Wahlkampf-Endspurt: Sie haben die Wahl - nutzen Sie Ihre Stimme!
09.06.24 - Der Endspurt zur Europawahl ist greifbar nah, am Samstag schlugen alle Parteien und Wählerbereinigungen auf dem Fuldaer Uniplatz noch einmal kräftig die Werbetrommel und buhlten um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler. Und allen Wahlkämpfern und Freunden der Demokratie ist trotz aller Unterschiede eins gemeinsam: Sie hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung. Rund 360 Millionen Wahlberechtigte sind am Sonntag, 9.Juni 2024 in der Europäischen Union zur Stimmabgabe aufgefordert. Wenn am Sonntagmorgen die Wahllokale öffnen, können auch in Hessen 4,85 Millionen Menschen ihre Stimme für das neue Europäische Parlament abgeben, das alle fünf Jahre gewählt wird.
Darum geht's
Alle fünf Jahre wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union die Mitglieder des Europäischen Parlaments. Das Europäische Parlament ist die einzige direkt gewählte transnationale Versammlung der Welt. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments vertreten die Interessen der EU-Bürgerinnen und -Bürger auf europäischer Ebene. In Deutschland gibt es bei dieser Europawahl eine Besonderheit: Zum allerersten Mal liegt das Wahlalter bei 16 statt 18 Jahren.
Anders als von der Bundestagswahl gewöhnt, haben deutsche Staatsbürger bei der Europawahl nur eine Stimme, die sie abgeben können. Denn anders als bei der Bundestagswahl werden bei der Europawahl keine Direktkandidaten aus den Wahlkreisen gewählt. Die Wähler machen ihr Kreuz für eine Partei oder politische Vereinigung. Vorab haben die Parteien eine Liste mit Kandidaten aufgestellt, die festlegt, bei welchen Stimmanteilen eine Person ins EU-Parlament einzieht.
Auf dem Stimmzettel für die Europawahlen sind 35 Parteien oder politischen Vereinigungen mit ihrer jeweiligen Liste aufgeführt, die nach ihrem Abschneiden bei der letzten Europawahl im jeweiligen Bundesland sortiert sind. Die neu zugelassenen Parteien folgen in alphabetischer Reihenfolge.
Nicht in allen europäischen Ländern findet die EU-Wahl am Sonntag statt. In manchen Staaten wurden die Bürger schon früher an die Wahlurnen gebeten. Als erste haben am Donnerstag bereits die Wählerin den Niederlanden ihre Stimme abgegeben, am Freitag folgten Irland und Tschechien, am Samstag dann Tschechien, Italien, Lettland, die Slowakei, Malta und die französischen Überseegebiete.
Dass die Wahl in manchen Ländern nicht am Sonntag stattfindet, hat meist traditionelle und religiöse Gründe. So wird in diesen Ländern aus traditionellen, meist religiösen Gründen an Sonntagen nicht gewählt.
Was sagen die Prognosen?
Den letzten Umfragen zufolge liegt die Union bei den deutschen Wählerinnen und Wählern vorn: CDU und CSU kommen demnach zusammen auf 30,5 Prozent. Es folgt mit 16 Prozent die SPD. Die AfD liegt nach deutlichen Verlusten in den vergangenen Wochen mit 15,5 Prozent mittlerweile auf Platz drei. Dahinter liegen die Grünen (12 Prozent), das Bündnis Sahra Wagenknecht (7,5), die FDP (5), Linke (3,5) und die Freien Wähler (2,5).(ci)+++