Das Jubiläumsfest des Main-Kinzig-Kreises fand regen Zuspruch - Fotos: MKK

GELNHAUSEN "Ein rundum gelungenes Wochenende"

Jubiläumsfest des Main-Kinzig-Kreises fand regen Zuspruch

09.07.24 - "Unser Bürgerfest anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Main-Kinzig-Kreises war ein voller Erfolg. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die an den beiden Festtagen gekommen sind, nutzten die Gelegenheit und informierten sich ausführlich über die Angebote des Landkreises. Das war uns ein wichtiges Ziel: die Vielfalt an Themen unserer Kreisverwaltung, der kreiseigenen Betriebe, Gesellschaften und Institutionen unterhaltsam zu präsentieren und darüber hinaus mit den Menschen ins direkte Gespräch zu kommen. Ich denke, es ist uns beides gelungen", erklärt Landrat Thorsten Stolz am Tag nach dem Jubiläumswochenende. Zwischen 4000 und 5000 Menschen haben das Gelände rund um das Main-Kinzig-Forum während der zwei Tage besucht, so die Schätzung der Organisatoren.

"Ein solches Jubiläumsfest funktioniert nicht ohne gute Vorbereitung. Deshalb danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Organisationsteam, die zum Teil schon seit Monaten mit den Planungen befasst waren", sagte Landrat Stolz im Rahmen der offiziellen Eröffnung. Er bedankte sich auch bei den Sponsoren, den Kreissparkassen Gelnhausen und Schlüchtern, der Sparkasse Hanau, der Gasversorgung Main-Kinzig und den Kreiswerken Main-Kinzig, ohne deren Unterstützung ein solches Programm nicht möglich gewesen wäre. Zufrieden zeigte er sich, dass so viele Menschen das Angebot angenommen haben und das Festgelände mit Leben erfüllten. Von der "langen Nacht der Volkshochschule" am Freitag bis zum musikalischen Ausklang am Sonntag war es "ein rundum gelungenes Wochenende".

Einblick in die jeweiligen Tätigkeiten

An den einzelnen Info- und Mitmachständen herrschte durchgehend guter Andrang – sei es vor dem Forum, im Bürgerportal oder auf dem Außengelände. Auch die zahlreichen Darbietungen und Auftritte stießen auf reges Interesse. Vor allem aber nutzten die Besucherinnen und Besucher das Angebot zum umfassenden Austausch mit den Beschäftigten der Kreisverwaltung. Denn die unterschiedlichen Fachbereiche und Abteilungen gaben sehr anschaulich Einblicke in ihre Tätigkeiten – auch für Kinder verständlich. Das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz verdeutlichte etwa einen Teil seiner Arbeit, indem es ganz praxisnah einen Kaninchenkäfig aufgestellt hatte, um zu zeigen, wie die Größe einer Kaninchenunterkunft beschaffen sein sollte, damit sich das Tier wohlfühlen kann und alle Vorgaben eingehalten werden. Im Käfig saß allerdings kein echtes Kaninchen, sondern ein Plüschhase, der hier geduldig ausharrte.

Nur wenige Meter weiter zeigte der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft sehr anschaulich, wie wichtig die Mülltrennung mittlerweile ist und ließ den Müll spielerisch sortieren. Das war für Kinder und Erwachsene eine kurzweilige Angelegenheit. Auch die Teddybärenklinik des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes war für die Kinder ein großer Anziehungspunkt und schnell wurden Pflaster geklebt, Beine verbunden und Temperatur gemessen. Das soll den Kindern die Angst vor der nächsten medizinischen Untersuchung nehmen. Auch die archäologische Grabung im Sandkasten ließ die Kinder zu den Werkzeugen greifen und nach Anleitung legten sie verborgene Schätze frei. Oder sie bastelten eigene Autokennzeichen und versuchten sich am MKK-Quiz des Amtes für Sicherheit, Ordnung, Migration und Integration. Erste Melkerfahrungen an einer künstlichen Kuh machten die Kinder am Stand des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum. Im Hof der Kreiswerke gab es allerlei Eventspiele und einen Stand zum Kinderschminken.

