Seltener Fund in der Fulda: "Magnetischer Stein" wirft Fragen auf - Fotos: Abwasserverband Fulda

FULDA Bei Kampfmittelsondierung

Seltener Fund in der Fulda: "Magnetischer Stein" wirft Fragen auf

22.06.24 - Geheimnisvolle Unterwasserwelt in Fulda! Der Abwasserverband machte vor Kurzem eine zunächst unbekannte Entdeckung. Dafür musste sogar der Kampfmittelräumdienst anrücken.

Weil in diesem Sommer die Kanalleitung von der Maberzeller Straße bis zum Hauptkanal im Bereich des Parkplatzes Weimarer Straße erneuert werden soll, machten sich die Kollegen des Abwasserverbandes Fulda an die dortige Arbeit. Die bisherige Kanaltrasse verläuft dort durch die Wiesen der Fuldaaue und kreuzt im Bereich des Wertstoffhofes die Fulda mit einem über 80 Jahre alten Düker (Druckleitung zur Unterquerung einer Straße).

"Da das Baufeld, wie viele andere Bereiche im Gebiet der Stadt Fulda, in einem Bombenabwurfgebiet des 2. Weltkrieges liegt, waren im Vorfeld Kampfmittelsondierungen erforderlich", erklärte Jürgen Fehl (Geschäftsführer Abwasserverband Fulda). Die festgestellten "Anomalien" wurden dann durch das beauftragte Bauunternehmen, unter Aufsicht eines zugelassenen Kampfmittelräumdienstes, geborgen. "Diese Arbeiten gehen in Fulda fast jeder Tiefbaumaßnahme voran." Häufig handele es sich hier um harmlose Eisenteile im Untergrund.

Vier Auffälligkeiten im Gewässer

Deutlich komplizierter stellte sich die Kampfmittelthematik im Gewässerbereich der Fulda dar. Fehl erläuterte: "Zunächst war es erforderlich, für die Sondierung ein Unternehmen zu finden, das die Fulda im Bereich des potenziellen Baufeldes mit einem Boot befährt und untersucht. Nachdem das Unternehmen gefunden war, wurden bei der Untersuchung vier Anomalien im Bereich unter Wasser festgestellt."

Jetzt startete die Suche nach einem geeigneten Kampfmittelräumdienst. Taucher waren zwingend notwendig. "Nach intensiver Suche gelang es dem Projektleiter des Abwasserverbandes, Erich Hohl, eine Spezialfirma aus Hamburg dafür zu gewinnen."

"Magnetischer Stein"

Zwei Anomalien konnten laut Fehl direkt geborgen werden: harmlose Eisenreste. "Die dritte Anomalie erschien dem Taucher sehr groß und wurde zunächst als 'eventuell magnetischer Stein' angesprochen. Die Bergung am Folgetag mithilfe des Kranwagens des Abwasserverbandes brachte eine besondere Überraschung: ein aufgebrochener Tresor."

Der Abwasserverband informierte die Polizei, welche den Tresor in Augenschein nahm, um ihn gegebenenfalls einem Einbruchsdelikt zuzuordnen.

Leerer Tresor

Da der Tresor leer war, werde die Baumaßnahme jetzt wie geplant durch Abwassergebühren zu finanzieren sein. Mittlerweile wurde das Baufeld vollständig beräumt. Die Spezialtiefbauarbeiten sollen in den nächsten Wochen starten. (nia) +++


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