Bürgermeister Alexander Wirth hat trotz der schweren Finanzsituation seinen Optimismus nicht verloren. - Fotos: Kevin Kunze

WILDECK Freiwillige Haushaltssperre seit September

Gemeinde in angespannter Lage: Bürgermeister dennoch verhalten optimistisch

04.12.23 - Die Gemeinde Wildeck befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. Aufgrund von deutlich geringeren Einnahmen in der Gewerbesteuer hat sich die Kommune im östlichen Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg selbst eine Haushaltssperre auferlegt. Allerdings gibt es auch positive Nachrichten, die Bürgermeister Alexander Wirth (SPD) im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS für die Gemeinde hat.

Das Rathaus in Wildeck-Obersuhl

Seit September befindet sich die Gemeinde in der Haushaltssperre: "Wir haben vor knapp zwei Monaten die Mitteilung bekommen, dass wir rund 600.000 Euro weniger Gewerbesteuer bekommen, als wir für das Haushaltsjahr eingeplant hatten. Ursprünglich planten wir mit 2,1 Millionen Euro Einnahmen, deshalb ist dieser Fehlbetrag schon wirklich enorm", erklärt Bürgermeister Alexander Wirth. Danach habe es laut dem Rathauschef zwei Möglichkeiten gegeben: "Entweder man zieht alle Projekte durch oder man zieht die Notbremse. Diese haben wir einstimmig mit dem Gemeindevorstand gezogen, was die richtige Entscheidung gewesen ist."

Kleineres Loch zu schließen als erwartet

Konkret bedeutet das für die Gemeinde: "Alle Maßnahmen, die noch nicht begonnen worden, das beginnt mit der Ausschreibung, die sind auf Eis gelegt. Bei jeder einzelnen Aktion wird genau geprüft, ob sie zwingend notwendig ist." Jeder Cent müsse laut Wirth derzeit herumgedreht werden, um Kosten einzusparen. Allerdings gab es in der vergangenen Woche auch positive Nachrichten für die Gemeinde: "Wir haben die freudige Mitteilung erhalten, dass wir doch noch 200.000 Euro mehr Gewerbesteuer bekommen. Somit wird das Loch kleiner, dennoch ist dieses Delta noch ein ganz schöner Brocken für unsere kleine Gemeinde."

Ein schweres Kapitel konnte die Gemeinde kürzlich schließen. Die Arsen-Problematik im Ortsteil Richelsdorf konnte endgültig behoben werden, obgleich viel Einsatz notwendig gewesen ist, gerade die privaten Grundstückseigentümern zu entlasten:

Die Minigolf-Anlage sowie der Spielplatz waren auch von Arsenbelastung betroffen. ...Archivfotos (2): O|N/Kevin Kunze

"Ich bin sehr froh, dass sich dieser Aufwand, den wir innerhalb der Gemeinde investiert haben, gelohnt hat. Durch den Zuschuss des Landkreises über 200.000 Euro konnte der Großteil der Sanierungsarbeiten für die privaten Grundstückseigentümern bezahlt werden. Insgesamt gab es 50 Grundstücke, die betroffen gewesen sind. Die 25 Eigentümer der belasteten Flächen mussten im Durchschnitt lediglich 1.000 Euro hinzuzahlen, was im Vergleich zu den ersten Schätzungen vor einigen Jahren nur einen Bruchteil darstellt. Glücklicherweise haben wir dieses Problem jetzt gelöst und den betroffenen Menschen mit unserem Einsatz helfen können."

Größere Projekte sind in der Planung

Trotz der angespannten Finanzlage der Gemeinde von rund 35 Millionen Euro Schulden, will der Bürgermeister in die Zukunft investieren: "Wir möchten Freiflächen-Fotovoltaikanlagen in unserer Gemeinde etablieren und somit unseren eigenen Strom erzeugen, ohne dabei auf private Investoren zurückgreifen. Dieses Projekt ist noch ganz am Anfang, allerdings hoffe ich bereits in den nächsten zwei Jahren die erste Anlage in Betrieb nehmen zu können."

Hier soll direkt neben der Autobahn nahe Hönebach ein Autohof entstehen ...

Auch beim Dauerthema Autohof im Ortsteil Hönebach direkt an der A4 gibt es Licht am Ende des Tunnels: "In einigen Tagen haben wir den Notartermin mit 24-Autohof und dann kann dieses Projekt endlich starten. Aufgrund der enormen Kosten derzeit muss man wirklich froh sein, wenn Investoren in diesen Zeiten Geld in die Hand nehmen." Das Regensburger Unternehmen hat dann bis 2028 Zeit, den Autohof fertigzustellen. Alexander Wirth geht allerdings von einer deutlichen schnelleren Realisierung aus.

Trotz vieler Probleme, die es in der Bundes- und Landespolitik gebe, wodurch es auch Kommunen deutlich schwerer haben, blickt der Rathauschef vorsichtig optimistisch in die Zukunft: "Wir können den Bürgern einiges bieten - gerade unsere Lage und die sehr gute Infrastruktur ist besonders für Familien sehr gut. Ich hoffe, dass wir unseren Trend, wieder mehr Menschen für unsere Gemeinde zu gewinnen, fortsetzen können und zudem hoffe ich, dass sich auch die gemeindliche Lage gleichzeitig etwas verbessern wird." (Kevin Kunze)+++


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