"Magic Mirror"

Ein ganz individuell gestaltetes Erinnerungsfoto nahmen zahlreiche Gäste mit, die den "Magic Mirror" besuchten. Großer Andrang herrschte am Umtauschmobil der Führerscheinstelle. Insgesamt 115 Bürgerinnen und Bürger tauschten dort ihren alten Führerschein bequem in eine fälschungssichere EU-Fahrlizenz um. Am Samstagabend erlebten zudem zahlreiche Gäste den temperamentvollen Auftritt der Musikgruppe "LoveAshbury", die überwiegend Stücke aus der Gründungszeit des Main-Kinzig-Kreises präsentierte.

Aber auch die Vorträge zu Themen wie Planungs- und Baurecht, Denkmalschutz und klimafreundliches Wohnen wurden gut angenommen. Sehr gut besucht waren die Zeitzeugen-Talkrunde und die Aufführungen des "Theatriums" aus Steinau, das mit dem Stück "Pettersson und Findus" die Kinderaugen zum Leuchten brachte. Märchenerzählerin Athena Schreiber entführte die Kinder mit ihrer Stimme in Fantasiewelten. Für Musik auf den einzelnen Bühnen sorgten zahlreiche Bands und Chöre aus dem Main-Kinzig-Kreis. In kulinarischer Hinsicht kamen die Gäste ebenfalls auf ihre Kosten, denn neben deftigen Grillspezialitäten gab es Wraps, Kuchen, Waffeln, Popcorn und Zuckerwatte.

Insbesondere am Sonntag sorgten blauer Himmel, wenige weiße Wolken und strahlender Sonnenschein für beste Rahmenbedingungen. Bereits um kurz nach zehn Uhr zeigte das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins "Viktoria Altenmittlau" ganz in Rot-Schwarz und mit Hingabe sein musikalisches Können. Anschließend bezauberte Singer-Songwriterin Danny June Smith die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Oldies, eigenen Titeln, Country, Pop und Folk. Der Soloauftritt mit Gitarre kam so gut an, dass die gebürtige Langenselbolderin sich gern zu einer Zugabe bewegen ließ.

Vom Demenzparcours des Amtes für soziale Förderung und Teilhabe, der im Brüder-Grimm-Saal aufgebaut war und drei Stationen umfasste, kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Der Parcours dient dazu, Menschen ohne demenzielle Erkrankung erleben zu lassen, wie schwierig Alltagshandlungen wie essen, zeichnen oder eine Schürze anziehen sein können. Wir sind extra wegen diesem Angebot hier", sagte eine Besucherin, die mit ihrem Mann per Fahrrad zum Jubiläumsfest gekommen war. "Es war beeindruckend und auch ein bisschen erschreckend, wie sich jemand fühlt, der in seinen Fähigkeiten durch eine Demenz eingeschränkt ist", sagte sie anschließend.

Das Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz bot Führungen zu naturnahen Blühflächen an. Projektleiterin Christine Seidel erläuterte Interessierten, wie die Artenvielfalt profitiert, wenn auf öffentlichen oder privaten Flächen Lebensräume für Insekten geschaffen und heimische Pflanzen zum Einsatz kommen. Interessierte Gäste nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich über pflegerische Maßnahmen im eigenen Garten zu informieren. Großes Interesse weckte auch das Thema Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz, das mit Unterstützung mehrerer Hilfs- und Rettungsorganisationen präsentiert wurde.

Großen Applaus gab es dann noch einmal zum Abschluss des langen Wochenendes beim Auftritt der Bigband 17m gemeinsam mit Bläserklassen aus dem gesamten Kreisgebiet. Dirigiert von Kulturpreisträger Jens Weißmantel sorgten die Musikerinnen und Musiker vor rund 300 Gästen gemeinsam für einen würdigen Ausklang. (pm) +++


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