Archiv
"Balou" ist Retter in der Not: Hund warnt Familie vor Feuer im Haus
19.04.24 - In der Nacht zu Samstag brennt das Haus von Wiegands in Hofbieber-Elters (Landkreis Fulda). Bilanz: 250.000 Euro Schaden. Aber es hätte noch viel schlimmer kommen können, wäre die gute Nase von Familienhund "Balou" nicht gewesen: Der warnt durch sein lautes Bellen vor dem Feuer und rettet womöglich so drei Menschen das Leben.
Als erstes wird Vater Bernd Wiegand wach: Gegen 1:40 Uhr in der Nacht schlägt Balou, die Bernersennen-Dackel-Mischung, an. Der hat es sich eigentlich auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht, riecht aber Gefahr: Im Kellergeschoss brennt die Küche, Rauch dringt ins erste Obergeschoss, wo die Familie schläft. "Ich bin durch das Bellen von Balou aufgeschreckt und habe gleich den Rauch im Treppenhaus gesehen. Unten im Keller steht alles in Flammen. Ich wecke alle und alarmiere die Feuerwehr - übers Handy, weil Festnetz schon nicht mehr geht", erklärt Wiegand.
Die Elterser Feuerwehr ist in wenigen Minuten vor Ort - da sind schon die Außenscheiben geplatzt, das Feuer arbeitet sich an der Fassade zum Dach hoch. Wiegands Ehefrau Andrea hat sich mit Balou in den Wintergarten geflüchtet: "Wir hatten ja nur Schlafanzüge an. Als die Feuerwehr kam, mussten wir dann alle weg vom Haus." Bis 6:45 Uhr dauern die Löscharbeiten, dann wird der Eingang von der Polizei versiegelt - wegen Brandermittlungen dürfen Wiegands nicht mehr ins Haus. "Wir wissen immer noch nicht, was den Brand verursacht hat. Wahrscheinlich ein altes Elektrogerät in der Küche. Ich bin dann in der Brandnacht in Begleitung der Feuerwehr nochmal in die Wohnung und habe Klamotten und Medikamente geholt - dann sind wir bei meiner Mutter und Bekannten untergekommen."
Rauchmelder schlägt erst später an
Erst am Montag durfte die Familie wieder zurück ins Haus - auch für Helden-Hund Balou eine große Aufregung: "Die Feuerwehr hat alle Fenster gekippt, aber der Rauchgeruch bleibt noch eine Weile. Balou hat gleich alles erschnuppert. Wir sind fest davon überzeugt, dass er uns das Leben gerettet hat. Der Rauchmelder hat erst fünf Minuten nach seinem Bellen angeschlagen. Wer weiß, ob das nicht schon zu spät für uns gewesen wäre", erklärt Bernd Wiegand, der Samstagnacht im Krankenwagen behandelt wurde, weil er Rauch eingeatmet hatte.
Es war die erste Heldentat des siebenjährigen Balou: "Er ist sonst eher gemütlich - aber wachsam. Einbrecher hätten bei uns keine Chance." (mau) +++