FULDA Komplizierte und aufwendige Aktion

Entgleister Güterwaggon im Industriegebiet wird wieder "aufgegleist"

21.06.24 - Ein ungewöhnlicher Bahnunfall hat sich - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - auf einer stadteigenen Strecke ereignet.

Das Industriestammgleis "Eisweiher" ist Eigentum der Stadt Fulda und wird von der Firma Jass, aber auch von weiteren Unternehmen im Güterverkehr zum Bahnhof befahren. Bereits vor zwei Wochen, am Donnerstag, 6. Juni, war gegen Nachmittag ein mit Papierrollen beladener Waggon der Firma Jass, aus in der Hermann-Muth-Straße kommend, entgleist. Das Drehgestell an der Unterseite des 80 Tonnen schweren Wagens, an dem die Achsen befestigt sind, war aus dem Gleis gesprungen. Unser OSTHESSENlNEWS-Fotograf war zufällig vor Ort und konnte Fotos machen.

Im Industriegebiet Eisweiher war der 80 Tonnen schwere Güterwaggon entgleist ...Fotos: Henrik Schmitt

Die zerbrochenen Schwellen

Hier sieht man die Verformung des Gleises

Grund für das Unglück waren laut Magistratspressestelle wohl alte Schwellen und Spannklemmen, welche der hohen Last des Waggons nicht mehr standhalten konnten. Der Waggon, der nun neben dem Gleis stand, sollte so schnell wie möglich wieder aufgegleist werden, damit die Reparaturarbeiten durchgeführt und die Firma Jass wieder angefahren werden kann.

DB-Netznotfalltechnik aus Mainz vor Ort

Doch die Terminfindung für die kraftaufwendige Aufgleisung gestaltete sich offenbar schwierig, denn erst nach geraumer Weile stand der Zeitpunkt für die Aufrichtung des Waggons schließlich fest. Am Donnerstagvormittag war es soweit. Der für die Stadt Fulda zuständige Bauingenieur Sascha Rumpeltes begleitete das hochkomplexe Verfahren, für das eigens ein Zug der DB-Netznotfalltechnik aus Mainz-Bischofsheim angefordert werden musste. Ein siebenköpfiges Team der Bahn hat dann mit Hilfe von mehreren Hydraulikstempeln den Waggon angehoben und danach seitlich auf das Gleis versetzt.

Rund 25.000 Euro Schaden

Die Gleisanlagen sind arg in die Jahre gekommen und sichtlich marode. Die vermutliche Ursache des Unfalls war nach Aussagen des Ingenieurs eine gebrochene Holzschwelle und das dadurch aufgedehnte Gleis. Den entstandenen Schaden an der Strecke beziffert der Experte mit rund 250.000 Euro. "Der Streckenabschnitt wird jetzt auf einer Länge von 130 Metern komplett erneuert, sobald die dafür notwendige Materiallieferung in den nächsten Wochen angekommen ist", erklärt der Bauingenieur im OlN-Interview. (ci) +++


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