Gruppe aus Hessen und Baden-Württemberg stimmt rassistische Gesänge an
25.06.24 - Nach bundesweiten Vorfällen im Zusammenhang mit der Umdeutung des Liedes "L'Amour toujours" - unter anderem in einer Disco in Kalbach (Kreis Fulda) und auf einer Kirmes in Alheim-Obergude (Kreis Hersfeld-Rotenburg) - ist am Wochenende eine 13-köpfige Gruppe aus Frankfurt und Baden-Württemberg mit rechtsradikalen Parolen im Zug zwischen Übersee und Traunstein (Bayern) aufgefallen.
Ein Fahrdienstleiter informierte die Bundespolizeiinspektion Freilassing in den Nachtstunden des 22. Juni gegen 01.40 Uhr über "rechtsradikale Äußerungen" in der Bayerischen Regiobahn im Bahnhof Traunstein. Beamte der Bundespolizei stellten am Bahnsteig und im Zug 13 deutsche Staatsangehörige im Alter von 14 bis 29 Jahren fest. Die meisten hatten ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg und Hessen.
Aggressiv gegenüber zwei Indern
Die Personen werden verdächtigt, das Lied "L'Amour toujours" angestimmt und mit rechtsradikalen Parolen versehen zu haben. Im Zug sollen sich ferner zwei männliche Personen mit indischer Staatsangehörigkeit befunden haben, denen die Gruppe aggressiv gegenübergetreten und Gewalt angedroht haben soll. Zu körperlichen Auseinandersetzungen soll es nach ersten Erkenntnissen nicht gekommen sein.Im Zug befanden sich drei weitere deutsche Staatsangehörige im Alter von 20 und 38 Jahren, die sich der Gruppe entgegengestellt haben sollen. Einer der 38-Jährigen gab an, dass er wegen der bedrohlichen Stimmung die Notbremse des Zuges betätigt habe. Der Zug hat daraufhin in Traunstein angehalten.