Arbeitsmarktintegration besonders im Fokus: Stabiler Markt im Landkreis
14.06.24 - Das Thema Arbeitsmarktintegration stand bei der gemeinsamen Pressekonferenz von Arbeitsagentur und Kreis Fulda zur Entwicklung des Arbeitsmarkts im Mittelpunkt der Ausführungen. Landrat Bernd Woide (CDU) erläuterte, dass der Landkreis Fulda auf einen stabilen Arbeitsmarkt blicken könne.
Allerdings befand Waldemar Dombrowski, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda, dass sich eine erwartetete Frühjahrserholung auf dem Arbeitsmarkt nicht eingestellt habe. Mit 4.620 Arbeitslosen lag die Quote im Mai bei 3,6 Prozent – 0,4 Prozent höher als im Vorjahr. Auch der Rückgang im Vergleich zum April sei relativ schwach gewesen, lediglich um 0,8 Prozent sei die Arbeitslosenzahl im Bereich Bad Hersfeld-Fulda abgeschmolzen. "Der Konjunktur fehlt ein Stück weit die Kraft", konstatierte Dombrowski. Die Frühjahrsbelebung sei kaum sichtbar. Stolz zeigte er sich aber schon, da der Landkreis Fulda die niedrigste Arbeitslosenquote in Hessen vorzuweisen habe.
Breiten Raum räumten die Verantwortlichen im Kreishaus der Situation der Migranten ein. Von den Geflüchteten, die eine neue oder auch nur vorläufige Heimat in der Region suchten, käme die Hälfte aus der Ukraine und die andere Hälfte aus anderen Ländern, wobei die Türkei einen dritten Rang im Ranking einnehme. Dies habe auch politische Gründe, weil sich viele Menschen in der Türkei bedrängt fühlten.
Woide sprach sich dagegen aus, allen Neuankömmlingen in Deutschland sofort Bürgergeld zu gewähren. Das schaffe falsche Anreize. Man müsse den Menschen aufzeigen, dass es attraktiver sei, arbeiten zu gehen. Schließlich suchten etliche Unternehmen in der Region händeringend nach Arbeitskräften.
Jürgen Stock, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales beim Landkreis, hob hier das Programm Job-Turbo hervor. Damit sollen Einwanderer zunächst die deutsche Sprache erlernen, sich dann in einem Beschäftigungsverhältnis qualifizieren und den Arbeitsplatz schließlich auch behalten können. Denn zwei Drittel der Ukrainer, die nach Deutschland gekommen seien, wollten auch bleiben. Gerade in Osthessen gebe es gute Bedingungen, Zuwanderer zu integrieren. Betont wurde auch, dass die Neubürger Begleitung brauchten. Man müsse die Leute zusammenführen, die Einheimischen und die Zugewanderten. (Bernd Götte)+++