Die Landtagskandidatin Ulrike Jary (Wahlkreis 6), Landrat Michael Brodländer, der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (Wahlkreis 5), Innenminister Joachim Herrmann (CSU, Bayern), der Landtagsabgeordnete Marcus Malsch (Wahlkreis 7) und Hubert Kritsch (CDU Stadtverband Geisa) - Fotos: Hans-Hubertus Braune

GEISA (RHÖN) Ziel: Regierungswechsel in Thüringen

CDU in heißer Wahlkampfphase: Joachim Herrmann (CSU) liefert im Festzelt

07.08.24 - Die Stimmung im Festzelt ist optimistisch und erwartungsvoll: Bei frisch gezapftem Bier und Thüringer Rostbratwurst holen sich die Anhänger der Christdemokraten die notwendige Kraft für die kommenden Wochen. In gut drei Wochen wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Die CDU will mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Voigt (47) einen Politikwechsel. Derzeit regiert der Linke Bodo Ramelow.

Mit einem zünftigen Abend läuten die Kandidatin und die beiden Kandidaten aus dem Wartburgkreis am Dienstagabend in Geisa gemeinsam die heiße Phase bis zur Landtagswahl in Thüringen am 1. September ein. Diese Wahl und die Wahl in Sachsen sind auch bundesweit von besonderem politischen Interesse.

Innenminister Joachim Herrmann sprach unter anderem über die innere Sicherheit ...

Rund 200 Zuhörer kamen in das Festzelt

im Schlosspark in Geisa

Joachim Herrmann und Michael Brodländer

Gehört einfach dazu: Thüringer Bratwürstchen

Erinnerungsfoto mit der Jungen Union der Region

Die Christdemokraten im Wartburgkreis haben sich zur Einstimmung einen kantigen und ebenso erfahrenen Politiker aus Bayern eingeladen. Wie im Jahr 2019 holte ihn der Landtagsabgeordnete Martin Henkel nach Thüringen. Im Schlosspark in Geisa macht Herrmann deutlich, dass sich die Landesregierungen in Hessen und Bayern einen Politikwechsel in Thüringen wünschen.

Herrmann ist seit dem Jahr 1977 Mitglied der CSU und sitzt seit 30 Jahren im bayerischen Landtag. 17 Jahre davon als Innenminister. Klar, dass die Sicherheit der Menschen sein Steckenpferd ist. Landrat Michael Brodführer (Wartburgkreis) bezeichnet Herrmann als "Minister Beständigkeit" und als "Urgestein des bayerischen Landtags".

Von Paris direkt nach Geisa

Auch die hessische Landtagsabgeordnete Stefanie Klee (CDU) aus Eiterfeld war in Geisa ...

Der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) will den Politikwechsel in Thüringen ...

Typisch bayerisch, mit einem "Grüß Gott", entsprechendem Dialekt und kantigen Worten bedient Herrmann sofort jedes Klischee des südlichen Bundeslandes. Er freue sich, wieder in Thüringen zu sein. Zuletzt war er in Erfurt beim Katholikentag. Er kommt übrigens direkt aus Paris nach Geisa. Als Vorsitzender der Sportministerkonferenz in Deutschland weilte Herrmann zwei Tage bei den Olympischen Spielen und zeigte sich von der Faszination inmitten der prachtvollen Stadt begeistert und lobte die "super Organisation" der Franzosen. Er freue sich über die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler, um zugleich einen Übergang zur Politik und den Werten des Alltags zu finden.

Lob für das Ehrenamt: "Wir sind dankbar und stolz"

"Wir brauchen mehr Menschen in unserem Land, die etwas Besonderes leisten", sagte Herrmann. Dies dürfe nicht zu Neid führen. "Es ist nicht in erster Linie Aufgabe des Staates, diejenigen, die nichts leisten wollen, zu unterstützen", kritisiert Herrmann in Richtung der Bundesregierung. Er lobte zudem das Ehrenamt. "Wir sind dankbar und stolz, auf die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren", sagte Herrmann.

Dann aber ging der Innenminister ausführlich auf die Fragen der inneren Sicherheit ein. Das hatten die rund 200 Gäste auch von Herrmann erwartet. Er liefert, und das mit klaren Worten. "Sicherheit ist uns wichtig in Bayern. Wir müssen die innere Sicherheit immer ernst nehmen, dafür stehen CSU und CDU." Er stärkt der Polizei den Rücken und sagte weiter: "Wir müssen alles dafür tun, damit Rechtsbrecher entsprechend bekämpft werden". Und: "Thüringen hat eine bessere Innenpolitik verdient", sagte Herrmann. Thüringen brauche einen Innenminister, welcher sich kümmere.

Staat braucht Kontrolle, wer in sein Land kommt

Ähnlich deutlich wird Herrmann beim Thema Migration und fordert eine Überwachung der deutschen Grenzen. "Es fordert keiner, dass wir die Grenzen dichtmachen wollen. Das ist Unsinn", sagte Herrmann, um klarzustellen: "Wir brauchen einen Staat, der die Kontrolle darüber hat, wer in sein Land kommt".

Trotz der Herausforderungen sagt der Innenminister aus Bayern abschließend, dass die CDU/CSU "Lust auf Zukunft" habe. Er danke den Gästen für ihren zahlreichen Besuch der Veranstaltung, betonte aber auch, dass dies nicht reiche. "Die Leute müssen zur Wahl - und die CDU wählen".

Zur Einstimmung auf die Rede von Herrmann hat der Landtagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der CDU im thüringischen Landtag, die Wirtschaftspolitik thematisiert. Martin Henkel kritisierte die Bundesregierung. Es stinke ich bis zum Hals, dass Rot/Grün/Gelb in Berlin behaupte, die Pandemie und der Krieg in der Ukraine seien schuld an den wirtschaftlichen Folgen. Henkel sehe "hausgemachte Gründe", da andere Länder sich von den beiden Ereignissen wirtschaftlich viel besser erholt haben. "Wir werden dafür sorgen, dass Deutschland wieder nach vorne kommt", sagte Henkel.

"Thüringen hat besseres verdient"

Er hoffe auf einen Politikwechsel im Landtag. "Thüringen hat besseres verdient", sagte Henkel. In seiner Rede nannte er unter anderem die Frage des Staatsverständnisses. Die Landesregierung habe ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Bürgern. Die Folge sei ein "Kontrollwahn". Die Christdemokraten setzen laut Henkel auf "wir vertrauen unseren Bürgern". Thüringen sei das Land der Fleißigen, das Land sei aber völlig überreguliert.

Nach dem rund zweistündigen offiziellen Teil überreichte Hubert Kritsch für den Stadtverband aus Geisa dem besonderen Gast aus Bayern eine kleine Wegzehrung, falls er in einen Stau gerate, reiche die Verpflegung für eine Nacht. Bevor sich Herrmann an diesem lauen Sommerabend auf den Weg Richtung Bayern macht, strahlt er in die Kameras, posiert mit der örtlichen Jungen Union, plaudert mit der osthessischen Landtagsabgeordneten Stefanie Klee (CDU) und gönnt sich ein Bier.

Zünftig, mit klaren Aussagen und der Motivation eines erfahrenen Politikers erfüllt Joachim Herrmann die Erwartungen der Parteifreunde im Nachbarland Thüringen. Ob es der CDU in Thüringen entscheidend hilft, wird sich in gut drei Wochen zeigen. Dann sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihren künftigen Landtag in Thüringen zu wählen. (Hans-Hubertus Braune) +++


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