Invasive Arten in Hessen: Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus
27.07.24 - Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Sichtungen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) zu melden. Die invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, breitet sich in Europa und auch in Hessen zunehmend aus.
Seit ihrem ersten Auftreten in Südwestfrankreich, vermutlich durch Importware eingeschleppt, gilt die Asiatische Hornisse nach der EU-Verordnung 1143/2014 als invasive gebietsfremde Art. Invasive Arten breiten sich rasch aus und können sowohl die heimischen Ökosysteme bedrohen, als auch wirtschaftlichen Schaden anrichten.
So ist von der Asiatischen Hornisse bekannt, dass sich ihr Beutespektrum aus anderen Insekten wie Honigbienen oder Wespen zusammensetzt. Da mögliche Auswirkungen auf Bienenvölker oder auch die Europäische Hornisse bisher noch unzureichend erforscht sind, ist es wichtig, die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu dokumentieren und über ihr Vorkommen informiert zu sein, um entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung ergreifen zu können.
Klimawandel begünstigt Entwicklung
Seit 2019 sind beim HLNUG etwa 1.600 Meldungen zur Asiatischen Hornisse eingegangen. Davon wurden 58 Prozent als Asiatische Hornisse verifiziert. Zwischen 2019 und 2022 gab es 61 verifizierte Meldungen zur Asiatischen Hornisse. Erstmals wurde sie 2019 im Landkreis Bergstraße nachgewiesen und hat sich seitdem vor allem in Südhessen ausgebreitet, insbesondere in den Landkreisen Bergstraße, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg sowie in der Stadt Darmstadt. Die Ausbreitung verläuft hauptsächlich entlang der warmen Rheinebene in Richtung Norden. Der Klimawandel begünstigt diese Entwicklung durch warme, trockene Sommer und milde Winter. Ein signifikanter Anstieg der Meldungen wurde 2023 verzeichnet, als das HLNUG 1.189 Meldungen erhielt. Davon wurden 871 verifiziert, darunter 150 Nester (siehe Abb. 1).Seitdem sind Meldungen aus dem Taunus, der Region rund um Frankfurt, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Odenwaldkreis keine Seltenheit mehr. Die nördlichste Sichtung erfolgte im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Gründe für den Anstieg an Meldungen können neben der tatsächlichen Ausbreitung auch die mediale Aufmerksamkeit und das zunehmende Wissen von Bürgerinnen und Bürgern sein. Für das laufende Jahr wird eine weitere Ausbreitung im Odenwaldkreis und in Mittelhessen erwartet.