Unterwegs mit dem E-Auto: ADAC gibt Tipps für die Urlaubsreise ins Ausland
27.07.24 - Zur Arbeit hin- und zurückpendeln, kurze Erledigungen in der Stadt und das Auto regelmäßig an die Ladestation – der Nutzung von E-Autos im Alltag steht nichts entgegen. Wie sieht es aber mit einer mehrstündigen Autofahrt ins europäische Ausland aus?
"Die Reichweite vieler E-Autos hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Für viele Fahrzeuge ist eine Entfernung von 400 Kilometern kein Problem mehr. Der Urlaubsreise mit einem E-Auto steht somit nichts entgegen", so Piero Scazzi, Technikexperte des ADAC Hessen-Thüringen.
Neuere Elektroautos schaffen mit einem Ladestopp bereits Reichweiten von bis zu 750 km, vereinzelt sogar mehr. Im Rahmen einer ADAC Untersuchung wurden sie damit als "voll langstreckentauglich" eingestuft.
Laden im Ausland
Wer sich entschließt mit dem E-Auto in den Urlaub zu fahren, sollte vorab gut planen und genügend Reisezeit einkalkulieren. Gerade in Bezug auf die Reiseroute sollten sich Urlauber einen Überblick über die vorhandene Ladeinfrastruktur verschaffen. Regional gibt es teilweise große Unterschiede. In mitteleuropäischen Ländern, wie den Niederlanden, der Schweiz, Österreich oder Deutschland können E-Autofahrer auf ein flächendeckendes Ladesäulen-Netz vertrauen. Auch Nordeuropäische Länder, wie Dänemark oder Norwegen sind für Urlauber mit E-Auto planungssichere Reiseziele. Die Ladestationen befinden sich häufig entlang der Hauptverkehrsachsen und rund um größere Städte. Etwas weniger dicht ist das Netz in ländlichen Gebieten.Schwieriger wird es, wenn Urlauber in Richtung Süd- oder Osteuropa unterwegs sind. Die Ladeinfrastruktur ist hier meist weniger ausgebaut. Je nach Region kann die Dichte an Ladesäulen stark variieren. Vor Fahrtantritt sollten Reisende mögliche Ladestopps checken und früh genug einplanen.
Für die Routenplanung ist nicht nur die Reichweite des Autos, sondern auch das Netz an Schnellladestationen ausschlaggebend. "Schnellladestationen sind für Reisende besonders relevant, sie werden aber umso rarer, je weiter es in den Süden oder von den Hauptreiserouten weg geht", erklärt Piero Scazzi. Reisende sollten sich im Vorfeld zudem über die Bezahlmöglichkeiten vor Ort informieren und prüfen, ob die heimischen Ladekarten oder Lade-App auch in den Reiseländern funktionieren, also ein Roaming-Abkommen besteht. Häufig bieten Ladesäulenbetreiber aber auch eine sogenannte Ad-hoc Bezahlmöglichkeit an. Das heißt, auch ohne Ladekarte kann man sich vor Ort mit seinem Smartphone registrieren oder mit der Kreditkarte bezahlen. Der Tarif ist dann zwar häufig teurer, aber der Strom fließt.
Tipps für die Fahrt in den Urlaub
Damit einer entspannten Urlaubsfahrt mit dem E-Auto nichts im Weg steht, können folgende Tipps helfen:- Routenplanung: Vor Fahrtantritt sollten Urlauber ihre Reisestrecke nicht nur auf Baustellen und Streckenbehinderungen checken, sondern auch mögliche Ladepunkte prüfen. Schnellladesäulen reduzieren die Wartezeit bis zur Weiterfahrt.
- Früh genug laden: Bei der Planung des nächsten Ladestopps sollte stets eine Restkapazität von 10 bis 20 Prozent eingeplant werden. Ist die Station längerfristig belegt oder kaputt, haben Urlauber die Möglichkeit alternative Ladestopps zu suchen.
- Unterkunft mit Lademöglichkeit buchen: Gerade in Ländern mit wenigen öffentlichen Ladesäulen sollte bei der Wahl der Unterkunft darauf geachtet werden, dass eine Lademöglichkeit gegeben ist.
- Hauptreisezeiten vermeiden: Wer zu den Hauptreisezeiten unterwegs ist, konkurriert mit mehr Reisenden um freie Ladestationen.
- Ladestopps möglichst angenehm gestalten: Selbst an Schnellladestationen braucht ein Ladevorgang je nach Auto 20 bis 45 Minuten. Die Zeit sollte möglichst gut genutzt werden, gerade bei der Reise mit Kindern.
- Klug laden: Zwei Autos pro Schnellladesäule führen zu einer Halbierung der Ladeleistung. Wenn möglich einzeln an eine Säule stellen. (pm)+++