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Rettungskräfte bilden sich im Simulator fort
28.11.23 - Einmal im Jahr trainieren die Notfall- und Rettungssanitäter des DRK-Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern im Rahmen der sogenannten Wochenfortbildung unterschiedliche Notfallszenarien unter (möglichst) realistischen Bedingungen. Als Übungsort dient dafür die DRK-Rettungsdienstschule in Gelnhausen; hier steht den Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmern eine moderne Simulationsanlage zur Verfügung.
Eine Woche lang werden die Rettungskräfte, die ihren Beruf teilweise schon seit Jahrzehnten ausüben, von ihren eigentlichen Aufgaben freigestellt, um vorhandene Kenntnisse aufzufrischen und neues zu erlernen. Ganz wichtig sei dabei das Thema Selbstreflexion, wie die Lehrkräfte Nils Ortwein und Michael Schüssler verdeutlichen. Zudem entwickelt sich das Rettungswesen stets dynamisch weiter, sodass es notwendig ist, bei aller Erfahrung immer wieder neue Methoden und Vorgaben in den Berufsalltag zu übersetzen und optimal anzuwenden.
Mit Videoanalyse die Übungen nachbesprechen
In Zweierteams absolvieren die Rettungskräfte die jeweilige Übung, die mittels Videokamera und Mikrofon in den benachbarten Unterrichtsraum übertragen wird. Dort können die weiteren Seminarteilnehmer das Geschehen verfolgen und dort erfolgt mittels Videoanalyse auch die Nachbesprechung, bei der einzelne Szenen genauer unter die Lupe genommen werden.Das Team, das gerade den Übungsraum betreten hat, findet sich in einer – mittels Fotoprojektion an der Wand auch optisch als solchen erkennbaren – vermüllten Wohnung wieder. Der Bewohner – in diesem Fall die Simulatorpuppe – liegt bewusstlos auf der Couch, auf dem Tisch vor ihm Alkohol und jede Menge Tabletten. Eine besorgte Nachbarin hat den Rettungsdienst gerufen und berichtet nun, dass ihr Nachbar Alkoholiker sei und schon mehrere, leider erfolglose, Entzugsversuche hinter sich hat. Die Sanitäter checken die Vitalwerte und versuchen einen Zugang für eine Infusion zu legen. "Der Patient krampft", schallt es aus dem kleinen Regieraum nebenan. Das verkompliziert die Lage, denn die Infusion lässt sich angesichts des unkontrollierten Zuckens des Patienten, der auch nur sehr unregelmäßig atmet, ungleich schwerer verabreichen. Nun gilt es, einen kühlen Kopf zu behalten, bis der Patient stabilisiert werden kann.