Von der Maxi- zur Mini-Verwaltung: Dana Hauke will eine Schippe drauflegen
02.08.24 - Von der Kreisverwaltung in Fulda ins Rathaus nach Eiterfeld: Dana Hauke hat als neue Bürgermeisterin am Donnerstag ihr Amt angetreten. Die 40-Jährige hat 24 Jahre Verwaltungserfahrung und will die in ihre Heimatgemeinde einbringen.
Blumen von den Mitarbeitern, Kuchen von der "Neuen": Der erste Tag im Amt hat gerade begonnen, da ist der Terminkalender für den Monat schon voll. Hauke war um 8 Uhr im Büro - kein Unterschied zu früher: "Als ich bei der Kreisverwaltung in Fulda gearbeitet habe, konnte ich morgens meine Tochter dort zur Schule fahren - jetzt kann ich zu Fuß ins Rathaus. Aber ich bin gerne ein paar Minuten früher da, auch um mit Mitarbeitern unerledigte Dinge des Vortags zu besprechen." Die Verwaltungsfachangestellte und Verwaltungsfachwirtin war seit 2016 beim Landkreis Fulda als freigestelltes Personalratsmitglied tätig und hatte dort das Amt der Personalratsvorsitzenden inne. Im März dieses Jahres gewann sie gegen den parteiunabhängigen Kandidaten Heiko Mähler und den AfD-Kandidaten Frank Schüssler, Amtsvorgänger Hermann-Josef Scheich (parteiunabhängig) war nicht mehr angetreten.
Eheschließung durch die Bürgermeisterin
"Ich habe Verwaltung von der Pike auf gelernt und Einblicke in viele Bereiche gewonnen. Außerdem habe ich im Juli noch einen Lehrgang für Standesbeamte absolviert, um auch Eheschließungen mittvollziehen zu können. Die Einarbeitung durch meinen Vorgänger war auch sehr hilfreich, außerdem Gespräche mit dem Abteilungsleiter des Bauamts. Was jetzt in der ersten Zeit ansteht, sind vor allem Mitarbeitergespräche, um alle kennenzulernen und zu schauen, wo vielleicht Ressourcen fehlen, wo Dinge anders strukturiert werden müssen. Man kann nur so gut arbeiten, wie die Verwaltung personell aufgestellt ist." 1.500 Mitarbeiter hat die Kreisverwaltung in Fulda, 117 das Rathaus in Eiterfeld mit seinen Außenstellen. 7.119 Einwohner in 17 Ortsteilen erfreuten sich in den letzten Jahrzehnten stetig verbessernder Infrastruktur und Nahversorgung, Hauke will noch eine Schippe drauflegen:
"Die Ansiedlung neuer Gewerbetreibender hat hohe Priorität, das Gewerbegebiet 'Auf der Großmühl' muss erschlossen werden, damit es nicht zum Stillstand kommt. Die Sanierung der Bahnhofstraße in sechs Abschnitten bis zum REWE-Markt soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Außerdem müssen wir überprüfen, ob ausreichende Personalstrukturen für die Akquise von Fördermitteln vorhanden sind und vielleicht sogar eine eigene Stabsstelle dafür einrichten. Die Zusammenarbeit mit Bund und Land ist in dieser Hinsicht sehr wichtig, das zeigt das Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm "SWIM" für den Badepark, was vielleicht noch durch "SWIMplus" für den Kleinkindbereich ergänzt werden kann."
"Bin Chefin der Verwaltung"
Hauke, die für die CDU angetreten war, war bereits von 2011 bis 2016 Gemeindevertreterin und Mitglied im Ausschuss für Soziales, Kultur und Vereinswesen in Eiterfeld. Die Motivation fürs Bürgermeisteramt gleicht der ihres Vorgängers, aufs Wort: "Selbst gestalten können, etwas fürs Gemeinwohl tun, in der eigenen Heimatgemeinde - das geht als Bürgermeisterin am besten." Großprojekte von der Straßensanierung bis zur Schwimmbadsanierung binden bereits viele finanzielle Mittel. "Ich will aber auch die Außenkommunikation verbessern, damit die Bürger verstehen, was in der Verwaltung passiert. Eiterfeld hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, sowohl das Ortsbild als auch die Gewerbeflächen. Der Glasfaser-Endausbau etwa ab nächstem Jahr macht die Marktgemeinde attraktiver, gerade für Menschen, die von zuhause arbeiten können."
Als Einheimische kennt Hauke schon einige ihrer neuen Mitarbeiter im Rathaus. Der Führungsstil soll das widerspiegeln: "Ich brauche die Akzeptanz der Mitarbeiter, wir müssen an einem Strang ziehen. Aber es muss auch klar sein: 'Ich bin die Chefin der Verwaltung!'" (mau) +++