Der Glasfaserausbau in der Bad Hersfelder Innenstadt stellt gerade die Verwaltung nicht zufrieden. - Fotos: Kevin Kunze

BAD HERSFELD O|N-Redakteure mit konträren Ansichten

Baustopp bei Glasfaser-Bauarbeiten sorgen für unterschiedliche Reaktionen

16.02.24 - Der Glasfaserausbau in Bad Hersfeld erhitzt weiterhin die Gemüter: Nachdem die Stadt aufgrund "unsachgemäßer Arbeiten" einen Baustopp am Donnerstag (O|N berichtete) verhängte, gehen die Meinungen darüber in der OSTHESSEN|NEWS-Redaktion auseinander. Die unterschiedlichen Meinungen von den Redakteuren Kevin Kunze und Hans-Hubertus Braune.

OSTHESSEN|NEWS-Redakteur Kevin Kunze Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune

OSTHESSEN|NEWS-Redakteur Kevin Kunze begrüßt das Vorgehen der Stadt: "Die Entscheidung, den Glasfaserausbau in der Innenstadt temporär zu stoppen, war vollkommen richtig. Natürlich wollen alle Menschen in der Region schnelles Internet haben, das steht überhaupt nicht zur Debatte - der Glasfaserausbau ist dafür elementar. Aber die ausführenden Firmen müssen auch ihre Arbeit sauber und ordentlich erledigen. Es wirkt, als ob viele Unternehmen, den Ausbau nun plötzlich in Rekordgeschwindigkeit erledigen wollen. Die ausführenden Bauarbeiter, die über Subfirmen angestellt sind, haben einen immensen Druck. Wenn daraus allerdings Stolperfallen in der Innenstadt entstehen, muss die Stadt reagieren.

Thema bereits in der Stadtpolitik gewesen

Einige Beispiele aus der Innenstadt.

Bereits vor knapp zwei Wochen war der Glasfaserausbau bereits Thema im Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt (O|N berichtete). Schon dort gab es bereits viele Beschwerden über die Arbeiten, und die Verwaltung kündigte dort bereits eventuelle Sanktionen an. Diese folgen nun und das ist vollkommen richtig so. Es muss den verantwortlichen Bauherren klargemacht werden, dass die Arbeiten gewissenhaft ausgeführt werden müssen - mit dem Baustopp ist die Stadt dem nachgekommen."

OSTHESSEN|NEWS-Redakteur Hans-Hubertus Braune Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

OSTHESSEN|NEWS-Chefreporter Hans-Hubertus Braune hat da eine etwas andere Meinung: "Klar, die Arbeiten müssen ordentlich ausgeführt werden. Für mich werden jetzt aber die falschen Adressaten bestraft. Der Fehler steckt im System und einmal mehr im umständlichen Prozedere und viel Bürokratie in Deutschland. Da bleibt die Bauzeit auf der Strecke. Die Jungs im Straßengraben sind das letzte Glied der Kette und die Buhmänner. Die Kunden warten schon lange genug, bis die beworbenen Glasfaserkabel endlich verlegt und irgendwann sogar angeschlossen und dann wieder einige Zeit später sogar freigeschaltet sind.

In keiner Kommune läuft der Ausbau wohl reibungslos

Es gibt wohl keine Kommune, in der die Arbeiten reibungslos laufen. Es gibt Leute, die mit Zollstock und Wasserwaage den Bürgersteig nach dem Einbau kontrollieren. Ja genau. Vielleicht weniger Bürokratie für die Baufirmen und mehr Zeit zum Einbau. Dann wird es ordentlicher. Und vor allem auch darauf achten, dass die Arbeiter ordentlich entlohnt werden. Dazu gibt es eine Reportage in der ARD. Ja, ist nicht die Verantwortung der Stadt. Aber woraus resultieren die Fehler? Hier bei uns in Niederaula waren die Jungs vom Bau freundlich, haben von frühmorgens bis spätabends gearbeitet und zwischendurch ihre Pausen gemacht und die Generalfirma war hilfsbereit. Als es am ersten Tag der Aktivierung nicht so lief, habe ich bei der TNG angerufen und am gleichen Tag kam ein freundlicher junger Herr und hat den Fehler behoben. Innerhalb von wenigen Stunden. Das ist Service.

Was, wenn in Bad Hersfeld die nächsten Anbieter kommen und wieder aufbuddeln? Denn jeder Anbieter darf das. Und die Stadt kann da gar nichts machen. Wie viele Kilometer Glasfaser werden allein in Bad Hersfeld verlegt? Viel schlimmer finde ich, dass Stadtteile offenbar außen vor bleiben. Das ist in vielen Kommunen so: Wer abseits der Ausbaustrecken wohnt, hat oftmals Pech. In den Hochglanzbroschüren sieht das natürlich anders aus. Der Bund wirbt ja auch gerne mit der Digitalisierung, vor Ort verliert sich das dann schnell im Controlling. Also, alle an einen Tisch und schnell Lösungen finden. Ein Baustopp ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Ich will ja nicht mit den Schlaglöchern anfangen. Dies sind auch gefährlich und das nicht seit gestern."

Es bleibt spannend, wie sich das Projekt gerade in der Bad Hersfelder Innenstadt weiterentwickeln wird. OSTHESSEN|NEWS bleibt natürlich an diesem Thema dran. (hhb/kku)+++


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