein Strauß Rosen ist genauso wichtig. Der streichelt die Seele und bereichert das Leben. Darauf wies der Hoch-Oben-Gottesdienst am Dienstag, 14. November, in der Klosterkirche auf dem Frauenberg hin, zu dem das Netzwerk antonius gemeinsam mit dem Verein "Lebenshilfe Fulda" eingeladen hatte.

Im Mittelpunkt stand das "Rosenwunder" der Heiligen Elisabeth. Die Patronin der Ordensprovinz der Franziskaner gab den Menschen nicht nur Brot, sondern auch Rosen und vermittelte damit sinnbildlich Liebe, Freude und Gemeinschaft, sagte Guardian Pater Cornelius in seiner Predigt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der antonius Bäckerei betonten zu Beginn des Gottesdienstes die Bedeutung von Brot für uns alle, als sie zehn verschiedene Brotsorten zum Altar trugen, der von zwei großen Elisabeth-Gemälden eingerahmt wurde: einmal Elisabeth mit einem Korb voller Rosen, einmal, wie sie Brot verteilt. "Brot ist wichtig. Sogar Jesus selbst wird zum Brot", lautete ihre Botschaft. Mit dabei hatten die Bäckerinnen und Bäcker eine große Menge an selbstgebackenen Brötchen in Rosenform, die sie am Ende des Gottesdienstes an die Besucher verteilten.

Landgräfin Elisabeth von Thüringen als Vorbild 

Veronika Möller vom Seelsorge-Team von antonius erinnerte an die im Jahr 1231 in Marburg bestattete deutsche Landgräfin Elisabeth von Thüringen. Sie hatte sich zeitlebens für Alte, Kranke und Arme eingesetzt. Sehr zum Missfallen des Landgrafen Heinrich übrigens. Wie viele Hofbeamte auf der Wartburg teilte er die Sorge, ob denn noch genug Brot für die Hofgesellschaft übrig bleibe, wenn sie alles Brot den Armen gebe. Als Elisabeth einmal wieder mit einem Korb voll Brot von der Burg hinab ins Dorf ging, fragte sie Heinrich, was sich da unter dem Tuch befinde. Elisabeth antwortete voller Demut: "Rosen, Herr." Doch Heinrich misstraute ihr und schaute selber nach. Und tatsächlich fand er unter dem Tuch statt der eben verstauten Brote lauter duftende Rosen. Daraufhin ließ er Elisabeth ihres Weges gehen.

Pater Cornelius griff das Rosenwunder in seiner Predigt auf und sagte, das "tägliche Brot" stehe für alles (Über-)Lebensnotwendige: Nahrung, Arbeit, ein Dach über dem Kopf oder die notwendige medizinische Versorgung. "Wir können nur leben, wenn wir Brot haben. Aber wir leben nicht nur vom Brot", betonte der Pater. Die Menschen bräuchten auch die "Rosen"; nämlich Liebe, Freude, Gemeinschaft, Zeit und Musik. Diesen Aspekt arbeitete er auch in einem Kurzinterview mit einem Vertreter des Vereins Lebenshilfe Fulda heraus, als es unter anderem um die Frage ging, wie der Verein den Menschen zum Leben helfe. Pater Cornelius schloss mit einem Satz von Hilde Domin: "Wir essen das Brot. Wir leben vom Glanz." Zu Beginn der Predigt hatten Mitglieder des Vereins Lebenshilfe und Bewohner der Wohngemeinschaft Elisabeth bei antonius 20 Rosen zum Altar getragen. Sie und Mitarbeitende der Bäckerei trugen ebenfalls die Fürbitten vor, in denen unter anderem für die Menschen im Gaza-Streifen gebetet wurde.

Gemeinschaft aus Helfern und Hilfesuchenden 

Anja Fröhlich, die zweite Vorsitzendes des Vereins "Lebenshilfe Fulda", sagte in ihren Dankesworten, die Lebenshilfe backe vielleicht kein Brot, aber für den anderen Teil, die "Rosen", leiste man gerne einen Beitrag. "Die Seele und den Geist beleben, Begegnungen schaffen, den Freizeitbereich gestalten. Aber auch das Erlernen neuer beziehungsweise wichtiger Tätigkeiten, Dinge im Alltag, Belange der Selbstständigkeit und auch der Kultur, das möchten wir fördern", sagte Anja Fröhlich. Sie betonte, wie sehr sie sich freue, den Gottesdienst in einer Gemeinschaft zu feiern, in der sich Helfer und Hilfesuchende begegnen. "Das ist wohl, so denken wir, ganz im Sinne von Elisabeth", findet sie.

Der Gottesdienst wurde umrahmt vom Chor "Taktlos" mit Dirigent Ulrich Nesemann, der unter anderem passend zum Thema den Song "Let uns break bread together" mitgebracht hatte. Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher bei einem Imbiss auf der Terrasse des Flora Klostercafés den Abend bei guten Gesprächen und Begegnungen ausklingen lassen. (pm) +++


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