Friedliche Demonstration gegen Rechts durch Bad Hersfeld. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tausende bei Demo gegen Rechts

Stadt zeigt, dass sie sich rechtsextremem Gedankengut entgegenstellt

04.02.24 - Am Samstagnachmittag hatte das Bündnis "Bunt statt Braun Hersfeld-Rotenburg" mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern zu einer Demonstration mit Kundgebung in der Bad Hersfelder Innenstadt aufgerufen. Rund 3.000 Menschen waren diesem gefolgt und versammelten sich gegen 14 Uhr unter dem Titel "Nie wieder ist jetzt!" auf dem Linggplatz. Auch zahlreiche Demonstrierende taten ihre Meinung gegen rechtsextremismus und die AfD mit teils sehr kreativ getexteten Plakaten kund.

Vor dem Demonstrationszug ergriffen auf der Bühne am Linggplatz Antonia Marquardt von "Bunt statt Braun", Bürgermeisterin Anke Hofmann, der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth, Stefan Körzell vom Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die Grünen-Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel und der Bad Hersfelder Pfarrer Carsten Röhr das Wort.

"Wir wollen gemeinsam gegen aufkeimenden Faschismus einstehen", so die Bürgermeisterin. In Bad Hersfeld sollten demokratische Werte gelebt werden. "Diese Demonstration ist Ausdruck unseres Widerstands gegen Hetze und Faschismus. Sie ist ein starkes Zeichen für eine offene und inklusive Gesellschaft", so Hofmann. "Erheben wir unsere Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und Israelhass", so MdB Michael Roth. Er verurteilte auch den russischen Angriffskrieg in seiner Ansprache. 

"Wir haben schon 1983 in unserer Stadt deutlich gemacht, dass wir keine Naziverbrecher haben wollen", so Stefan Körzell. "Demokratien sind immer dann am meisten gefährdet, wenn man sie für selbstverständlich hält", so die Grünen-Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel. "Euch hier alle zu sehen, das macht mir unglaublich viel Mut", sagte der Bad Hersfelder Pfarrer Carsten Röhr. 

Demozug durch die Innenstadt

Der Demonstrationszug führte durch die Innenstadt, ausgehend vom Linggplatz durch die Obere Frauenstraße, die Dippelstraße, am Stadthaus vorbei und durch Klaus- und Weinstraße zurück zum Linggplatz, wo die Abschlusskundgebung begann. Friedlich und "Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land! Auf die Barrikaden! Auf die Barrikaden!" singend zog sich die Demonstration durch die Stadt.

Im Anschluss an die Demo sprachen Niclas Barth (Die Linke Hessen)."Faschismus hat kein sicheres Hinterland", so Barth. Der erst 15 Jahre alte Elias Herzog, Vorsitzender der Jungen Liberalen Hersfeld-Rotenburg, sagte: "Wir sind mehr als diejenigen, die unsere Demokratie gefährden. Er rief dazu auf, bei zukünftigen Wahlen wie der Europawahl demokratisch zu wählen.

Lucas Sichardt von der Friedensinitiative: "Es darf keine Gründe geben, Menschen wegen ihrer Herkunft zu unterscheiden." Er rief dazu auf, den Dialog mit denjenigen zu suchen, die eine Nähe zur AfD zeigen und erwähnte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Festspiel-Intendant Joern Hinkel sagte, dass es ihm Sorgen bereite, dass "viele Menschen Demagogen auf den Leim gehen. Sie scheinen das Wahlprogramm der AfD nicht gelesen zu haben." Bei den Bad Hersfelder Festspielen arbeiteten Menschen aus 22 Nationen, fast aller Glaubensrichtungen friedlich zusammen. "Ihrem Miteinander verdanken die Festspiele bunte und faszinierende Aufführungen. Das zeigt den weltoffenen Geist dieser Stadt". Auch er appellierte, Menschen mit AfD-Nähe mit Argumenten zu begegnen, anstatt sie zu ignorieren. (Christopher Göbel) +++

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