Archiv
Umgestellte Angriffsreihe mit dem "Neuen" stößt den Bock um
11.02.24 - Wem der Sinn nach Narretei stand, der wäre besser in die unweit gelegene Adolf-Spieß-Halle zur TUMABA-Fremdensitzung gegangen: die Luchse und die U23-Füchse aus Weißwasser schenkten sich am Samstagabend nichts. Statt Luftschlangen und Konfetti flogen die Funken auf dem Eis, die Gäste waren zwar als Außenseiter, aber nicht zum Schunkeln gekommen. Wie auch immer: Ende gut, alles gut. Mund abwischen, verdienter und dann auch klarer 5:2-Sieg. Ein Luchs war gerade erst als Ersatz für Michael Egan gekommen – er feierte eine gelungene Premiere!
Die U23-Füchse waren im November schon einmal im Luchsbau zu Gast – und mussten mit einer 13:2-Packung die Heimreise antreten. Dass sie dies nicht zu wiederholen gedachten, war deutlich – das Spiel war ruppig und von vielen Strafminuten geprägt (16:13). Aber packendes Regionalliga-Eishockey muss ja nicht immer aus der Feinkostabteilung kommen, denn nicht nur in Osthessen mag man auch gerne mal deftige Hausmannskost.
Die personelle Ausgangslage bei den Hausherren war im Vergleich zum November doppelt schlechter: mit Torhüter Justin Fuß und dann auch noch Topscorer Michael Egan stehen ja zwei Leistungsträger der bisher so erfolgreichen Saison nach ihren schweren Verletzungen nicht mehr zur Verfügung. Den Verantwortlichen war es bereits vor dem letzten Auswärtsspiel gelungen, mit Leon Brunet einen neuen Keeper zu holen. Neben Leon stand nun auch Stürmer Pavel Avdeev erstmals im Luchsbau auf dem Eis. Trainer Marcel Skokan war im Gespräch mit O|N vor Spielbeginn guter Dinge: "Die Stimmung im Team ist trotz dieser schweren Verluste gut. Nun gilt es, noch näher zusammenzurücken! Wir dürfen die Aufgabe gegen Weißwasser nicht unterschätzen, sie spielen ein aggressives Forechecking." Skokans Sorge bezog sich auf die Lücke nach Michael Egan: "Dieser Junge war ein Unterschiedsspieler, für mich der stärkste Spieler der ganzen Liga. Aber immerhin gelang mit der Verpflichtung von Pavel Avdeev noch ein Zugang kurz vor Ende des Transferfensters. Nach einem guten Probetraining muss er nun im Spiel zeigen, was in ihm steckt!"
Holpriger Beginn – dann zeigt Skokans Umstellung Wirkung
"Wir haben heute nicht unser bestes Eishockey gespielt, aber einen Weg gefunden, in einem intensiven Spiel die Punkte verdient hier zu behalten", fasste Luchse-Sprecher Stephan Andert die 60 Minuten erleichtert zusammen. Im ersten Drittel traf zwar Kapitän Matyas Welser von der linken Seite zum Führungstreffer, doch während seiner Strafzeit glich Weißwasser in Überzahl humorlos aus – mit 1:1 ging es in die Kabine. Im zweiten Drittel ragte Georg Pinsacks Führungstreffer heraus, der als einziges Tor allerdings noch nicht für Entspannung sorgen konnte. Immerhin: man führte 2:1.Dann Skokans Schachzug: er stellte die Angriffsreihen um und nahm den 20jährigen Avdeev neben die erfahrenen Welser und Tobias Schwab. "Die haben super zusammen kombiniert, und dann kamen eben auch die Momente mit den Toren", so Andert. Die Torschützenliste im Schlussdrittel: Avdeev, Avdeev und in der letzten Minute nochmal Welser – 5:2, Schlusssirene, Narrhallamarsch. Tilo Beutler hatte als Ur-Lauterbacher vor dem Spiel durchblicken lassen, dass man am Abend nach einem Heimsieg durchaus noch was vorhabe – die Adolf-Spieß-Halle ist ja wie erwähnt nicht weit entfernt…
Am kommenden Wochenende steht für die Luchse das Auswärtsspiel in Chemnitz an, bevor zum letzten Heimspiel der Hauptrunde die Tornados aus Niesky am 24.2. in den Luchsbau kommen.
Luchse – Weißwasser U23 5:2 (1:1 / 1:0 / 3:1) (gos) +++