Weniger Flächenverbrauch und Erdbewegungen, mehr Kostenersparnis
11.07.24 - "Wir sind froh, dass die Planungen für den Bau der Ortsumgehung Wartenberg engagiert vorangetrieben werden", betonen Landrat Dr. Jens Mischak und Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug. Am Montag hatte HessenMobil mitgeteilt, dass die Pläne für die Ortsumgehung B254 geändert wurden.
Auf Nachfrage von OSTHESSENlNEWS ergänzen Mischak und Krug: "Wir heben beide hervor, dass in den jetzt vorgestellten Planungen auf die zentralen Kritikpunkte, die in der Vergangenheit geäußert wurden, eingegangen wird. Unter dem Strich ist die neue Planung als sehr positiv zu bewerten, denn gegenüber den ursprünglichen Vorstellungen wird nun weit weniger Fläche verbraucht, es wird viel geringere Erdbewegungen geben, und die Kosten können ebenfalls gesenkt werden."
Olaf Dahlmann, Bürgermeister von Wartenberg, sieht das ähnlich: "Die umfassende Aktualisierung der gesamten Planung der Ortsumgehung birgt sicherlich einige fachliche Vorteile: So ist der geringere Flächenverbrauch ebenso zu begrüßen wie geringer ausfallende Geländeeinschnitte und niedrigere Dammlagen. Damit einher gehen auch weniger Erdbewegungen. Dennoch bleibt es aus meiner Sicht weiterhin hochproblematisch, dass auch bei einer Reduzierung von Brückenbauwerken noch immer 20 Bauwerke notwendig sind."
Der viel zitierte Zeitgewinn der dann neuen Trasse sei spätestens mit der Errichtung von Ampeln an jedem der fünf vorgesehenen Knotenpunkten hinfällig, da würde auch ein stellenweiser Ausbau um einen dritten richtungsgebundenen und so genannten wechselseitigen Überholfahrstreifen kaum Vorteile bringen. Gegenüber OlN sagte er: "Der Schallschutz ist aktuell noch nicht weiter konkretisiert, aus meiner Sicht aber ein drängendes Thema. Denn durch die geplante Verlagerung des Trassenverlaufes breitet sich der Schall künftig viel weiter aus. Zur zeitlichen Perspektive hat sich Hessen Mobil ebenfalls geäußert und deutlich gemacht, dass eine schnelle Realisierung nicht eintritt."
Weiter heißt es: "Zudem sind von Hessen Mobil im Bereich der heutigen Bundesstraße Maßnahmen wie ein mögliches Nachtfahrverbot, eine engmaschige Kontrolle des Durchfahrverbotes für den überörtlichen LKW-Verkehr, nicht vorgesehen, was aktuell betroffene Anlieger aber kurzfristig entlasten würde. Nicht zuletzt wurde auch das Rückstufungskonzept dahingehend nicht verändert, dass weite Teile des bisherigen Trassenverlaufes der Bundesstraße künftig Gemeindestraße werden sollen, was eine erhebliche finanzielle Belastung der Gemeinde Wartenberg bedeuten würde."
Der Lauterbacher Bürgermeister Rainer Vollmöller begleitet die geplante Ortsumgehung bereits seit seiner Lehrzeit in 1973. "Dieses Projekt ist einfach ein Dauerthema in der Region." Er ergänzt: "Die kommunalen Gremien der Stadt Lauterbach befürworten den Ausbau der B254. Die geänderten Pläne sprechen von einer Kostenersparnis, welcher ich positiv gegenüberstehe. Ich hoffe, dass die angegebene Zeitschiene eingehalten wird." (Nina Seikel) +++