Dr. Diego Gonzales Rivas (links) und Dr. Bora Kosan führten die Operation gemeinsam in Fulda durch. - Foto: Klinikum Fulda

FULDA Schwere Operation durchgeführt

Weltweit bekannter Lungenchirurg aus Spanien besuchte Klinikum

05.03.24 - Der weltweit führende Lungenchirurg, Dr. Diego Gonzalez Rivas aus Spanien, kam Anfang Februar ans Klinikum Fulda, um gemeinsam mit Dr. Bora Kosan (Ärztlicher Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie) eine technisch äußerst anspruchsvolle OP-Methode, die sogenannte "Uniportal Video-Assistierten Thorakoskopie (uVATS)" vorzunehmen.

Der Tag begann mit einer ausführlichen Patientenfallbesprechung, bei der Dr. Gonzales Rivas und das Team rund um Dr. Bora Kosan den Patienten-Befund für die anberaumte Operation eingehend besprachen. Während der anschließenden Operation haben Dr. Kosan und Dr. Gonzales Rivas gemeinsam eine uniportale VATS-Lobektomie operiert. Dabei handelt es sich um eine schonende, minimalinvasive Methode, bei der der OP-Zugang zur Entfernung des Lungentumors über nur einen einzigen (uniportalen) kleinen Schnitt erfolgt. "Von außen ist es nur ein kleiner Schnitt, aber im Brustkorb eine große Operation", so Kosan.

Denn von der rechten Lunge wurde einer von zwei Lungenlappen sowie die Lymphknoten entfernt. Doch statt mehrerer Schnitte vorzunehmen oder die Rippen mit einem Metallspreitzer weit auseinander zu ziehen, wurde bei der Patientin nur ein kleiner Schnitt von fünf Zentimeter seitlich am Brustkorb zwischen den Rippen gesetzt, in den anschließend ein kleiner Plastikring, der sogenannten Wundretraktor eingebracht wurde. Der zu entfernende Lungenlappen wurde dann durch diese kleine Öffnung entfernt. Diese Operation ist technisch sehr anspruchsvoll, erfordert Übung und viel Geschick.

Renommierter Lungenchirurg Dr. Gonzales Rivas hat OP-Methode entwickelt

Der international renommierte Entwickler der uniportalen videounterstützten Lungenchirurgie, Dr. Diego Gonzales Rivas, Facharzt für Thoraxchirurgie, unterstützte die Kollegen am Klinikum Fulda. Er ist der Erfinder dieser speziellen OP-Methode. Erstmals wurde sie im Jahr 2010 von Dr. Rivas durchgeführt. Sie gilt bis heute weltweit wegweisend, da sie es ermöglicht, sehr komplexe Tumore über eine einzige Öffnung zu entfernen. Gemeinsam mit Dr. Bora Kosan (Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie am Klinikum Fulda), der die OP-Methode seit 2016 anwendet, hat der spanische Lungenchirurg insgesamt zwei Patienten mit dieser Operationsmethode am Klinikum Fulda operiert.

Präzision beeindruckt

"Wir waren sehr beeindruckt von der Präzision und Schnelligkeit, mit der Dr. Rivas die Operation durchführt", so Kosan. "Den beiden Patienten geht es nach dem Eingriff bereits sehr gut", freut sich Dr. Kosan. Die Abteilung von Dr. Kosan, die in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie (Direktor Prof. Dr. Hilmar Dörge) im Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda angesiedelt ist, ist bereits seit vielen Jahren spezialisiert auf minimalinvasive Eingriffe. "Wir haben uns sehr über den Besuch von Dr. Gonzales Rivas gefreut. Seine Methode wenden wir am Klinikum Fulda seit 2021 an. Seitdem ist Dr. Kosan der Ärztliche Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie am Klinikum Fulda. Bereits seit 2016 operiert er nach dieser Methode. Dr. Gonzales Rivas hat im Rahmen seines Besuchs noch wertvolle Tipps gegeben und sich beeindruckt gezeigt, wie versiert Dr. Kosan und sein Team in seiner Methode sind", so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands am Klinikum Fulda.

Vorteile der OP-Methode für den Patienten

Das Klinikum Fulda Archivfotos: ON

Dr. Thomas Menzel

Aufgrund des nur kleinen Schnitts und somit kleinen Öffnung erholen sich die Patienten nach der Operation schneller und haben weniger Nebenwirkungen. Sie kommen in der Regel nicht auf die Intensivstation, sondern auf die Wachstation, haben geringere Schmerzen und sind schneller mobilisiert. Bereits am Folgetag können sich die Patienten schon aufsetzen. "Die Mobilität ist nach einer Lungenoperation besonders wichtig", erläutert Kosan. "Wenn die Patienten nach kurzer Zeit nach dem Eingriff aufstehen, können sie besser das Sekret abhusten, das sich nach einem solchen Eingriff in der Lunge bildet."

Damit sinke die Gefahr einer Lungenentzündung. Die schonende OP-Methode erlaube eine rasche Genesung und eine gute Vorbereitung auf eine mögliche Folgetherapie. Mit Blick auf die demographische Entwicklung gewinnen schonende Eingriffe immer an Bedeutung. Die Nachfrage nach solchen OP-Methoden ist in den letzten Jahren bereits gestiegen. "Den Menschen der Region bieten wir die beste Medizin und die modernsten Methoden, um Heilung in der Heimat zu ermöglichen und um weite Reisen in andere Städte entbehrlich zu machen", so Dr. Menzel. (pm)+++


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