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Darts-Wahnsinn im "Ally Pally" - "Man muss es einfach mal erlebt haben"
06.01.24 - "Trifft er die Scheibe? Schafft er die 180er? Kann er das Match für sich entscheiden?": Dartssport ist purer Nervenkitzel. Die lockere Stimmung, das Feiern im Publikum – all das und so viel mehr begeistert sowohl Alt als auch Jung.
Zum mittlerweile 31. Mal wurde die Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) ausgetragen und fand vom 15. Dezember 2023 bis zum 03. Januar 2024 im Alexandra Palace in London statt. OSTHESSEN|NEWS hat sich mit der sechsköpfigen Freundesgruppe rund um Jonas Turowski unterhalten, die vor Ort im "Ally Pally" waren und ihre Darts-Lieblinge voller Eifer unterstützt haben.
"Es gibt einfach nichts Besseres"
Los ging die Reise am 26. Dezember: Von Frankfurt aus startete der Flieger nach London - angekommen sind die sechs Freunde um 18 Uhr. Zum mittlerweile zweiten Mal feuerten sie ihre Lieblingsprofis an, denn schon vor fünf Jahren besuchten sie den englischen Dartpalast. "Es gibt einfach nichts Besseres", findet Turowski.
Einen Tag später hieß es dann "Abfahrt", die Clique machte sich auf den Weg ins "Ally Pally", um drei spannende Spiele zu verfolgen: Los ging es mit dem 16-jährigen Naturtalent und diesjährigen Vize-Weltmeister, Luke Littler, der sich gegen den Kanadier Matt Campbell mit 4:1 durchsetze. "Er ist einfach klasse. Mit so jungen Jahren so eine Leistung hinzulegen, das verdient meinen vollsten Respekt", sagt Jonas Turowski gegenüber O|N.
Es ging weiter mit Dartlegende Michael von Gerwen, der seinen Gegenspieler Richard Veenstra souverän mit 4:0 besiegte. Van Gerwen wurde im Alter von 24 Jahren der jüngste Darts-Weltmeister und holte 2017 und 2019 den Titel erneut.
"Littler kann einmal groß herauskommen"
Zum Schluss spielte der Engländer Michael Smith gegen den lettischen Spieler Madarz Razma und gewann dabei 4:1. Smith wurde 2023 erstmals Dartweltmeister, nachdem er 2019 und 2022 jeweils den zweiten Platz belegt hatte. "Michael Smith war zu Beginn unser Favorit. Er kann extrem gut spielen", so Turowski. Ihm hätte er den Sieg auch in diesem Jahr am meisten gegönnt - der Engländer musste sich jedoch im Achtelfinale geschlagen geben, Sieger dieser Partie war Chris Dobey.Zum Finale hin drückten die sechs Freunde vor allem dem 16-jährigen Littler die Daumen." Er kann einmal groß herauskommen. Das, was er geleistet hat, war einfach unglaublich", findet Turowski. In seinem Alter habe er als Dartliebhaber noch an andere Dinge gedacht, erzählt er mit einem Schmunzeln. Littler stand gegen Luke Humphries im nervenzerreißenden Finale, konnte sich gegen Ende des Matches nicht genug durchsetzen. Der 28-jährige Engländer gewann mit 7:4 und holte den Pokal.
"Die Stimmung im 'Ally Pally' ist einfach richtig toll. Sie ist um Meilen besser als in den Fußballstadien", findet Jonas Turowksi gegenüber O|N. "Jeder dort hat Bock auf Darts, schaut gerne zu und will einfach mit anderen jede Menge Spaß haben".
"Mit Kostümen feiert man den Dartssport"
Der Dartpalast ist vor allem für seine bunten Verkleidungen bekannt. "Jeder hier ist lustig verkleidet, denn mit Kostümen feiert man eben den Dartssport", so Turowski. Zunächst trugen die Darts-Fans Kappen und Hüte, auf denen der Name ihres Lieblingsspielers prangte. Daraus entwickelten sich aufsehenerregende Kopfbedeckungen und schließlich Ganzkörperkostüme.Mittlerweile gleicht die Weltmeisterschaft einem Kostümball, bei dem sich die Besucher gegenseitig mit ihrer Verkleidungswahl zu übertrumpfen versuchen. Die Freundesgruppe rund um Jonas Turowski war in diesem Jahr als "Minions" verkleidet und entlockten wahrscheinlich nicht nur dem einen oder anderen ein Schmunzeln.
"Wir würden auf jeden Fall noch einmal in den Ally Pally gehen. Man muss es einfach mal erlebt haben", so Turowski abschließend. "Es ist ein Nervenkitzel, man fiebert richtig mit." (js) +++