Theresa Zentgraf alias Tayra Gates - Fotos: goa

HÜNFELD / WARTENBERG Osthessische Powerfrau im Wrestling-Ring

Tayra Gates besiegt die Legende: 28-Jährige erhält Champion-Gürtel

28.02.24 - Samstagabend, 20.43 Uhr im Wartenberg-Oval: Zwei Wrestling-Athletinnen haben sich einen beeindruckenden Kampf geliefert, das Publikum tobt. Die Sympathien der Fans sind bei aller Anerkennung der favorisierten rothaarigen englischen Wrestling-Legende "Sweet Saraya" eindeutig auf Seiten der schwarzhaarigen Außenseiterin – nicht ohne Grund: Sie ist die Lokalmatadorin Tayra Gates aus Hünfeld. Der Ringrichter erklärt den Kampf für beendet, hebt Tayras Arm und überreicht ihr den Champions-Gürtel. Ungläubige Blicke, aber es ist wahr: Die Legende ist besiegt. Tayra nimmt OSTHESSEN|NEWS mit auf ihren Weg von Null zur Championesse.

Theresa Zentgraf, so heißt sie im richtigen Leben, erinnert sich an die ersten TV-Momente 2008 mit diesem speziellen Gemisch aus (Kampf-)Sport und Showentertainment. Zwölf Jahre alt war sie da und wurde wohl "angefixt" – jedenfalls war für sie klar, das mal probieren zu wollen. Mit 17 war es so weit: Probetraining in Erlangen. "Das war ultrahart, aber trotz der Schmerzen wollte ich da wieder hin", sagt sie im Rückblick. Nach 2 ½ Jahren Training dann der erste Kampf in 2015, es folgten Matches in Dänemark, Italien und der Schweiz. Sie war gierig auf mehr und besseres Wrestling, besuchte Trainingskurse in England und Dublin / Irland. Inzwischen ist ihr Name Tayra Gates in deutschen Wrestlingkreisen ein Markenzeichen. Vor dem osthessischen "Heimkampf" war sie naturgemäß schon angespannt: "Zum ersten Mal hatten sich viele aus dem Familien-, Freundes- und Kollegenkreis als Zuschauer angemeldet, das ist schon was anderes als sonst und verleiht zusätzliche Energie, auch wenn man vorher deutlich nervöser ist – was gerade am Kampftag spürbar wird!"

Selbst die Oma war vom Kampf begeistert

Die Gegnerin der 28-jährigen gelernten Einzelhandelskauffrau, die in einem Sanitätshaus arbeitet, hatte es in sich: Saraya Knight stand letzten Sommer gemeinsam mit ihrer noch berühmteren Tochter vor 80.000 Zuschauern im Wembleystadion im Ring. Gegen einen solchen Special Guest überhaupt antreten zu dürfen, ist bereits ein Ritterschlag. Wie Tayra selbstbewusst, offensichtlich bestens trainiert und formstark gegenhielt, das war sehenswert. Und dennoch hatte sie den Sieg ganz offensichtlich nicht erwartet. "Es war hart und es war gut, ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden! Die Bombenstimmung in der Halle bei meinem ersten "Heimkampf" hat mir natürlich echt geholfen", so die überglückliche Siegerin. "Das hat auch meinen Eltern und sogar meiner 88 Jahre alten Oma gefallen. Sie ist als Ehrengast in der Halle dabei und hat mich gefeiert!" Dass die Enkelin in ihrem Ring-Outfit eher düster und grimmig daherkommt, schreckt die Oma nicht, denn Theresa ist ja nur im Ring gerne "die Böse".

Mama und Papa: mittendrin statt nur dabei

Mama Margot zeigt sich Backstage im O|N – Gespräch als stolze und glückliche, aber auch besorgte Mama: "Das Zuschauen fühlt sich manchmal schon schrecklich an, weil man Sorgen hat, dass es ernstere Verletzungen geben kann. Ich habe da schon Platzwunden und Beinbrüche selbst gesehen, und auch Theresa musste bereits mit einer Platzwunde am Kopf in der Notaufnahme genäht werden und erlitt einen Bänderriss sowie schmerzhafte Nackenverstauchungen." Neben der Mama steht auch Papa Jürgen sowie eine Cousine mit ihrem Mann – allesamt "ganz selbstverständlich" als Servicekräfte hinter der Catering-Theke. Theresas Traum wird nicht nur von den Eltern voll mitgetragen.

Wen wundert es da, dass ihr Freund auch selbst im Ring steht. Andrè Röttger ist nicht nur als "Kilo" aktiv im Ring, sondern auch als 2. Vorstand von IWI Wrestling e.V. Mitveranstalter. Wie Tayra konnte auch Kilo einen Siegergürtel einheimsen: Er gewann mit Partner "Echo" die "Tag"- (Duo) Wertung.

Bald wieder in Osthessen?

Den Erfolg der osthessischen Wrestling-Premiere formulierten am Samstagabend einhellig alle Befragten, unabhängig von den errungenen Siegergürteln. Tayras nächste Kämpfe finden im März in Berlin und im April in Amberg statt. Und dann gibt es eine gewisse Hoffnung, dass die Wrestling-Community erneut nach Osthessen kommt, und zwar direkt in Tayras Heimat Hünfeld. "Anfang November könnte es soweit sein", freut sich die neue Championesse schon jetzt - und nicht nur sie. (goa) +++

Tayra mit ihrem Freund Kilo (rechts) und dessen Partner Echo Foto: Privat


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