"Nacht der Songwriter" auf Schloss Eichhof
17.07.24 - Die erste "Nacht der Songwriter", die am Montag in der romantischen Kulisse von Schloss Eichhof in Bad Hersfeld stattfand, dürfte angesichts des frenetischen Beifalls der zahlreichen Zuschauer sicherlich nicht die letzte gewesen sein. Unterstützt von der Shiregreen-Band gestalteten nicht weniger als fünf Singer/Songwriter und Liedermacher ein enorm mitreißenden und mitunter auch zu Tränen rührenden Liederabend.
Den Auftakt für fast drei Stunden handgemachter und seelenvoller Musik setzten Johannes Gunkel an der E-Gitarre, Paul Adamaschek am Bass und Sascha Schmitt am Akkordeon mit ihrer überaus gelungenen "Overtüre", die auf spielerische Weise schottisch-traditionelle Melodien mit modernen Rockelementen verband. Danach stellten Marisa Linß und Paul Adamaschek aus Essen zwei selbst geschriebene Stücke aus ihrem "From Home To Home"-Programm vor. Die glockenklare Stimme von Marisa Linß und der feine Harmoniegesang von Paul Adamaschek gingen sofort ins Ohr und sollten auch den weiteren Abend mitprägen.
Publikum voll und ganz im Bann Danach betrat Klaus Adamaschek gemeinsam mit Tom und Jane Fairnie die Bühne, und gleich mit iTom Fairnies Stück "Wild Geese", nur mit drei Stimmen, einer Gitarre und einer Mundharmonika vorgetragen, schafften es die erfahrenen Singer/Songwriter, das Publikum voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Die Fairnies und Klaus Adamaschek saßen im lockeren Halbkreis vor der Band, und jeder konnte spüren, wie eng die beiden anerkannten und weitgereisten Songwriter aus dem schottischen Edinburgh und dem nordhessischen Rotenburg mittlerweile verbunden sind.
Es folgte ein magischer Liederreigen mit authentischen und tiefgehenden Songs aus ihren gemeinsamen Alben "Still Unbroken" und "Still Dreaming". Und die Musiker der Shiregreen-Band sorgten für einen enorm abwechslungsreichen und mitreißenden Klangteppich. Zu den zahlreichen Höhepunkten zählten der Tom-Fairnie-Klassiker "If You Go West" mit einem Gänsehaut-erzeugenden Chorgesang und die Folkrock-Ode "Dry, Dry,Dry", die Klaus Adamaschek 2022 über die sechswöchige Trockenperiode im Fuldatal geschrieben hat.
Emotionales Highlight des Abends Nach der Pause stellte die "Jungliedermacherin" Tina Möller aus Rotenburg, langjährige Gitarrenschülerin von Klaus Adamaschek, mit erstaunlicher Bühnenpräsenz zwei ihrer deutschsprachigen Lieder vor. Das Publikum würdigte ihre berührenden Antikriegs-Balladen mit großem Applaus. Ein weiteres emotionales Highlight des Abends war dann das Duett der beiden zauberhaften Sängerinnen Jane Fairnie und Marisa Linß, die den Tom-Fairnie-Song "In The Turning Of The Time" wunderbar zerbrechlich interpretierten.
Am Ende gab es dann stehenden Applaus und drei Zugaben, darunter die von allen acht Akteuren und vielem im Publikum gemeinsam gesungene Schottland-Hymne "A Place Like Deep Loch Maree", die Klaus Adamaschek für all diejenigen geschrieben hat, die nicht mehr bei uns sind. Beseelt von einem ganz außergewöhnlichen Liederabend gingen die Zuschauer nur zögernd nach Hause. (pm) +++