Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: "Künstliche Intelligenz macht Zukunft"

09.06.24 - Das Thema Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in unser aller Alltag gehalten - von manchen wegen vielerlei Erleichterungen bejubelt, von manchen als "Big Brother" und Jobkiller gefürchtet. Die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat aus diesem Anlass unter dem Motto "KI macht Zukunft – Hessen spricht über Künstliche Intelligenz" eine Dialog- und Aufklärungstour durch das ganze Bundesland gestartet. Als dritte Station in Hessen ist die Ministerin am heutigen Samstag von 11 bis 14 Uhr in Fulda Unterm Heilig Kreuz zu Gast, um das wichtige Thema von allen Seiten auszuleuchten. 

Im täglichen Leben spielen neue Technologien, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, eine immer größere Rolle. Sinemus will erklärtermaßen mit Bürgerinnen und Bürgern über die für viele noch unheimliche Technologie ins Gespräch kommen und Chancen und Nutzen von Künstlicher Intelligenz im Alltag aufzeigen. "Künstliche Intelligenz erfährt nicht erst seit ChatGPT große Aufmerksamkeit. KI steckt bereits in vielen Dingen, die wir täglich nutzen", erklärte Sinemus. "Wir suchen aktiv und auf Augenhöhe den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, möchten Vorbehalte abbauen und die Chancen sowie den Nutzen der KI für den Alltag und das Leben der Menschen aufzeigen. Das hilft auch, die Demokratie zu stärken." Moderiert wurde die Veranstaltung vom bekannten Fernsehmoderator, Reporter und Filmproduzent Willi Weitzel ("Willi wills wissen").

"Warum liegen Sie nicht in der Hängematte?"

Im Dialog locker und auf Augenhöhe

Am DRK-Stand mit dem Roboter Pepper

"Ich frage mich, warum Sie an einem freien Samstag nicht lieber zuhause in der Hängematte liegen, statt hier in Fulda zu stehen", fragte Willi Weitzel Sinemus zum Auftakt frech. Da liege sie sowieso nie, konterte die Ministerin, denn es sei ja viel spannender, hier quasi auf einem Jahrmarkt der Innovationen zu sein, bei dem es so viel zu erfahren und zu staunen gebe. Dabei gehe es nicht um graue Theorie oder abstraktes Wissen, sondern um ganz praktische Anwendungen, die in Forschung und Industrie längst für alle nutzbringend eingesetzt würden. Neben den Chancen der Technologie   würden auch die potentiellen Gefahren von KI beleuchtet, so die Ministerin. Neben OB Heiko Wingenfeld, Landrat Bernd Woide und den Landtagsabgeordneten Sebastian Müller und Thomas Hering (alle CDU) waren auch zahlreiche Unternehmer aus der Region beim gemeinsamen Rundgang vertreten.

DRK Roboter Pepper für Senioren im Einsatz

Ein Infomobil und zahlreiche Exponate luden zum Bestaunen und Anfassen ein. Der humanoide Roboter des DRK Fulda, Pepper, ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gesten zu analysieren und auf diese Emotionszustände entsprechend zu reagieren. In sechs DRK-Seniorenzentren in und um Fulda ist er unter anderem für Gedächtnistraining oder Rätselunterhaltung im Einsatz. KI-gestützte Systeme spielen zudem eine entscheidende Rolle in der Telemedizin, indem sie eine schnelle und präzise Diagnosestellung unterstützen – noch bevor Patientin oder Patient das Krankenhaus erreicht haben. Ein weiteres Beispiel mit 3D-Kameras zeigte die berührungslose Langzeitüberwachung der Atmung bei Kindern, die Anomalien wie unregelmäßige Atemzüge oder abnormale Bewegungsmuster während des Schlafs erkennen.

Nutzen für die Menschen im Fokus

Die EDAG präsentierte CityBots

"Digitale Kompetenzen sind Schlüssel zur Zukunft, nicht nur in der Arbeitswelt. Die Politik ist dafür da, die Rahmenbedingungen zu gestalten und sich gerade beim Thema KI für einen verantwortungsvollen Umgang zum Nutzen der Menschen einzusetzen. Diese Dialog-Tour ist ein Beitrag von uns als Hessischer Landesregierung", unterstrich Ministerin Sinemus. Ein weiteres Beispiel für den Ausbau der digitalen Kompetenzen ist der DigitalCheck Kompetenzen des Hessischen Digitalministeriums. Dort kann jeder kostenlos online sein Wissen testen und bekommt direkt Möglichkeiten zur Weiterbildung aufgezeigt.

Im Infobus des Smart Region Hub Bad Hersfeld konnten sich die Besucher unter anderem über die Forschung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Hessen sowie den Nutzen smarter Technologien in Kommunen informieren. Anhand eines Hochwasser-Modells wurde aufgezeigt, wie mit Hilfe von KI Pegelstände vorhergesagt werden können, um rechtzeitig vor Überschwemmungen zu warnen. Aber nicht nur theoretische Möglichkeiten wurden vorgestellt - Selbsttests und Mitmachen waren angesagt. In einem Quiz konnten die Besucher ihre Kompetenzen in Künstlicher Intelligenz testen und sich über die Einsatzmöglichkeiten im Alltag informieren.

Außerdem wurde anhand der EDAG CityBots gezeigt, wie autonomes Fahren in der Zukunft aussehen könnte. Auch wie KI-gestützte Systeme künftig in der Medizin angewandt werden könnten, wurde thematisiert und gezeigt. Darüber hinaus wurde anhand von Modellen demonstriert, wie digitale Technologien bereits in Kommunen eingesetzt werden, so zum Beispiel bei der Warnung vor drohendem Hochwasser. Auch der TechHub Region Fulda beteiligte sich mit einem Gemeinschaftsstand an diesem Info-Tag und präsentierte Anwendungen wie einen Chatbot und KI-Anwendungen, die PingPong und Tennis spielen. (ci)+++