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Der Sachgebietsleiter Biosphärenreservat beim Landkreis Fulda, Diplom-Biologe Joachim Jenrich von der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön und der Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle Otto Evers (von links) präsentieren die neue Informationsbroschüre „Säugetiere und ihre Lebensräume im Biosphärenreservat Rhön“. Foto: Carsten Kallenbach
28.12.09 - REGION
Neues Infoheft „Säugetiere und ihre Lebensräume“ - verständlich und anspruchsvoll
Ob Baummarder, Fuchs, Biber oder Igel - auf 36 Seiten mit vielen Farbfotos werden sie vorgestellt, die „Säugetiere und ihre Lebensräume im Biosphärenreservat Rhön“. So heißt das neue Informationsheft für das Biosphärenreservat Rhön, das unter Federführung der hessischen Verwaltungsstelle entstanden ist. Alle Texte und die meisten Fotos stammen dabei von Diplom-Biologen Joachim Jenrich. Bei der Säugetierbroschüre handelt es sich um die dritte Broschüre in Folge nach Orchideen und Schutzwürdigen Pflanzen.
„Wir verstehen diese Broschüre als ersten Teil. Das nächste Heft wird sich mit den Fledermäusen beschäftigen“, kündigt Jenrich an. In Deutschland gebe es insgesamt 91 Säugetierarten; die Rhön besitze 53 von ihnen. „Das ist für ein deutsches Mittelgebirge wirklich eine gute Zahl und repräsentiert auch die Vielfalt der hier vorkommenden Lebensräume“, schätzt der Biologe ein. Die neue Informationsbroschüre verfolge klar einen Anspruch: „Unser Ziel war es, ein Produkt zu erarbeiten, das auch im Schulunterricht eingesetzt werden kann. Es widmet sich also auch der Biologie etwas tiefer“, sagt der Sachgebietsleiter Biosphärenreservat beim Landkreis Fulda, Martin Kremer. Dennoch seien die Inhalte leicht verständlich, ergänzt er. „Die Texte sollten anspruchsvoll sein und ökologisches Wissen vermitteln, dabei aber ohne große Fremdwörter auskommen, damit sie auch Kinder lesen und verstehen können“, hebt Joachim Jenrich hervor.
Er hat bewusst solche Säugetiere ausgewählt, die für die Bevölkerung interessant sind und die beobachtet werden können. Auch Arten, die für die Rhön immer wichtiger werden, sind enthalten – beispielsweise die Wildkatze. Hinzu kommen Arten, die einzelne Lebensräume sehr gut repräsentieren. Ergänzt wird die Auswahl durch so genannte „Konfliktarten“ wie Fuchs oder Waschbär und durch echte Sympathieträger wie das Eichhörnchen oder der Igel. Der Biber, sagt Jenrich, gehöre beispielsweise zur Urfauna der Rhön und sei in den letzten Jahren wieder hierher zurückgekehrt. Auch für die Jagd relevante Arten wie Hirsch, Reh oder Wildschwein finden sich in der Broschüre.
Besonders interessant wird das neue Informationsheft durch die maßstabsgetreuen Zeichnungen der Fußabdrücke der einzelnen Säugetiere. Sie stammen von Dr. Franz Müller. Momentan ist die Broschüre „Säugetiere und ihre Lebensräume im Biosphärenreservat Rhön“ in der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe erhältlich. Über die Kreisbildstelle soll sie an die Schulen der Region verteilt werden. Darüber hinaus wird sie in Kürze als Download auf der Internetseite des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön unter www.brrhoen.de zur Verfügung stehen. Die Auflage beträgt 5 000 Exemplare.+++