Bei der Übergabe der Palligrafie (von links): Palligrafin Sonja Straberger-Hohmann, Werner Jahn (betreuender Ehrenamtlicher vom Malteser Hospizdienst), Thorsten Franz mit Lebensgefährtin Andrea Henkel sowie der Leiter des Malteser Hospizdienstes Wilfried Wanjek. - Fotos: Malteser Fulda

FULDA Für die Nachwelt

Palligrafie erzählt persönliche Lebensgeschichte von Palliativpatienten

02.08.24 - Die eigene Lebensgeschichte hinterlassen, einen Einblick für die engsten Vertrauten schaffen, wie ein Schicksalsschlag das Leben und die Sicht darauf verändert hat, dass ist das Ziel der Palligrafie. "Als Palligrafie versteht man ein Buch, ein Dokument, dass für die Nachwelt bestehen bleibt. Es dokumentiert das Leben von Palliativpatientinnen und -patienten", erklärt Sonja Straberger-Hohmann. Sie engagiert sich seit zwei Jahren als Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes der Malteser und besucht derzeit eine Fortbildung zum Thema Palligrafie.

Seine Geschichte erzählen und etwas von sich hinterlassen, wenn er selbst nicht mehr da ist, das wollte auch Thorsten Franz. Der 53-Jährige erhielt vor einem Jahr eine lebensverkürzende Diagnose. Aktuell, so Franz, ginge es ihm wieder besser, er habe mehr und mehr bessere Tage, er zeigt sich kämpferisch, dennoch ist da die Diagnose, die "plötzlich alles verändert hat". Die lebensbejahende Einstellung hat Franz nicht verloren, das zeigt sich auch in seiner Lebensgeschichte. Innerhalb von vier strukturierten Terminen hat Sonja Straberger-Hohmann diese ausgearbeitet und in Kapitel aufgeteilt. Von der Kindheit über das Erwachsen werden bis hin zu dem Tag, der alles auf den Kopf stellte und die Zeit danach.

Erste selbstgeschriebene Palligrafie

"Wir arbeiten mit einer vorgegeben Terminstruktur und einem Fragebogen für das Interview, dieses wird aufgenommen und im Wortlaut niedergeschrieben und mit Betonungen auf die Gefühlslage ergänzt", erklärt Sonja Straberger-Hohmann das Vorgehen. Heraus kommt ein Werk für die Nachwelt, dass an enge Vertraute, Wegbelgleitende und nahestehende Personen überreicht wird. Straberger-Hohmann befindet sich derzeit noch in der Ausbildung zur Palligrafin, dass Lebenswerk von Franz ist ihre erste eigens geschriebene Palligrafie, daher zeigte sie sich bei der Übergabe der gedruckten Ausgaben dankbar für die Offenheit von Franz. Wenn ihre Ausbildung abgeschlossen ist, sollen weitere Patientinnen und Patienten in den Genuss der eigenen Palligrafie kommen.

Für Franz und seine Lebensgefährtin Andrea Henkel steht fest, dass mit der Palligrafie das Ende der Lebensgeschichte noch längst nicht geschrieben ist. "Meine Erkrankung ist nicht heilbar, aber ich tue alles, um mein Leben, lebenswert zu gestalten", sagt er. (pm) +++


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