Neujahrsempfang der Stadt Bebra am Donnerstag im Lokschuppen. - Fotos: Philipp Apel

BEBRA Neujahrsempfang der Stadt

Ehrenamtliches Engagement, Chancen für den ländlichen Raum und ein Musical

19.01.24 - Wie in jedem Jahr hatte die Stadt Bebra wieder zu einem gut besuchten Neujahrsempfang in den Lokschuppen eingeladen. Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Stefanie Koch und Bürgermeister Stefan Knoche begrüßten zahlreiche Besucher. Zur Einstimmung gab es ein Rückblick-Video.

Einen Rückblick auf das, was in der Biberstadt im Jahr 2023 passiert ist gab Dr. Stefanie Koch zu Beginn. Bauernproteste, antidemokratische Tendenzen und das Wetter waren unter anderem Themen ihrer Begrüßungsansprache. "Wir können im Rückblick auf das Jahr 2023 auf viele positive Ereignisse schauen", so Koch. Das fünfjährige Bestehen des Dorfladens in Weiterode, das 25-jährige Bestehen von "Ellis Saal" in Weiterode und das knapp 125-jährige Jubiläum des Bebraer Bahnhofs, das 2023 groß gefeiert worden war, seien Beispiele für ehrenamtliches Engagement. "Es ist nicht alles schlecht - und früher war auch nicht alles besser. Machen ist besser als meckern", so die Stadtverordnetenvorsteherin. "Lassen wir uns nicht weiter durch Hass und dumme Parolen spalten und bleiben respektvoll im Umgang", appellierte sie an das Publikum.

Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Stefanie Koch.
Bürgermeister Stefan Knoche.
"Sie sind die Zukunft von Bebra"

Bürgermeister Stefan Knoche freute sich zunächst über den vollen Lokschuppen. "Deutschland verzweifelt momentan an sich selbst", so Knoche. Pisa-Studie, Krisen oder Inflation machten aktuell vielen Menschen Sorgen und wenig Lust auf die Zukunft. "Das ist nicht nur schade, sondern bedenklich."Es gibt aber auch Dinge, die Mut machen. Sie alle, die Sie hier sind, sind die Gestalter, Entscheider und Unterstützer in unserer Stadt", so der Bürgermeister. Er sprach damit Unternehmern, Vereine und politisch Handelnde an. Das wichtigste der Stadt seien die Bürgerinnen und Bürger. "Sie alle sind die Zukunft von Bebra."

Landrat Torsten Warnecke.

Knoche sprach an, was das Unwort des Jahres 2023, "Remigration", für Bebra bedeuten würde. "Döner und Pizza, große Teile von Fußballmannschaften und vieles mehr wären einfach nicht mehr da. Ich möchte mir das nicht vorstellen", sagte Knoche. "Wir investieren in die Zukunft unserer Kinder und in die Sicherheit unsere Bürgerinnen und Bürger." Über vier Millionen Euro sollen zukünftig in die Feuerwehr Bebra investiert werden. Familienzentrum und Kita sollen neu gebaut werden. "In den kommenden Jahren wird es ähnlich weitergehen, weil wir in unsere Zukunft investieren wollen", so der Bürgermeister. "Wir erhalten und fördern unser Bebra als attraktives und lebenswertes Zuhause."

Landrat Torsten Warnecke lobte die Feuerwehren in Bebra und den Stadtteilen als "großes Vorbild". "Sie haben es geschafft, Menschen zu begeistern", so der Landrat. Er dankte allen Ehrenamtlichen für deren Einsatz. Und natürlich gab es die obligatorische Stracke für den Bürgermeister - die erste für das Bebraer Stadtoberhaupt. Einen Rückblick auf das 950-jährige Bestehen des Ortsteils Breitenbach gab es unter anderem mit dem Ortsvorsteher Martin Ludwig.

Megatrends und der ländliche Raum

Unter dem Titel "Das Land hat Zukunft: Megatrends und die Folgen für den ländlichen Raum" sprach Gastredner Dr. Daniel Dettling über Chancen von Trends für die Region. Dettling ist Keynote Speaker, Autor, Jurist und promovierter Verwaltungswissenschaftler. Er zeigte Möglichkeiten für Wirtschaft und Gesellschaft auf - auch in Bebra.

Zum Schluss des Programms stellten Pamela Maiwald-Jacob, Michael Maiwald und Jerome Clemons noch die wahrscheinlich größte musikalische Produktion der Stadt in diesem Jahr vor: Sie bringen im März das Musical "Jekyll and Hyde" auf die Bühne des Bebraer Lokschuppens (O|N berichtete).

Bei leckeren Häppchen und guten Gesprächen feierten die Bebraner und ihre Gäste dann weiter ihren Neujahrsempfang. (cdg) +++