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"Verstehe nicht, warum man wegen eines Spielers ein Spiel verlegen darf"
07.12.23 - Für die SG Barockstadt geht es in die letzte Woche des Fußballjahres 2023. Am Sonntag (14 Uhr) gastiert die SGB zunächst bei Spitzenreiter FC Homburg, ehe am Mittwoch (19 Uhr) der SGV Freiberg zum Nachholspiel in die Johannisau kommt. Glücklich ist Trainer Sedat Gören darüber aber nicht. Er sieht sein Team als Leidtragenden einer umstrittenen Regel.
Konkret geht es um Paragraf 34 der Spielordnung der Regionalliga Südwest. Denn der erlaubt es Mannschaften, die Nationalspieler abstellen müssen, ihr Ligaspiel verlegen zu lassen - selbst wenn es nur einen Spieler betrifft. "Darunter hatten wir jetzt schon zweimal zu leiden", echauffiert sich Gören. Er meint die Partien gegen Hoffenheim II und den VfB Stuttgart II. Beide Spiele wurden genau aus diesem Grund verlegt. Das Spiel gegen die Schwaben fand dann erst am vergangenen Mittwoch statt. Als Folge des Spiels war der Platz in der Johannisau aufgrund der Witterungsbedingungen so in Mitleidenschaft gezogen, dass die Partie gegen Freiberg drei Tage später abgesagt werden musste und jetzt am 13.12. wieder neu angesetzt wurde.
"Ich verstehe nicht, warum man aufgrund eines Spielers ein Spiel verlegen darf. Man hätte doch beispielsweise auch einen Spieler aus der U19 dazunehmen können. Die Aufgabe von U-Mannschaften ist es doch, Talente zu entwickeln und ihnen Einsätze im Seniorenbereich zu ermöglichen. Warum man dann so eine Chance nicht nutzt, verstehe ich nicht", sagt Gören.
Homburg lieferte im DFB-Pokal St. Pauli einen großen Kampf Seine Mannschaft sei nun erneut der Leidtragende dieses Paragrafen und müsse unter schwierigen Bedingungen zwei Spiele innerhalb von drei Tagen absolvieren. Und diese Spiele haben es auch noch in sich. Am Sonntag (14 Uhr) geht es zunächst ins Saarland zum Spitzenreiter FC Homburg, ehe am Mittwoch dann der Tabellenfünfte aus Freiberg nach Fulda kommt.
Die Homburger spielten am Dienstag noch im DFB-Pokal und lieferten dem FC St. Pauli beim 1:4 einen großen Kampf. "Sie haben toll gefightet und lange ganz wenig zugelassen. Man hat gesehen, was sie für eine Qualität und Wucht haben. Sie waren schon vor der Saison einer meiner Favoriten und werden dieser Rolle inzwischen auch voll und ganz gerecht." Seine Mannschaft müsse trotz allem mutig sein und gut gegen den Ball arbeiten, dann sei eine Überraschung möglich.
Keine optimale Vorbereitung So wie im Hinspiel als die Barockstadt lange 2:1 führte und erst in der 90. Minute den Ausgleich bekam. Damals war Homburg aber noch nicht so gefestigt, wie es heute ist. Hinzu kommt auch noch eine suboptimale Vorbereitung aufgrund des Winterwetters. Die SGB konnte die letzten Tage nur auf Kunstrasen trainieren. Gören hofft, dass er zumindest einmal noch auf den Rasen kann. So oder so: Auf die Barockstadt warten zum Jahresende noch mal zwei kräftezehrende Aufgaben. (fh)+++